Mögliche Commerzbank-Übernahme
UniCredit macht Ernst: Commerzbank-Anteil bald bei 30 Prozent?
Die italienische Großbank UniCredit bereitet sich auf einen potenziellen Übernahmeschritt vor und will bei der EZB die Genehmigung zur Aufstockung ihrer Beteiligung an der Commerzbank auf bis zu 30 Prozent beantragen.
- UniCredit plant Antrag zur Beteiligung an Commerzbank.
- CEO Orcel betont Fusion als strategisches Ziel.
- EZB könnte Übernahmepläne positiv bewerten.
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Unicredit-CEO Andrea Orcel hat seit dem Bekanntwerden der 9-Prozent-Beteiligung an der Commerzbank wiederholt das Potenzial einer Fusion der beiden Bankhäuser betont. Nun lassen die Italiener den Worten offenbar Taten folgen und möchten bei der EZB die Weichen für einen Ausbau ihrer Beteiligung prüfen.
Laut informierten Kreisen wird UniCredit in den kommenden Tagen einen entsprechenden Antrag bei der Zentralbank einreichen, meldet Bloomberg. Obwohl dies nicht zwangsläufig bedeutet, dass UniCredit die volle 30-Prozent-Schwelle erreicht oder weitere Anteile kauft, würde das Unternehmen damit einem vollständigen Erwerb der Commerzbank näherkommen.
Nach deutschem Recht müsste UniCredit bei einer Beteiligung von 30 Prozent ein Übernahmeangebot unterbreiten.
Nach der Rallye der letzten Tage – die Übernahmefantasien hatten die Commerzbank-Aktie zwischenzeitlich um 20 Prozent ins Plus befördert – gönnt sich die Aktie am Dienstag erstmal eine Verschnaufpause und notiert rund 1 Prozent im Minus.
EZB-Präsidentin Christine Lagarde und andere Verantwortliche scheinen einer Übernahme positiv gegenüberzustehen, da ein solcher Deal ein langjähriges Ziel der EZB unterstützen würde: grenzüberschreitende Fusionen im europäischen Bankensektor.
Der Antrag auf Erhöhung der Beteiligung wäre der nächste Schritt in UniCredits Strategie, sich flexible Optionen in Bezug auf das Commerzbank-Investment zu sichern. Die Entscheidung der EZB wird nicht nur die finanziellen Aspekte, sondern auch die Eignung UniCredits als künftiger Eigentümer der Commerzbank berücksichtigen müssen.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion
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