Bundesnetzagentur sieht Ladesäulen-Betreiber mitverantwortlich für E-Auto-Flaute / Präsident Müller

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    Kann nicht sein, dass man stärkere Brille zum Stromtanken braucht

    Osnabrück (ots) - Bundesnetzagentur-Präsident Klaus Müller sieht eine
    Mitverantwortung der Ladesäulen-Betreiber für die E-Auto-Flaute. "Es kann nicht
    sein, dass man eine stärkere Brille braucht, um an den Ladesäulen den
    Kilowattstundenpreis erkennen zu können, oder zehn Minuten braucht, um das
    Kartenmodell zu verstehen", sagte Müller im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker
    Zeitung" (NOZ). "Wenn das Stromtanken nicht genauso handhabbar wie das Tanken
    von Benzin und Diesel wird, dann wird es die E-Mobilität schwer haben."

    Hausbesitzer mit Wallbox könnten ihr E-Auto derzeit signifikant preiswerter
    aufladen als jemand, der auf öffentliche Ladesäulen angewiesen sei, sagte der
    Behördenpräsident der "NOZ". Immerhin wachse die Lade-Infrastruktur stetig, "und
    das Bundeskartellamt wird sehr genau hinschauen, ob es zu
    Wettbewerbsverzerrungen kommt".

    Über den Einbruch der Verkaufszahlen von E-Autos zeigte sich Müller besorgt.
    "Weltweit und in Europa werden immer mehr E-Autos gekauft. In Deutschland ist
    die Entwicklung gegenteilig. Das kann einem zu denken geben." Denn die
    Zukunftsmärkte in China und anderswo seien elektrisch. "Wenn die deutsche
    Industrie den weltweiten Trend nicht bedienen kann, werden wir bald viel weniger
    Autos dahin exportieren. Das wäre keine gute Nachricht für den Standort", sagte
    er.

    Als Problem machte Müller auch den Mangel an erschwinglichen Stromern aus. Die
    deutsche Autoindustrie setze traditionell eher auf Premiumprodukte. "Wir sehen,
    dass sie kämpfen muss, um die Marktanteile, die sie mit dem Verbrenner auch in
    anderen Segmenten hat, halten zu können, weil derzeit das Angebot preiswerter
    E-Autos Made in Germany überschaubar ist."

    Pressekontakt:

    Neue Osnabrücker Zeitung
    Redaktion

    Telefon: +49(0)541/310 207

    Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/58964/5861928
    OTS: Neue Osnabrücker Zeitung


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