EU-Agentur

    109 Aufrufe 109 0 Kommentare 0 Kommentare

    513.000 Asylanträge im ersten Halbjahr

    Für Sie zusammengefasst
    • Asylbewerber in EU, Norwegen, Schweiz: 513.000 Anträge.
    • Deutschland führt mit 124.000 Anträgen, Rückgang.
    • Anerkennungsquote bei 46%, Reform des Asylsystems.

    VALLETTA (dpa-AFX) - Die Zahl der Asylbewerber in der EU sowie in Norwegen und der Schweiz ist im ersten Halbjahr leicht zurückgegangen, liegt aber weiterhin bei mehr als einer halben Million. Von Januar bis Ende Juni zählte die Asylagentur der Europäischen Union insgesamt 513.000 neue Anträge, wie die Behörde an ihrem Sitz auf der Mittelmeerinsel Malta mitteilte. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 bedeutet dies ein Minus von 6.000.

    Die Statistik umfasst die Zahlen aus allen EU-Staaten sowie Norwegen und der Schweiz, die beide nicht zur Union gehören. Die meisten Anträge aller 29 Staaten wurden wieder in Deutschland registriert: 124.000, also fast ein Viertel der Gesamtzahl. Allerdings gingen der EU-Agentur zufolge bei den deutschen Behörden etwa 30.000 Anträge weniger ein als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Fürs gesamte Gebiet rechnet die EUAA (European Union Agency for Asylum) bis zum Jahresende wieder mit mehr als einer Million Anträgen.

    Meiste Anträge aus Syrien und Afghanistan

    Die meisten Asylsuchenden kamen nach Angaben der Agentur abermals aus dem Bürgerkriegsland Syrien (71.000, ein Plus von sieben Prozent), gefolgt von Afghanistan (45.000, -18%). Aus Venezuela stellten 37.000 Menschen einen Antrag - fast alle davon in Spanien. Nicht eingerechnet sind bei diesen Zahlen etwa 4,5 Millionen Menschen aus der Ukraine, die infolge des russischen Angriffskriegs Zuflucht in der EU gesucht haben und temporären Schutz bekamen.

    Die Zahlen für Deutschland unterscheiden sich geringfügig von Angaben des zuständigen Bundesamts in Nürnberg. Im EU-weiten Vergleich lag Spanien im ersten Halbjahr bei den absoluten Zahlen auf dem zweiten Platz mit 88.000 Anträgen, einem nahezu stabilen Wert. Auf Platz drei folgte knapp dahinter Italien mit 85.000 Anträgen, einem deutlichen Plus von etwa einem Drittel. Pro Kopf der Bevölkerung hat das kleine Zypern die meisten Anträge (insgesamt 4.900). Die Zahlen aus Großbritannien, das nicht mehr zur EU gehört, sind in der Statistik nicht berücksichtigt.

    Anerkennungsquote bei 46 Prozent

    Im Vergleich zu früheren Jahren wurden deutlich mehr Anträge bewilligt. Die sogenannte Anerkennungsquote in erster Instanz lag demnach bei 46 Prozent. Der Umgang mit Migranten, die nach Europa wollen, gehört seit Jahrzehnten zu den großen Streitthemen der europäischen Politik. Ende vergangenen Jahres beschloss die EU eine weitreichende Reform ihres gemeinsamen Asylsystems mit erheblichen Verschärfungen für illegale Einwanderer. Künftig sollen Menschen, die kaum Chancen auf Anerkennung haben, beschleunigte Verfahren an den EU-Außengrenzen durchlaufen./cs/DP/zb





    dpa-AFX
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Die Nachrichtenagentur dpa-AFX zählt zu den führenden Anbietern von Finanz- und Wirtschaftsnachrichten in deutscher und englischer Sprache. Gestützt auf ein internationales Agentur-Netzwerk berichtet dpa-AFX unabhängig, zuverlässig und schnell von allen wichtigen Finanzstandorten der Welt.

    Die Nutzung der Inhalte in Form eines RSS-Feeds ist ausschließlich für private und nicht kommerzielle Internetangebote zulässig. Eine dauerhafte Archivierung der dpa-AFX-Nachrichten auf diesen Seiten ist nicht zulässig. Alle Rechte bleiben vorbehalten. (dpa-AFX)
    Mehr anzeigen
    Verfasst von dpa-AFX

    EU-Agentur 513.000 Asylanträge im ersten Halbjahr Die Zahl der Asylbewerber in der EU sowie in Norwegen und der Schweiz ist im ersten Halbjahr leicht zurückgegangen, liegt aber weiterhin bei mehr als einer halben Million. Von Januar bis Ende Juni zählte die Asylagentur der Europäischen Union …