Technische Analyse
Dank neuer Studiendaten: Ist der Knoten bei BioNTech geplatzt?
Die Aktie von BioNTech verteuerte sich in der vergangenen Woche stark. Damit sind aus technischer Perspektive bedeutende Fortschritte gelungen.
Willkommen zum Smartbroker+ Chart der Woche – BioNTech
Der von BioNTech auf der neuartigen mRNA-Technologie beruhende COVID-19-Impfstoff verhalf dem in Mainz beheimateten Unternehmen zu weltweiter Bekanntheit. Dank der Fertigungspartnerschaft mit US-Pharmariese Pfizer konnten Milliarden von Impfstoffdosen hergestellt werden, die vielen Millionen Menschen das Leben gerettet und sie vor schwerer Krankheit bewahrt haben.
Für den von Ugur Sahin und Özlem Türeci gegründeten Biotech-Konzern wurde Comirnaty, wie das Vakzin getauft wurde, Fluch und Segen zu gleich. Segen, da der Erfolg des Impfstoffs neben weltweiter Bekanntheit auch mit Milliardenerträgen einherging. Fluch, da das Unternehmen trotz einer breiten Entwicklungspipeline bis heute als One-Hit-Wonder gilt und noch immer am Erfolg der Pandemiejahre gemessen wird.
Die vergangene Handelswoche hat diesen Blick auf das Unternehmen herausgefordert, denn im Rahmen neuer Studiendaten eines Konkurrenten hat sich gezeigt, dass das Krebspräparat von US-Konzern Merck in puncto Wirksamkeit geschlagen werden kann – Keytruda hat im vergangenen Jahr 25 Milliarden US-Dollar an Umsatz erwirtschaftet. Gelingt es BioNTech mit seinem in der Erforschung befindlichen Wirkstoff, ein ähnlich wirksames Präparat zu entwickeln, winkt ein großes Stück des Milliarden-Kuchens.
BioNTech Chartsignale
- Ausbruch aus Abwärtstrendkanal: BioNTech konnte den das Kursgeschehen der vergangenen eineinhalb Jahre bestimmenden Trendkanal verlassen.
- Gleitende Durchschnittslinien: Die Aktie konnte die bisher als Widerstandslinien fungierenden gleitenden Durchschnitte überwinden.
- Bullishe Divergenzen: Die technischen Indikatoren RSI und MACD befinden sich gegen den Trend der Aktie in einer Aufwärtsbewegung.
- Hohes Handelsvolumen: Der Ausbruch fand unter hohen Handelsumsätzen statt. Das spricht für die Nachhaltigkeit der jüngsten Kursbewegung.
BioNTech – endlich mehr als „nur“ Corona?
Einen aus technischer Perspektive wichtigen Sprung machten die Papiere von BioNTech in der vergangenen Woche, nachdem Summit Therapeutics ermutigende Phase-III-Studiendaten zu seinem Wirkstoffkandidaten Ivonesciamb vorgestellt und mit diesen die Wirksamkeit von Mercks Keytruda geschlagen hat. Das weckte die Hoffnung, dass BioNTechs Wirkstoffkandidat BNT116 ein ähnlicher Erfolg gelingen wird.
Trotz des steilen Kursanstieges liegt die Aktie der Mainzer noch immer um 73,4 Prozent unter ihrem im Sommer 2021 bei 464,00 US-Dollar erzielten Allzeithoch. Diese Verluste reflektieren den Rückgang der Erträge nach dem Abflauen der Impfstoffnachfrage. Gleichzeitig hat das Unternehmen allein im vergangenen Geschäftsjahr 2,3 Milliarden US-Dollar in Forschung und Entwicklung investiert.
BioNTech verlässt Abwärtstrendkanal
Hohe Ausgaben bei sinkenden Erträgen quittierten Anleger mit anhaltenden Verkäufen, sodass die Aktie seit drei Jahren in einem hartnäckigen Abwärtstrend notiert. Immerhin verlangsamte sich die Dynamik fallender Kurse vor rund 15 Monaten deutlich und die Aktie orientierte sich mit ihrem Kursverlauf an der 50-Tage-Linie.
Größere Bewegungen sowohl zur Ober- als auch zur Unterseite blieben aus, wodurch sich ein Abwärtstrendkanal bildete. Diesen konnte BioNTech mithilfe der in der vergangenen Woche erzielten Kursgewinne nach oben verlassen. Dank des kräftigen Kursanstiegs gelang außerdem der Sprung über die 50- und 200-Tage-Linie, die künftig als Unterstützungen dienen dürften.
Bullishe Divergenzen ebnen den Weg
Diesem Anstieg waren aus technischer Perspektive bullishe Divergenzen vorausgegangen. Der Relative-Stärke-Index (RSI) notiert ebenso wie der Trendstärkeindikator MACD schon seit geraumer Zeit gegen den Trend der Aktie in einer Aufwärtsbewegung mit höheren Tiefs. Solche Diskrepanzen sind häufig die Vorboten nachhaltiger Trendwenden.
Die Chance einer solchen wird zusätzlich dadurch unterstützt, dass dem MACD in der vergangenen Woche der Vorzeichenwechsel gelungen ist – der erste seit fast zwei Jahren. Damit zeigt der Trendstärkeindikator einen Aufwärtstrend der Aktie an. Dieser hat zunächst Platz bis zur horizontalen Widerstandslinie bei 130 US-Dollar. Fällt auch diese, steht einem Anstieg in den Bereich zwischen 175 und 180 US-Dollar kaum etwas im Wege.
Nachhaltiger Ausbruch dank riesigem Handelsinteresse
Abgerundet wird die in der vergangenen Woche gelungene Vorstellung der Aktie durch ein hohes Handelsvolumen. Am Freitag wurde fast das Achtfache der üblichen Menge an Aktien umgeschlagen, das minimiert die Wahrscheinlichkeit eines Fehlsignals und lässt auf einen nachhaltigen Ausbruch schließen.
Mit einem Tages-RSI von 84 ist BioNTech kurzfristig zwar im überkauften Bereich angelangt, auf Wochen-, insbesondere aber Monatsbasis ist noch jede Menge Luft nach oben. Sollte die Aktie in den kommenden Tagen daher noch einmal zurücksetzen, um ihren Ausbruch zu testen, wäre das im Hinblick auf eine nachhaltige Trendwende ein ermutigendes Zeichen.
Relative Stärke gegenüber dem direkten Konkurrenten
Positiv hervorzuheben ist auch die relative Stärke gegenüber der Performance des direkten Konkurrenten Moderna. Während sich BioNTech unter der Berücksichtigung von Höhen und Tiefen gegenüber dem Jahreswechsel steigern konnte, blickt Moderna nach Verzögerungen in seiner Produktpipeline auf Kursverluste zurück.
Das schlägt sich auch in der Wahrnehmung der Wall-Street-Analysten nieder. Während Moderna aktuell nur zum Halten empfohlen wird, sehen die Experten in der Aktie von BioNTech einen Kauf. Hier raten bei insgesamt 19 Einschätzungen zehn Analysten zum Einstieg. Das gegenwärtig höchste Kursziel liegt bei 170 US-Dollar, noch hatten die Experten aber keine Gelegenheit, die Ereignisse der vergangenen Woche zu berücksichtigen.
BioNTech auf einen Blick
- ISIN: US09075V1026
- Börsenwert: 29,34 Mrd. $
- Dividendenrendite: 0,0 %
- KGVe 2024: -50,2
- Durchschnittliche Analystenempfehlung: Kaufen
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
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