Zum Verkauf empfohlen
Doppel-Downgrade: Auf diese Chip-Aktie haut ein Analyst feste drauf!
Die Aktie von Speicherchiphersteller Micron ist am Donnerstag unter Druck geraten, nachdem sich ein Analyst der BNP Paribas für einen Verkauf ausgesprochen hat.
- Micron-Aktie unter Druck nach Analysten-Downgrade.
- Hohe Bewertung und schwache DRAM-Nachfrage belasten.
- Konkurrenz wie SK Hynix bietet bessere Investitionschancen.
- Report: Nach Nvidia: 5 KI-Revolutionäre aus der zweiten Reihe!
Hinter der Aktie von Speicherchip-Hersteller Micron liegt in diesem Jahr eine Berg- und Talfahrt. Verteuerten sich die Titel zeitweise um knapp 85 Prozent, steht seit dem Jahreswechsel nur noch ein mageres Plus von 2 Prozent zu Buche.
Nachdem das Unternehmen als Zulieferer von Nvidia lange als KI-Profiteur gehandelt und mit dementsprechend kräftigen Kursaufschlägen versehen wurde, setzte eine seit dem Juli anhaltende Korrektur der Aktie ein.
Tipp aus der Redaktion: Im Schatten von Nvidia! 3 KI-Favoriten mit riesigem Potenzial. Der kostenfreie Aktienreport enthüllt drei unglaublich aussichtsreiche KI-Aktien, die von der bahnbrechenden Entwicklung in diesem Sektor massiv profitieren können. Hier mehr erfahren!
Aktie zollt hoher Bewertung Tribut
Vor allem die hohe Bewertung dürfte Anlegern zu denken gegeben haben, denn trotz neuer Allzeithochs hat Micron bislang noch nicht einmal die Umsatz- und Gewinnniveaus früherer Boom-Jahre erreicht.
An einem für Technologie- und Halbleiter-Werte starken Donnerstag wurde die Aktie mit Verlusten von 3,8 Prozent erneut von der Gesamtmarktentwicklung abgehängt. Grund hierfür dürften neue Analystenstimmen gewesen sein.
Raymond James senkt Kursziel ...
Gegenüber der Aktie gutmütig argumentierte Srini Pajjuri, Analyst beim Research-Haus Raymond James. Pajjuri, der laut des Vergleichsportals TipRanks als überaus zuverlässiger und erfolgreicher Experte gilt, strich zwar sein Kursziel von 160 auf 125 US-Dollar zusammen, hielt an seiner Kaufempfehlung jedoch fest.
In einer Mitteilung an Anleger bekräftigte er: "Die Nachfrage von Datenzentren bleibt stark und wird durch HBM-Speicher angetrieben, während auf Smartphones berechnete KI zu einem starken Wachstum von Inhalten führt." Eine Nachfrageerholung beim derzeit schwachen DRAM-Speichergeschäft erwartet er für die zweite Hälfte des kommenden Quartals.
... BNP Paribas haut voll drauf!
Zu einem besonders drastischen Schnitt hat sich hingegen Karl Ackerman, Analyst bei der französischen Großbank BNP Paribas entschieden. Er verpasste der Aktie ein seltenes Doppel-Downgrade und stufte Micron von "Kaufen" auf "Verkaufen" herab.
Nach bisher 140 US-Dollar sieht Ackerman, der laut TipRanks ebenfalls als überdurchschnittlich treffsicherer Analyst gilt, den fairen Wert der Aktie bei 67 US-Dollar. Das bedeutet gegenüber dem Schlusskurs vom Donnerstag ein Abwärtspotenzial von 23 Prozent.
Als Grund für seine grundlegend veränderte Einschätzung gibt der Experte die schwache Entwicklung bei DRAM- und NAND-Speicher an, die auch durch eine stärkere Nachfrage nach Speicher mit hoher Bandbreite (HBM) nicht ausgeglichen werden könne. Ackerman erwartet deshalb, dass die nur zaghafte Erholung der Erlöse und Gewinne anhalten wird.
Micron fällt weiter hinter den Gesamtmarkt zurück
Obwohl der Analystenkonsens die Aktie noch immer mit überwältigender Mehrheit zum Kauf empfiehlt, verfehlte das Doppel-Downgrade der BNP Paribas ihre Wirkung nicht. Die Aktie geriet am Donnerstag stark unter Druck und verlor zeitweise 5 Prozent an Wert.
Das von Ackerman genannte Kursziel von 67 US-Dollar ist das aktuelle Street-Low-Target. Im Durchschnitt sehen Analysten einen fairen Wert von rund 156 US-Dollar, was ein Aufwärtspotenzial von 78,5 Prozent bedeutet.
Völlig überzogene Gewinnerwartungen
Nach der scharfen Korrektur in den vergangenen Wochen dürften mittelfristig aber weitere Kurszielsenkungen folgen, denn die Gewinnschätzungen für das kommende Jahr sind extrem optimistisch und dürften bei der aktuellen Geschäftsentwicklung kaum zu erreichen sein.
Während für das laufende Geschäftsjahr mit einem Gewinn von 1,22 US-Dollar je Aktie gerechnet wird, wofür Micron mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 71 bewertet ist, soll das Unternehmen nach Meinung der Experten im kommenden Jahr bereits Erträge von 9,40 US-Dollar pro Anteil erwirtschaften.
Fazit: Die Konkurrenz hat nicht geschlafen – und ist derzeit attraktiver
Das entspräche einem Gewinnwachstum von 670 Prozent und würde das Rekordergebnis aus dem Boomjahr 2022 (8,34 US-Dollar pro Aktie) um 12,7 Prozent übertroffen. Auf eine solche Steigerung deuten die vergangenen Quartalsergebnisse jedoch nicht hin, zumal die Konkurrenz beim fortschrittlichen HBM3E-Speicher groß ist.
Hier muss sich Micron gegen Samsung und SK Hynix durchsetzen und vor allem gegenüber SK Hynix einen Technologie- und Produktionsrückstand von 6 bis 9 Monaten aufholen.
Anleger sind daher gut beraten, die Aktie von Micron auch nach dem Kursabsturz der vergangenen Monate links liegen zu lassen und auf SK Hynix zu setzen, das im Unterschied zu Micron eine konkurrenzfähige Bewertung aufweist. Die Südkoreaner hat sich zuletzt unser wO-Börsenlounge-Experte Markus Weingran näher angesehen.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
*ab 500 Euro Ordervolumen, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte
Die besten Community Beiträge zu Micron Technology - 869020 - US5951121038
Hier stellen wir 3 Kommentare aus der Community passend zu Micron Technology vor, die von unseren Nutzenden als besonders interessant, informativ oder als gute Chartanalyse bewertet wurden.