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    Welche Zukunft hat Stahlindustrie? Debatte bei 'Stahlgipfel'

    Für Sie zusammengefasst
    • Erhalt und Umbau der Stahlindustrie für Klimaneutralität
    • Bis 2030: 12 Mio. Tonnen CO2-freier Stahl geplant
    • Unterstützung für heimische Stahlunternehmen gefordert
    ROUNDUP - Welche Zukunft hat Stahlindustrie? Debatte bei 'Stahlgipfel'

    DUISBURG (dpa-AFX) - Für einen Erhalt und klimaneutralen Umbau der Stahlindustrie in Deutschland haben sich in Duisburg bei einem "Nationalen Stahlgipfel" Politiker und Gewerkschafter ausgesprochen. "Grüner Stahl made in Germany ist unser Antrieb", sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). Deutschland und die EU seien global Vorreiter bei der Dekarbonisierung der Stahlindustrie.

    "In Deutschland werden wir bis 2030 rund ein Drittel der deutschen Rohstahlkapazität umstellen und damit rund zwölf Millionen Tonnen CO2-freien Stahl erzeugen", sagte er. Die deutsche Stahlproduktion stehe am Anfang vieler wichtiger Wertschöpfungsketten. Damit sei sie wichtiger Impulsgeber für Schlüsselbranchen wie Automobil oder Maschinenbau und ihre Transformation.

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    Stahlindustrie stößt große Mengen CO2 aus

    Die Stahlindustrie ist derzeit noch für rund sieben Prozent des gesamten Treibhausgasausstoßes in Deutschland verantwortlich. Abhilfe schaffen sollen etwa neue Stahlerzeugungsverfahren mit klimaneutral hergestelltem Wasserstoff. Der Bau der dafür nötigen Großanlagen wird vom Staat mit mehreren Milliarden Euro gefördert.

    Die deutsche Stahlindustrie hat es derzeit nicht leicht. Gründe sind die schwache Konjunktur, hohe Energiepreise und Billigimporte vor allem aus Asien. Stahlhersteller, IG Metall und zahlreiche Bundesländer fordern vom Bund mehr Unterstützung bei der Sicherung der heimischen Unternehmen. In einem "Nationalen Aktionsplan Stahl" bitten sie die Bundesregierung unter anderem um Maßnahmen für wettbewerbsfähige Energiepreise.

    Mehr als 25.000 Beschäftigte in NRW-Stahlindustrie

    Der "Stahlgipfel" war vom nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministerium organisiert worden. Von den branchenweit mehr als 80.000 Beschäftigten arbeiten mehr als 25.000 in Nordrhein-Westfalen, so das Ministerium. Mit allein sechs Hochöfen gilt Duisburg als Europas größter Stahlstandort. "Gemeinsam senden wir ein starkes Zeichen: Stahl hat Zukunft", sagte NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur.

    Eine wettbewerbsfähige heimische Stahlindustrie sei essenziell für industrielle Wertschöpfungsnetze, Wohlstand, Beschäftigung und eine grüne Transformation in Deutschland und Europa, heißt es in dem Aktionsplan. "Stahl ist als Werkstoff für die deutsche und europäische Industrie von großer Bedeutung." Es sei jetzt entscheidend, bei der Umsetzung der Maßnahmen schnell und sichtbar voranzukommen, so die Autoren. Sie fordern daher ein Sofortprogramm der Bundesregierung.

    Bundesländer fordern "grüne Leitmärkte"

    Die "Stahlallianz" genannten elf Bundesländer sprechen sich in dem Aktionsplan unter anderem für die Schaffung sogenannter grüner Leitmärkte aus. In ihnen soll mithilfe öffentlicher Aufträge die Nachfrage nach CO2-reduziertem Stahl gefördert werden.

    Die Stahlindustrie stehe unter erheblichem Druck, sagte der Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, Gunnar Groebler. "Damit der Kessel nicht platzt, müssen jetzt die drei größten Schrauben festgezurrt werden: Etablierung von grünen Leitmärkten, Energiepreise im Zaum halten und einen wirksamen Schutz vor unfairem Wettbewerb schaffen."

    IG Metall: Stahlbranche zentral für Wertschöpfung

    "An der Stahlindustrie hängen zehntausende gut bezahlte, tariflich abgesicherte Arbeitsplätze", betonte der Zweite Vorsitzende der IG Metall, Jürgen Kerner. Als Grundstoffindustrie sei die Stahlbranche darüber hinaus zentral für das Wertschöpfungsnetzwerk, das Deutschland als Industriestandort erfolgreich mache. "Das muss erhalten bleiben und in die CO2-neutrale Zukunft transformiert werden." Von den Unternehmen erwarte man, dass sie sich klar zum Industriestandort Deutschland bekennen und in die Zukunft der heimischen Standorte investierten./tob/DP/jha





    dpa-AFX
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