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Intel legt Grundstein für Aufschwung: Aktie steigt nach großen Ankündigungen
Die Aktie von Intel steuert auf den höchsten Zwei-Tages-Gewinn seit 22 Jahren zu, angetrieben von gleich mehreren guten Nachrichten. Ist das die Wende?
- Intel Aktie erreicht höchsten Zwei-Tages-Gewinn seit 22 Jahren.
- Foundry-Sparte wird unabhängig, stärkt Flexibilität.
- Partnerschaft mit AWS für KI-Chip-Entwicklung angekündigt.
- Report: Sondersituation: Vervielfachungschance bei diesen Goldaktien
Intel hat einen beeindruckenden Kurswechsel eingeleitet, der seine Aktien deutlich steigen ließ. Der Technologieriese verkündete am Montag, dass seine Foundry-Sparte zu einer unabhängigen Einheit wird, mit der Möglichkeit, externe Finanzierungen zu nutzen. Diese Entscheidung markiert einen entscheidenden Schritt im umfassenden Turnaround-Plan von CEO Pat Gelsinger, der seit 2021 daran arbeitet, Intel wieder an die Spitze der Halbleiterbranche zu bringen.
Die Abspaltung der Foundry-Sparte gibt dieser verlustreichen Geschäftseinheit mehr Flexibilität und Unabhängigkeit. "Diese Änderung bietet unseren externen Foundry-Kunden und -Lieferanten eine klarere Trennung vom restlichen Intel-Geschäft", sagte Gelsinger in einer internen Mitteilung. Diese Umstrukturierung kommt in einer Zeit, in der Intel versucht, sich in einem schwierigen Marktumfeld zu behaupten, in dem Unternehmen wie Nvidia den Markt für KI-Chips dominieren.
Darüber hinaus verkündete Intel eine bedeutende Partnerschaft mit Amazon Web Services (AWS), bei der beide Unternehmen in die Entwicklung eines speziellen KI-Chips investieren. Diese mehrjährige, milliardenschwere Vereinbarung stärkt Intels Position in der wachsenden KI-Branche und könnte dem Unternehmen einen neuen, lukrativen Markt eröffnen. Diese Ankündigungen kommen zu einer Zeit, in der Intel versucht, verlorenen Boden gutzumachen.
Die Aktien des Unternehmens kletterten am Montag im US-Handel um 6,4 Prozent und schnellten nachbörslich in der Spitze um weitere 11,4 Prozent hoch. Sollten die Titel im regulären Handel ähnlich stark anziehen, wie sich das aktuell andeutet, wäre das der höchste 2-Tages-Gewinn für Intel seit mehr als 22 Jahren. Die Aktie hat allerdings auch viel Aufholpotenzial. Immerhin hat sie in diesem Jahr fast 60 Prozent ihres Wertes verloren, und Intel kämpft mit einer schrumpfenden Marktposition und hohen Kosten.
Neben der Umstrukturierung und der Partnerschaft mit Amazon hat Intel angekündigt, seine Werke in Deutschland und Polen um zwei Jahre zu verschieben und sich stärker auf den Ausbau seiner Produktionsstätten in den USA zu konzentrieren.
*ab 500 Euro Ordervolumen über gettex, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
Intel hat zudem bis zu 3 Milliarden US-Dollar an Fördermitteln aus dem US-amerikanischen "Chips and Science Act" erhalten, um seine Chipproduktion für das US-Militär zu erweitern. Diese Mittel sollen dazu beitragen, die heimische Halbleiterproduktion voranzutreiben und Abhängigkeiten von Taiwan Semiconductor Manufacturing zu reduzieren. Dies wird als wichtiger Schritt gesehen, um den geopolitischen Risiken im globalen Halbleitermarkt zu begegnen.
Die Entwicklungen dieser Woche signalisieren, dass Intel bereit ist, seine Ambitionen im Foundry-Geschäft und der KI-Chipentwicklung weiter voranzutreiben. Dennoch steht das Unternehmen vor erheblichen Herausforderungen, wie Gelsinger selbst betont: "Ist es gut genug? Nein. Ist es ein substanzieller Schritt? Ja."
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
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