Zweiter Streich der Notenbank
Zinswende läuft! EZB senkt den Leitzins um 25 Basispunkte
Die Europäische Zentralbank setzt ihren geldpolitischen Lockerungskurs fort und senkt die Leitzinsen wie erwartet um 0,25 Prozentpunkte auf 3,5 Prozent.
- EZB senkt Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte auf 3,5%
- Inflation im Euroraum fiel im August auf 2,2%
- Lagarde gibt weitere Details zum Zinsentscheid bekannt
- Report: Sondersituation: Vervielfachungschance bei diesen Goldaktien
Nach der ersten Zinssenkung im Juni geht die Europäische Zentralbank nun den zweiten Schritt. Der Einlagenzins, den Banken für bei der EZB geparkte Gelder erhalten, liegt künftig 25 Basispunkte niedriger bei 3,5 Prozent, wie die Notenbank in Frankfurt mitteilte.
Die Inflation im Euroraum war im August auf 2,2 Prozent gefallen. In Deutschland fiel die Inflation so gering aus wie seit über drei Jahren nicht mehr. Für 2024 erwartet die Notenbank für den Euroraum eine Kerninflationsrate von 2,9 Prozent, im kommenden Jahr soll die Rate auf 2,3 Prozent sinken. 2026 soll die Rate bei zwei Prozent liegen.
EZB-Präsidentin Christine Lagarde wird am Donnerstagnachmittag auf einer Pressekonferenz weitere Details zum Zinsentscheid liefern. Live verfolgen Sie die Reaktion der Kapitalmärkte auch in unserer Börsenlounge mit Markus Weingran.
Neues Rahmenwerk zur Sicherung der Finanzstabilität
Ab dem 18. September soll darüber hinaus ein neues Rahmenwerk für die EZB-Geldpolitik in Kraft treten. Dieses zielt darauf ab, Banken jederzeit mit ausreichender Liquidität zu versorgen, ohne dabei die Stabilität der Geldpolitik zu gefährden.
Im Kern bleibt der Einlagenzins von nun 3,5 Prozent das wichtigste Instrument der EZB, während zwei weitere Zinsen, die den Banken für kurzfristige Kredite berechnet werden, eine kleinere Rolle spielen. Der Hauptrefinanzierungssatz soll künftig nur noch einen Abstand von 15 Basispunkten zum Einlagensatz haben anstatt bisher 50 Basispunkten.
Das neue Rahmenwerk reagiert auf Sorgen über Liquiditätsengpässe bei Marktturbulenzen und soll durch niedrigere kurzfristige Kreditzinsen den Zugang zu Liquidität erleichtern, während die Geldpolitik weiterhin stabil bleibt. Dies geschieht vor dem Hintergrund der jahrelangen Niedrigzinsphase und der Bilanzausweitung der EZB, die in Zeiten der Inflation und der Covid-19-Pandemie besonders deutlich wurde.
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