Trennung von Hauptmieter
Dividendenaktie Medical Properties Trust: Aus und vorbei!
Der angeschlagene Health-Care-REIT zieht einen Schlussstrich und trennt sich von seinem insolventen Hauptmieter Steward. Die Aktie reagiert euphorisch.
- MPT trennt sich von insolventem Hauptmieter Steward.
- Aktie steigt um 16,2 % nach erfolgreicher Einigung.
- Neue Mieter sichern stabile Mieteinnahmen für MPT.
- Report: Sondersituation: Vervielfachungschance bei diesen Goldaktien
Mit einem Plus von 16,2 Prozent verzeichnete die Aktie des finanziell angeschlagenen Krankenhausvermieters und Health-Care-REITs Medical Properties Trust (MPT) am Donnerstag den besten Handelstag seit vier Monaten.
Obwohl das Unternehmen aufgrund der Schwierigkeiten seines Hauptmieters Steward wiederholt die Dividende kürzen musste, ist das Immobilieninvestitionsunternehmen bei ausschüttungsorientierten Anlegern noch immer äußerst beliebt.
Aufgrund des anhaltenden Preisverfalls der Aktie gab es hier in den vergangenen Jahren eine hohe zweistellige Dividendenrendite zu holen. Gegenwärtig rentiert MPT mit 11 Prozent.
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Endgültige Trennungsvereinbarung getroffen
In einer Pressemitteilung in der Nacht auf Donnerstag gab das Unternehmen bekannt, sich mit seinem inzwischen insolventen Hauptmieter auf eine Abwicklung geeinigt zu haben. In der Vergangenheit hatte MPT Steward immer wieder mit Bürgschaften und Mietstundungen zu retten versucht, konnte eine Pleite des während der Corona-Pandemie in Schwierigkeiten geratenen Krankenhausbetreibers aber nicht verhindern.
Nun sollen mit sofortiger Wirkung alle 23 bislang von Steward betriebenen Krankenhausimmobilien vollständig an MPT zurückgegeben und die Kontrolle übertragen werden. Außerdem soll die Verbindung zwischen den beiden Unternehmen komplett gekappt werden. Laut eigenen Angaben hat MPT bereits für 15 Immobilien neue Mieter gefunden.
Mieteinnahmen bleiben weitestgehend unverändert
Das Unternehmen erwartet aus dem zurückerhaltenen Immobilienportfolio jährliche Mieteinnahmen in Höhe von 160 Millionen US-Dollar, was 95 Prozent der Summe entspricht, die aus den mit Steward getroffenen Vereinbarungen zu erwarten gewesen wäre.
Die Mietüberlassungen haben eine gewichtete Laufzeit von 18 Jahren, was sich positiv auf die finanzielle Planbarkeit von MPT auswirken dürfte. Die Mieteinnahmen sollen ab dem ersten Quartal des kommenden Geschäftsjahres verbucht werden und bis Ende 2025 ihre volle Höhe erreichen.
Des Weiteren gab MPT bekannt, drei Krankenhausimmobilien an den in Florida beheimateten Betreiber Orlando Health verkauft zu haben. Die stammen zwar aus der Insolvenzmasse von Steward, führen aber zu einem Gläubigerverzicht gegenüber Steward und damit auch MPT.
MPT wird den Klotz an seinem Bein los
Mit der endgültigen Trennung von Hauptmieter Steward endet für MPT ein schwieriges und finanziell nicht erfolgreiches Kapitel seiner Unternehmensgeschichte. Anleger reagierten begeistert darüber, dass das Unternehmen seinen Klotz am Bein los ist, und bescherten den Anteilen den viertbesten Handelstag in diesem Jahr.
Zu den Kursgewinnen von 16,2 Prozent dürfte außerdem beigetragen haben, dass Leerverkäufer mit einer Quote von 39,3 Prozent in der MPT-Aktie engagiert sind. Hier dürfte es angesichts des gewaltigen Handelsvolumens von 44,7 Millionen Papieren auch zu einem kleinen Short-Squeeze gekommen sein. Gegenüber dem Jahreswechsel hat die Aktie dadurch das Vorzeichen gewechselt und notiert nun 14 Prozent im Plus.
Fazit: Anleger sollten lieber auf Sicherheit setzen!
Der Health-Care-REIT Medical Properties Trust kappt die Geschäftsbeziehung zu seinem insolventen Hauptmieter und hat sich mit diesem auf die Rückgabe von insgesamt 23 Krankenhausimmobilien geeinigt. Für 15 konnten bereits neue Mieter gefunden werden, die zu erwartenden Mieteinnahmen entsprechend fast vollständig dem, was Steward gezahlt hätte – das ließ Anleger am Donnerstag spürbar aufatmen.
Wenngleich sich die finanzielle Sichtbarkeit und die Überlebensfähigkeit von MPT künftig stark verbessern dürfte, bleibt das Unternehmen für den Augenblick hoch verschuldet, was auch die weitere Dividendenpolitik infrage stellt. Sicherheitsbewusste Dividendeninvestoren sollten daher Werten wie Realty Income und VICI Properties den Vorzug geben.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
*ab 500 Euro Ordervolumen, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
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