BioNTech-Rivale
Moderna crasht: Produkte verzögern sich und die Umsatzerwartungen sinken
Angetrieben von der Einnahmenschwemme durch den Corona-Impfstoff hat Moderna zahlreiche neue Produkte in Angriff genommen – und scheint sich damit etwas übernommen zu haben. Was ist da los?
- Moderna verschiebt Gewinnschwelle auf 2028, Aktien fallen.
- Umsatzprognose 2025 liegt unter Analystenerwartungen.
- F&E-Ausgaben sollen um 1,1 Mrd. USD bis 2027 sinken.
- Report: Tenbagger-Chance mit der nächsten BioNTech
Moderna steht vor großen Herausforderungen. Wie das Biotech-Unternehmen angekündigt hat, kann es die Gewinnschwelle wohl erst im Jahr 2028 erreichen – zwei Jahre später als ursprünglich geplant. Diese Verschiebung sowie enttäuschende Umsatzprognosen für 2025 drückten die Aktien des Unternehmens auf ein Vierjahrestief.
Laut der neuen Prognose erwartet Moderna für 2025 Umsätze zwischen 2,5 und 3,5 Milliarden US-Dollar, was klar unter den Analystenerwartungen von 3,74 Milliarden US-Dollar liegt. Der Rückgang der Covid-19-Impfstoffnachfrage zwingt das Unternehmen, seine Forschungs- und Entwicklungsstrategie zu überdenken. Bis 2027 plant Moderna, die F&E-Ausgaben um 1,1 Milliarden US-Dollar zu reduzieren, um sich besser auf die Markteinführung neuer Produkte vorzubereiten.
Moderna strebt an, bis 2027 insgesamt zehn neue Produkte zuzulassen, darunter Impfstoffe gegen Grippe, Krebs und das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV). Allerdings soll der Großteil der Umsätze erst ab 2026 generiert werden, was die Unsicherheiten für 2025 verstärkt.
Der Aktienkurs von Moderna brach im US-Handel um bis zu 19,4 Prozent ein und schloss schließlich um 12,4 Prozent niedriger bei 69,68 US-Dollar. Seit Jahresbeginn haben die Titel damit bereits 38 Prozent an Wert verloren. Zum Vergleich: Für den deutschen Konkurrenten BioNTech ging es im gleichen Zeitraum nur um 6,5 Prozent abwärts, nicht zuletzt dank Erfolgen in der Krebsforschung.
Stephen Hoge, Präsident von Moderna, erklärte, dass die Verzögerungen auf die komplexen regulatorischen Anforderungen und die große Zahl der neuen Produkte zurückzuführen seien. „Wir müssen uns in der Forschung und Entwicklung zurücknehmen, um die Vielzahl der bevorstehenden Produktzulassungen zu bewältigen“, sagte Hoge. Trotz der Herausforderungen hofft das Unternehmen, bis Ende 2024 etwa 6 Milliarden US-Dollar an liquiden Mitteln zu halten.
*ab 500 Euro Ordervolumen über gettex, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
Moderna kämpft weiterhin mit schwächer als erwarteten Einnahmen aus seinem RSV-Impfstoff und hat sein Vorhaben, eine beschleunigte Zulassung für einen eigenständigen Grippeimpfstoff zu beantragen, zurückgezogen. Stattdessen liegt der Fokus nun auf der Zulassung eines Kombi-Impfstoffs gegen Covid und Grippe.
Analysten haben jedoch Bedenken, ob diese Summe ausreichen wird, um das Unternehmen auf seinem Weg zur Profitabilität zu unterstützen. Zweifel gibt es auch daran, ob die erhofften Kosteneinsparungen und neuen Produkte den erwarteten finanziellen Aufschwung bringen werden.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
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