Nicht immer Nvidia
SK hynix: Der Nvidia-Zulieferer ist ein echter Schnapper!
Es muss nicht immer der Platzhirsch sein. SK hynix, dessen Speicherchips bei Nvidia ein hohes Ansehen genießen, dürfte im Depot eine gute Figur machen. Nach dem Kursrutsch bei Techwerten ist die Aktie sehr interessant.
- SK Hynix: Interessante Aktie nach Tech-Kursrutsch.
- HBM3E-Chips starten Massenproduktion, hohe Nachfrage.
- Nettogewinn steigt, KGV attraktiv für Anleger.
- Report: Tenbagger-Chance mit der nächsten BioNTech
SK hynix ist ein südkoreanisches Unternehmen und einer der weltweit größten Hersteller von Halbleitern, insbesondere von Speicherchips. Es produziert vor allem DRAM (Dynamic Random Access Memory) und NAND-Flash-Speicher, die in einer Vielzahl von elektronischen Geräten wie Computern, Smartphones, Servern und in der Automobilindustrie verwendet werden. SK Hynix spielt auch eine Schlüsselrolle in der Entwicklung fortschrittlicher Speichertechnologien wie HBM (High Bandwidth Memory), die speziell für Hochleistungsanwendungen wie Künstliche Intelligenz und Grafikanwendungen entwickelt wurden.
SK hynix wird bis Ende dieses Monats mit der Massenproduktion der HBM3E 12-Layer-Chips beginnen, wie Justin Kim, Präsident und Leiter der AI-Infrastruktur-Abteilung des Unternehmens, auf dem Semicon Taiwan Forum in Taipeh erklärte. HBM (High Bandwidth Memory) ist eine hochmoderne Speichertechnologie, die speziell für datenintensive Anwendungen wie generative künstliche Intelligenz entwickelt wurde. Die Speicherchips sind vertikal gestapelt, was Platz spart und den Energieverbrauch reduziert.
Nachfrage ungeheuer hoch
Das Unternehmen kündigte bereits im Juli an, die neuen HBM3E-Chips im vierten Quartal 2023 und die nächste Generation, HBM4, ab der zweiten Jahreshälfte 2025 auf den Markt zu bringen. Der CEO von SK Hynix, Kwak Noh-Jung, teilte im Mai mit, dass die HBM-Chips des Unternehmens für das laufende Jahr bereits ausverkauft seien und auch für 2025 bereits nahezu ausverkauft wären. Neben SK hynix gehören auch Micron und Samsung Electronics zu den wenigen Unternehmen, die HBM-Speicherchips produzieren.
Diese Chips sind essenziell für Grafikprozessoren (GPUs), die in KI-Anwendungen zum Einsatz kommen, da sie eine schnelle Verarbeitung großer Datenmengen ermöglichen.
Nächste Kassenschlager im Anflug?
Mittwoch gab SK Hynix die Entwicklung der PEB110 bekannt, einer leistungsstarken SSD (Solid-State-Laufwerk) für Rechenzentren, die auf die wachsende Nachfrage nach schnelleren NAND-Lösungen in der Ära der Künstlichen Intelligenz abzielt. Diese neue SSD nutzt die PCIe-Schnittstelle der fünften Generation und ist speziell für den Einsatz in Hochleistungsumgebungen konzipiert. Nach der erfolgreichen Massenproduktion des Modells PS10102 plant das Unternehmen, sein SSD-Portfolio weiter auszubauen, um den Anforderungen des Marktes besser gerecht zu werden.
Ende Augst teilte SK hynix mit, das es den weltweit ersten 16GB DDR5-Speicher entwickelt hat. Er basiert auf der sechsten Generation seines 10-Nanometer-Prozesses, dem sogenannten 1c-Knoten. Die Südkoreaner planen, die Massenproduktion des 1c DDR5 im Jahr 2024 zu starten, und rechnen damit, dass die Auslieferungen im kommenden Jahr beginnen wird.
Aktie seit Nvidia-Zahlen angeschlagen
Im August verkauften ausländische und institutionelle Investoren Aktien von Samsung Electronics und SK hynix im Gesamtwert von etwa 2,7 Milliarden Euro, hauptsächlich aufgrund der schwachen Ergebnisse des US-Chipherstellers Nvidia im zweiten Quartal. Laut einem Bericht der Zeitung The Chosun Daily am Montag wurden diese Verkäufe größtenteils von Privatanlegern aufgekauft.
Ausländische Institutionen verkauften Samsung-Aktien im Wert von etwa 1,41 Milliarden Euro, während inländische Institutionen 930 Millionen Euro an Samsung-Aktien veräußerten. Gleichzeitig kauften Privatanleger im August Aktien des Unternehmens im Wert von 2,18 Milliarden Euro. Institutionelle Investoren gaben zudem SK hynix-Aktien im Wert von etwa 810 Millionen Euro ab, während Privatanleger SK hynix-Aktien im Wert von etwa 790 Millionen Euro erwarben.
Analysten führten den Ausverkauf auf Bedenken über die Gewinne von Nvidia und die fehlenden Informationen zur nächsten Generation von KI-Chips zurück.
Die Zahlen von SK Hynix begeistern!
Im zweiten Quartal erzielte das Unternehmen einen Nettogewinn von 4.120.279 Millionen KRW (ca. 2,88 Milliarden Euro), verglichen mit einem Nettoverlust von 2.991.181 Millionen KRW (ca. 2,09 Milliarden Euro) im Vorjahreszeitraum. Der unverwässerte Gewinn je Aktie aus dem fortgeführten Geschäft betrug 5.983 KRW (ca. 4,18 Euro), verglichen mit einem Verlust je Aktie von 4.347 KRW (ca. 3,04 Euro) vor einem Jahr. Der verwässerte Gewinn je Aktie belief sich auf 5.938 KRW (ca. 4,15 Euro).
Für die ersten sechs Monate des Jahres 2024 betrug der Nettogewinn 6.039.530 Millionen KRW (ca. 4,22 Milliarden Euro), während im Vorjahr ein Nettoverlust von 5.571.590 Millionen KRW (ca. 3,89 Milliarden Euro) gemeldet wurde. Der unverwässerte Gewinn je Aktie aus dem fortgeführten Geschäft lag bei 8.773 KRW (ca. 6,13 Euro), im Vergleich zu einem Verlust von 8.098 KRW (ca. 5,65 Euro) im Vorjahreszeitraum. Der verwässerte Gewinn je Aktie betrug 8.761 KRW (ca. 6,12 Euro).
Fundamentaldaten zum Zungeschnalzen
Das geschätzte KGV von SK hynix für das laufende Jahr liegt laut Marketscreener bei 6,36 und soll im kommenden Jahr auf 3,98 fallen. Damit braucht sich bei SK Hynix kein Anleger darüber Gedanken zu machen, dass er sich einen zu hoch bewerteten Technologiekonzern ins Depot holt. SK hynix ist aktuell ein Schnapper in der Branche.
Charttechnisch ist die Aktie zudem in einer sehr interessanten Ausgangslage. Die Unterstützung bei rund 104 Euro scheint erneut zu halten und damit bietet sich für die Anleger eine gute Gelegenheit zum Einstieg. Die Aktie wird zwar weiterhin etwas abhängig sein, von der Entwicklung des Platzhirschen Nvidia, aber auch das dürfte sich positiv auswirken, da der Kurs von Nvidia wieder anzieht.
Bei der Aktie passt das Gesamtpaket aktuell sehr gut zusammen. Anleger, die aktuell keine Angst vor Technologiewerten haben, sollten sich das Papier von SK hynix ganz genau anschauen.
Markus Weingran, Chefredakteur wallstreetONLINE Börsenlounge
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