BamS-Interview
Ex-Porsche-Chef Wiedeking kritisiert scharf: "Wir verlieren unseren Wohlstand"
Wendelin Wiedeking, der frühere CEO von Porsche, hat zu einem Rundumschlag gegen die Ampel-Regierung ausgeholt. Führenden Politikern spricht er jegliche Kompetenz ab.
- Wiedeking kritisiert Scholz und Habeck scharf.
- CO₂-Vorgaben gefährden europäische Autoindustrie stark.
- Fehlende Erfahrung der Politiker sorgt für Unverständnis.
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Der frühere Porsche-Chef Wendelin Wiedeking hat in einem Interview mit der "Bild am Sonntag" massive Kritik an der aktuellen Bundesregierung sowie an der europäischen Politik geübt. Besonders scharf ging er mit Bundeskanzler Olaf Scholz und Wirtschaftsminister Robert Habeck ins Gericht, denen er mangelnde Sachkompetenz vorwirft.
"Der Kanzler ist die größte Enttäuschung überhaupt", erklärte Wiedeking. Obwohl er Scholz persönlich kenne, habe er nicht erwartet, dass dieser das Land "so schlecht" regiere. Ebenso ließ er an Habeck kein gutes Haar: "Dem Habeck spreche ich diese Sachkompetenz im Sinne von Wirtschaft völlig ab."
Wiedeking äußerte außerdem tiefgehende Bedenken über die Zukunft der europäischen Automobilindustrie. Seiner Meinung nach würden die von der EU auferlegten CO₂-Vorgaben die Industrie strangulieren und zu hohen Strafen führen, falls diese nicht eingehalten werden. "Wir verlieren den wichtigsten Wirtschaftsfaktor, den wir haben, und damit auch einen Großteil unseres Wohlstandes", warnte der 72-Jährige. Die Autoindustrie, die seiner Meinung nach die Grundlage für Europas wirtschaftliche Stärke bildet, werde durch überzogene Auflagen und drohende Milliardenstrafen in ihrer Existenz bedroht.
Auch an der Qualifikation der Politiker ließ Wiedeking keinen Zweifel. In einem Rundumschlag kritisierte er die fehlende Berufserfahrung vieler politischer Entscheidungsträger. Namen wie Ricarda Lang von den Grünen und Kevin Kühnert von der SPD wurden dabei explizit genannt. Wiedeking fragte, wie Personen ohne nennenswerte berufliche Expertise oder akademischen Abschluss an den Hebeln der Macht sitzen könnten und "definieren, wie Deutschland zu ticken hat".
Der ehemalige Porsche-Boss äußerte sich zudem über den Autobauer Volkswagen, dem er harte Einschnitte und eine umfassende Sanierung nahelegte. Laut Wiedeking müsse VW "anders arbeiten und effizienter werden", um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. Besonders der Standort Wolfsburg stünde unter Druck, sich diesen Herausforderungen anzupassen. Nur durch eine straffe Restrukturierung könne VW positiv in die Zukunft blicken.
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