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    Cantourage Group – Cannabis Aktie mit Chancen? CEO Philipp Schetter im Gespräch. Interessant.

    Cantourage ist ein führendes europäisches Unternehmen für die Herstellung und den Vertrieb von Medizinalpräparaten und Arzneimitteln auf Basis von Cannabis. Das in Berlin ansässige Unternehmen wurde 2019 von den Branchenpionieren Norman Ruchholtz, Dr. Florian Holzapfel und Patrick Hoffmann gegründet.

    Cantourage Group SE – Cannabis als Investmentstory? In den USA gab es seit Jahren immer wieder spannende Cannabis-Stories. Aktien im Hyp, Aktien mit Rückschlägen – Aufmerksamkeit garantiert. Und eine deutsche Cannabis Aktie? Gibt’s das? Interessant? Der CEO der Cantourage Group SE – Philip Schetter – stellt sein Unternehmen, den Markt und Chancen vor. Bisher wahrscheinlich – zu oft? – übersehen vom breiten Kapitalmarkt? 

    In den USA gibt es ja bereits seit längerem Cannabis-Aktien. Wie hat sich Ihr Unternehmen im Cannabis-Markt positioniert? Was macht Cantourage und wo?

    P. Schetter: Wir sind einer der Marktführer in Europa im Bereich medizinisches Cannabis. Wir arbeiten mit den aus unserer Sicht spannendsten Anbauern von Cannabis aus der ganzen Welt partnerschaftlich zusammen: Wir beziehen das Cannabis und stellen daraus in Deutschland und neuerdings auch Portugal Arzneimittel her. Diese vertreiben wir derzeit in 7 europäischen Ländern.

    Wer sind die direkten Wettbewerber? Was machen Sie anders als „die anderen“?

    P. Schetter: Viele unserer Wettbewerber sind „nur“ Großhändler und stellen nicht selbst Arzneimittel her. Durch unser besonderes „operating model“ können wir sehr gute Anbauer gewinnen, die mit uns exklusiv zusammenarbeiten. Dadurch haben wir ein besonderes Produktportfolio im Bereich „Blüte“ – das wir durch weitere Produkte im Bereich „Wirkstoff“ ergänzen. Wir sind im Wirkstoffhandel auch einer der Marktführer in Deutschland und können somit Apotheken in Europa eine breite Produktpalette anbieten.

    Die Cantourage Group SE baut selbst kein eigenes Cannabis an. Wieso eigentlich? Und wie abhängig sind Sie von einzelnen Anbauern, die Sie mit Cannabis-Rohmaterial beliefern?

    P. Schetter: Der Anbau von Cannabis ist sehr herausfordernd – es bedarf sehr hoher Anfangsinvestitionen und tiefem Know-how, um Cannabis konsistent auf hohem Niveau anzubauen. Und das sollte dann auch zu kompetitiven Kosten passieren. Aus Kostenperspektive sind Standorte in Nord- und Mitteleuropa mit – aus unserer Sicht – großen Herausforderungen verbunden. In Südamerika, Afrika, Nordamerika sowie Australien und Neuseeland konnten wir exzellente Anbauer finden, die mit uns zusammenarbeiten wollen. Derzeit haben wir mehr als 65 Anbauer unter Vertrag – 15-20 beliefern uns schon regelmäßig mit Cannabis.

    Viele haben durch die politischen Entwicklungen in Deutschland einen Schub für Ihre Branche erwartet. Wie hat sich die Cannabis-Legalisierung in Deutschland im April 2024 bis heute auf Ihr Geschäft ausgewirkt?

    P. Schetter: Unser Geschäft in Deutschland entwickelt sich sehr positiv. Wir sehen, dass mehr Patienten Zugang zu einer Cannabis-Therapie finden – und sich auch zunehmend Ärzte und Apotheken dem Thema öffnen. Konkret in Zahlen: Wir haben als Gruppe im August 4,9 Millionen Euro Umsatz und per Ende August auf das Jahr gesehen etwa 24,9 Millionen Euro Umsatz verzeichnet. Wir erwarten eine Umsatzsteigerung zwischen 60 % und 80 % für das Gesamtjahr 2024 gegenüber 2023 – sprich: zwischen 37 und 43 Millionen Euro gegenüber 23,6 Millionen Euro im Vorjahr.

    Wie groß ist der Cannabis-Markt in Deutschland sowie in Europa heute bereits? Haben Sie dazu Schätzungen? Und wie werden sich der deutsche und auch der europäische Markt insgesamt in den nächsten Jahren entwickeln?

    P. Schetter:  Wir gehen von weiterem Wachstum in Deutschland aber auch anderen europäischen Ländern aus. Vor dem 1. April ist man von etwa 200.000 bis 300.000 Patienten in Deutschland ausgegangen. In entwickelten Medizinmärkten schätzt man, dass 1-2 % der Bevölkerung Cannabis-Patienten werden könnten. Das wären in Deutschland bis zu 1,6 Millionen Menschen – und damit ist weiteres Marktwachstum denkbar. In anderen europäischen Ländern ist das Bild ähnlich.

    Insbesondere in Deutschland scheint die Konkurrenz im Cannabis-Markt in den letzten Monaten stark zuzunehmen. Ist Cantourage für den ansteigenden Wettbewerb ausreichend gerüstet? Wie hoch sind aus Ihrer Sicht die Markteintrittsbarrieren?

    P. Schetter: Die Barrieren sind hoch – da wir in den Medizinmärkten bei der Herstellung sowie im Handel strengen Gesetzen unterliegen. Wir haben ein besonderes „operating model“, ein besonderes Produktportfolio und sind einer der Marktführer – gute Voraussetzungen für die Zukunft. Und wir arbeiten an den nächsten Produktinnovationen.

    Welche Märkte oder geografischen Regionen sehen Sie neben Deutschland als besonders wichtig für die Expansion der Cantourage Group SE?

    P. Schetter: Wir sind mit unserer Tochter Cantourage UK in England aktiv – und auch dort einer der Marktführer. England wächst sehr dynamisch, so dass wir unsere Positionen weiter ausbauen wollen.

    Was fällt Ihnen zur Regulierung des Marktes ein? Wie sehen Sie die Chancen für Ihr Unternehmen in den einzelnen Märkten? Wo sollte sich in der Regulatorik noch etwas ändern? Gibt es ein Ranking der Marktchancen für Sie in Europa?

    P. Schetter: Der mit Abstand spannendste Markt ist sicherlich Deutschland: schon sehr groß und stark wachsend. Leider werden die Kosten für eine Cannabis-Therapie – in Abhängigkeit der genutzten Präparate – nicht immer von den Krankenkassen erstattet. Gerade bei der Blüte ist dies seltener der Fall. Das sollte sich aus meiner Sicht ändern.

    Wie sehen die Halbjahreszahlen der Cantourage SE aus? Welche Kennziffer ist für Sie die derzeit wichtigste?

    P. Schetter: Hierzu haben wir abgesehen vom Umsatz noch nichts veröffentlicht. Wir wollen grundsätzlich profitabel wachsen – und Profitabilität ist unsere wichtigste Kennziffer. Für das Gesamtjahr 2024 gehen wir generell davon aus, dass wir ein positives EBITDA erzielen werden.

    Reicht ihre Liquidität für den Ausbau Ihrer Marktposition oder sind Kapitalmassnahmen denkbar? Vielleicht sogar Übernahmen?

    P. Schetter: Wir sind guter Dinge, dass wir bis auf Weiteres keine Kapitalmaßnahmen benötigen, um unser Wachstum zu finanzieren.

    Schaut man sich die Kursentwicklung der Cantourage Aktie an, kann man nicht zufrieden sein. Woran liegt die aktuelle Kursschwäche?

    P. Schetter: Unsere Zahlen sind gut – und wir wachsen stärker als der Markt. Als Unternehmen sind wir bei Investoren noch unbekannt. Daran müssen wir arbeiten und weiterhin gute Zahlen liefern.

    Welche Entwicklungen könnten ein klares operativ-begründetes Kaufargument für die Aktie liefern?

    P. Schetter: Ich denke, dass wir mit unserer Entwicklung der letzten Jahre und Monate gute Argumente liefern: 2019 sind wir mit etwa 500.000 Euro Umsatz gestartet und nun erwarten wir für 2024 zwischen 37 und 43 Millionen Euro Umsatz und ein positives EBITDA. Das fußt auf unserem besonderen „operating model“. Damit können wir sehr flexibel auf heutige und zukünftige Patientenbedürfnisse reagieren und in einem sehr jungen und dynamischen Markt häufig die richtigen Produkte mit guten Margen in ausreichende Mengen zu den richtigen Zeitpunkten bereitstellen.

    Was sind für Sie die wesentlichen Gründe, aus denen sich ein Investor für die Cantourage SE interessieren sollte?

    P. Schetter: Spannender Zukunftsmarkt – und einer der Marktführer, der in verschiedenen europäischen Märkten aktiv ist und profitabel wächst. Zudem eines der wenigen gelisteten Cannabis-Unternehmen und somit eine der wenigen Chancen in das Zukunftsthema „Cannabis“ zu investieren.

    Wie sind Sie zur Cantourage gekommen? Sind Sie auch am Unternehmen beteiligt?

    P. Schetter: Die Gründer der Cantourage sind enge Freunde von mir. Diese haben den ersten Cannabis-Großhändler Europas aufgebaut und an Aurora Cannabis Inc. verkauft. Ich wurde damals dann Geschäftsführer von Aurora Europa und habe das Europa-Geschäft auf- und ausgebaut. Davor war ich fast 8 Jahre Unternehmensberater.

    Wie sieht die Aktionärsstruktur der Cantourage SE aus? Gibt es Commitments der Ankeraktionäre langfristig am Unternehmen festhalten zu wollen?

    P. Schetter: Gründer und Management-Team halten noch mehr als 70 % der Aktien und sind überzeugt von den heutigen und zukünftigen Chancen der Cantourage.

    Wie stehen Sie privat zu Cannabis? Was halten Sie von der Deutschen Legalisierungsgesetzgebung. Ausreichend? Zu kurz gegriffen? Ein guter Kompromiss?

    P. Schetter: Cannabis funktioniert als Arzneimittel – und kann vielen Patienten helfen, ihre Lebensqualität nachhaltig zu verbessern. Und ja: Auch als Genussmittel macht Cannabis vielen Konsumenten Freude. Die Legalisierung in Deutschland sollte noch einen Schritt weiter gehen, so dass auch Cannabis als Genussmittel legal erworben werden kann.

    Wie und wo sehen Sie sich und die Cantourage SE in 5 Jahren? Und für die Cantourage SE: Was sind die Risiken? Wo liegen die Chancen?

    P. Schetter: Wir wollen das zentrale Cannabis-Ökosystem vom Anbau bis zur Abgabe an Patienten und Konsumenten werden. Dazu müssen regulatorische Rahmenbedingungen auf europäischer und nationaler Ebene geschaffen werden – politische Prozesse sind nicht vorhersagbar und daher nicht planbar. Folglich müssen wir agil, aggressiv und schnell bleiben – und dann in Märkten aktiv werden, wenn die Rahmenbedingungen uns ermöglichen, profitabel zu wirtschaften.

    Herr Schetter, vielen Dank für das Interview.
    Philip Schetter ist seit Mai 2022 CEO der Cantourage Group SE. Davor war er ebenfalls bereits in der Cannabisbranche tätig: seit 2018 zunächst als Verantwortlicher für den Bau von Cannabis-Produktionsstätten für Aurora in Europa und später als Geschäftsführer von Aurora Europe. In dieser Rolle war Philip Schetter zuständig für den Vertrieb von medizinischem Cannabis in 10 EU-Länder. Vor seiner Zeit in der Cannabisindustrie war Philip Schetter knapp 8 Jahre Unternehmensberater.Philip Schetter | CEO Cantourage Group SE

    Philip Schetter ist seit Mai 2022 CEO der Cantourage Group SE. Davor war er ebenfalls bereits in der Cannabisbranche tätig: seit 2018 zunächst als Verantwortlicher für den Bau von Cannabis-Produktionsstätten für Aurora in Europa und später als Geschäftsführer von Aurora Europe. In dieser Rolle war Philip Schetter zuständig für den Vertrieb von medizinischem Cannabis in 10 EU-Länder. Vor seiner Zeit in der Cannabisindustrie war Philip Schetter knapp 8 Jahre Unternehmensberater.

    Über die Cantourage Group SE:

    Cantourage ist ein führendes europäisches Unternehmen für die Herstellung und den Vertrieb von Medizinalpräparaten und Arzneimitteln auf Basis von Cannabis. Das in Berlin ansässige Unternehmen wurde 2019 von den Branchenpionieren Norman Ruchholtz, Dr. Florian Holzapfel und Patrick Hoffmann gegründet. Mit einem erfahrenen Managementteam und seiner „Fast Track Access“-Plattform ermöglicht Cantourage es Produzenten aus aller Welt, schneller, leichter und kosteneffizienter Teil des wachsenden europäischen Marktes für medizinisches Cannabis zu werden, indem es deren Cannabis-Rohmaterial und -Extrakte weiterverarbeitet und vertreibt. Dabei stellt Cantourage stets die Einhaltung der höchsten europäischen pharmazeutischen Qualitätsstandards sicher. Das Unternehmen bietet Produkte in pharmazeutischer Qualität in allen relevanten Marktsegmenten an: getrocknete Blüten, Extrakte, Dronabinol und Cannabidiol. Cantourage wurde am 11. November 2022 an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert und wird unter dem Börsenkürzel „HIGH“ geführt.




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    Cantourage Group – Cannabis Aktie mit Chancen? CEO Philipp Schetter im Gespräch. Interessant. Cantourage Group SE – Cannabis als Investmentstory? In den USA gab es seit Jahren immer wieder spannende Cannabis-Stories. Aktien im Hyp, Aktien mit Rückschlägen – Aufmerksamkeit garantiert. Und eine deutsche Cannabis Aktie? Gibt’s das? Interessant? …