Chip-Streit vor Eskalation
USA planen harten Wirtschaftsschlag gegen China – Japan zuckt noch
Die USA und Japan stehen kurz vor einer Einigung, um den Export von Technologien an Chinas Chipindustrie einzuschränken.
- USA und Japan planen Exportkontrollen gegen China.
- China droht mit Vergeltungsmaßnahmen gegen Japan.
- Verhandlungen sind angespannt, Wettbewerbsfähigkeit gefährdet.
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Laut der Financial Times (FT) sind in Tokio Bedenken über mögliche chinesische Vergeltungsmaßnahmen groß. China drohte, japanische Unternehmen zu bestrafen, sollte Japan den Forderungen der USA nachgeben.
Das Weiße Haus plant demnach, vor den Präsidentschaftswahlen im November strengere Exportkontrollen einzuführen. Diese Regelungen würden Unternehmen außerhalb der USA verpflichten, Lizenzen zu erwerben, bevor sie Produkte an China verkaufen dürfen. Diese Maßnahmen sollen darauf abzielen, Chinas Zugang zu fortschrittlichen Technologien zu erschweren.
In Washington und Tokio laufen seit Monaten intensive Gespräche. Ziel sei es, die Exportkontrollen auf Japan und die Niederlande abzustimmen. Ein japanischer Regierungsvertreter betont, dass die Situation "sehr zerbrechlich" sei, da China Vergeltungsmaßnahmen wie Exportverbote für kritische Mineralien, etwa Gallium und Graphit, in Aussicht gestellt habe. Japanische Unternehmen zeigen sich alarmiert. Steigende Preise für Rohstoffe könnten ihre Wettbewerbsfähigkeit gefährden.
Die Verhandlungen sind schwierig, denn Tokio fühlt sich von Washington unter Druck gesetzt, während Präsident Biden plant, die Übernahme von US Steel durch Japans Nippon Steel zu blockieren. Die Verhandlungsführer aus den USA agieren nach dem Prinzip "böser Bulle, sehr böser Bulle", zitiert FT eine mit den Gesprächen vertraute Person.
China erklärte, es sei "entschieden gegen den Missbrauch von Exportkontrollen" und werde die legitimen Rechte seiner Unternehmen verteidigen. Die USA und ihre Verbündeten stehen nun vor der Herausforderung, Chinas wirtschaftliche Macht einzudämmen, ohne die eigenen Partner zu überfordern.
Wie schwer sich die Chipindustrie mit dem seit Monaten andauernden Handelkrieg der Wirtschaftsmächte tut, lässt sich beispielsweise am Kurs des Branchen-ETFs iShares MSCI Global Semiconductors ablesen, der in den vergangenen 3 Monaten etwa 17 Prozent einbüßte.
Autor: Nicolas Ebert, wallstreetONLINE Redaktion
Der iShares MSCI Global Semiconductors UCITS ETF USD (Acc) wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Plus von +0,59 % und einem Kurs von 6,516EUR auf Stuttgart (17. September 2024, 09:31 Uhr) gehandelt.