Neuer Logistikriese entsteht
Deal bestätigt: DSV übernimmt Schenker - Aktie legt kräftig zu!
Die Logistiksparte der Deutschen Bahn rollt bald unter dänischer Flagge. DSV legt 14 Milliarden Euro für Schenker hin und hilft der Bahn, ihre Schulden zu reduzieren. Die DSV-Aktie steigt zweistellig.
- DSV übernimmt DB Schenker für 14,3 Milliarden Euro.
- DSV plant 1 Milliarde Euro Investitionen in Schenker.
- Kurzfristig Stellenabbau, langfristig neue Jobs geplant.
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Der dänische Logistikriese DSV hat sich gegen den Finanzinvestor CVC durchgesetzt und übernimmt die Deutsche-Bahn-Tochter DB Schenker für 14,3 Milliarden Euro. Der Deal soll bis Mitte 2025 abgeschlossen sein, wie beide Unternehmen am Freitag bekanntgaben. Mit dieser Übernahme könnte DSV zum viertgrößten Logistikkonzern weltweit aufsteigen, direkt hinter DHL, UPS und FedEx.
Im ersten Halbjahr hat Schenker 9,4 Milliarden Euro Umsatz eingefahren, bei DSV waren es 10,7 Milliarden Euro. Der neue Konzern würde sich also in Sachen Umsatz, aber auch bei der Mitarbeiteranzahl, fast verdoppeln.
Im Rahmen der Übernahme plant DSV Investitionen in Höhe von einer Milliarde Euro in Terminals und Lagerhallen von Schenker. Zudem sollen wichtige Zentralfunktionen wie die IT in Essen und Frankfurt erhalten bleiben. Während in operativen Bereichen keine Stellenstreichungen geplant sind, könnte es in den Verwaltungszentralen in Deutschland Medienberichten zufolge zu einem Abbau von bis zu 1.900 Arbeitsplätzen kommen.
An der Börse wurde die Nachricht euphorisch aufgenommen. Die DSV-Aktie ging am Donnerstag mit einem Plus von über 10 Prozent bei 1.375 Dänischen Kronen aus dem Handel. Am Freitag steht die Aktie vorbörslich auf der Handelsplattform Tradegate weitere 7 Prozent im Plus.
Langfristig neue Jobs – kurzfristig Umbau
DSV verspricht langfristig sogar mehr Arbeitsplätze zu schaffen, sowohl in Deutschland als auch weltweit. Dennoch steht mittelfristig ein Stellenabbau an, da sich die Geschäftsfelder von DSV und Schenker überschneiden. Vor allem die Verwaltungsstrukturen in Essen und Frankfurt sind betroffen, obwohl eine Sozialklausel für zwei Jahre betriebliche Kündigungen ausschließt. Aktuell beschäftigt DSV in Deutschland 5.000 Mitarbeiter.
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Die Erlöse aus dem Verkauf sollen primär in die Schuldentilgung der Deutschen Bahn fließen, die derzeit mit 32 Milliarden Euro belastet ist. Mit dem Verkauf von Schenker möchte die Bahn ihr krisengeschütteltes Kerngeschäft in Deutschland stärken. Schenker beschäftigt weltweit über 70.000 Mitarbeiter, davon rund 15.000 in Deutschland, und erwirtschaftete zuletzt einen Jahresumsatz von 19 Milliarden Euro.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion
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