US-Notenbankchef Powell hält sich weiteres Zinssenkungstempo offen
- Powell gibt kein klares Signal zu Zinssenkungen.
- Fed plant weitere Zinssenkungen bis 4,4 Prozent.
- Inflation bleibt Herausforderung, Kampf noch nicht gewonnen.
WASHINGTON (dpa-AFX) - Der Vorsitzende der US-Notenbank, Jerome Powell, hat noch kein klares Signal für das Tempo von künftigen Zinssenkungen gegeben. "Die Fed kann schneller, langsamer vorgehen oder eine Pause einlegen", sagte Powell am Mittwoch auf der Pressekonferenz nach der Zinsentscheidung. Niemand solle denken, dass Zinssenkungen von 0,50 Prozentpunkten das neue Tempo seien. Die Fed hatte zuvor die Leitzinsspanne um 0,50 Prozentpunkte auf 4,75 bis 5,00 Prozent gesenkt.
"Wir haben den Eindruck, dass wir die Politik im Laufe der Zeit auf ein neutraleres Niveau zurückführen und bewegen uns in dem Tempo, das wir für angemessen halten", sagte Powell. Man aber habe in
den Projektionen weitere Zinssenkungen signalisiert.
Die Projektionen der Fed deutet nun darauf hin, dass die Zentralbank in diesem Jahr die Zinsen noch weiter senken dürfte. Die Entscheider der Fed rechnen für dieses Jahr im Mittel mit einem
Leitzins von 4,4 Prozent (Juni: 5,1 Prozent). Dies würden voraussichtlich einer Zinssenkung um insgesamt 0,50 Prozentpunkten entsprechen. Dann läge die Zinsspanne zwischen 4,25 und 4,50 Prozent.
Die Fed hat noch zwei Zinssitzungen in diesem Jahr. Für das kommende Jahr geht die Fed im Mittel von einem Leitzins von 3,4 Prozent aus (Juni: 4,1 Prozent). Dies würde für eine Senkung um weitere
1,00 Prozentpunkte sprechen.
Es sei gut gewesen, mit der Zinssenkung zu warten, sagte Powell. So könne man sicher sein, dass die Inflation nachhaltig zurückgehe. Der Kampf gegen die Inflation sei aber noch nicht gewonnen./jsl/nas