ROUNDUP

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    Wacker Chemie setzt stärker auf Marge als auf Masse - Aktie verliert

    Für Sie zusammengefasst
    • Wacker Chemie dämpft Wachstumsziele bis 2030.
    • Fokus auf Margenverbesserung statt Volumenwachstum.
    • Investitionen in Spezialchemikalien und Digitalisierung.
    ROUNDUP - Wacker Chemie setzt stärker auf Marge als auf Masse - Aktie verliert

    BURGHAUSEN (dpa-AFX) - Wacker Chemie dämmt seine Wachstumspläne für den Rest des Jahrzehnts etwas ein. Der Umsatz solle bis 2030 die Größenordnung von 10 Milliarden Euro erreichen und diese Marke damit nicht mehr zwingend überschreiten. "Unser Fokus liegt zukünftig stärker auf Margenverbesserung als auf Volumenwachstum", sagte Vorstandschef Christian Hartel anlässlich des Kapitalmarkttags von Wacker am Donnerstag in Burghausen. Der Manager sieht den Konzern auf Kurs - trotz erschwerter Rahmenbedingungen für die Industrie.

    Am Finanzmarkt wurden die Neuigkeiten negativ aufgenommen. Die Wacker-Aktie büßte am Morgen rund 0,5 Prozent auf 82,40 Euro ein und war damit der einzige Verlierer im MDax , dem Index der mittelgroßen Werte. Seit dem Jahreswechsel hat das Papier schon 28 Prozent an Wert eingebüßt. Damit ist Wacker Chemie an der Börse nur noch gut halb so viel wert wie vor drei Jahren.

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    Seit dem Börsengang im Jahr 2006 hat der Aktienkurs mehrere Berg- und Talfahrten hingelegt: Zu Beginn der Corona-Pandemie im Jahr 2022 sackte er auf etwa 30 Euro ab. Danach stieg der Kurs bis Mai 2022 auf 187 Euro, bevor es wieder deutlich abwärts ging.

    Unterdessen hält die Wacker-Führung an ihrem Ziel fest, die operative Marge des Konzerns bis zum Jahr 2030 deutlich zu steigern. Dann sollen mehr als 20 Prozent des Umsatzes als Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) übrig bleiben. Im vergangenen Jahr hatte diese Marge lediglich 12,9 Prozent betragen. Allerdings hatte sie in den Jahren 2017, 2021 und 2022 bereits über 20 Prozent gelegen.

    Beim Umsatz peilt Hartel für 2030 weiterhin einen Rekordwert an. Nach 6,4 Milliarden Euro im Jahr 2023 muss der Erlös um mehr als die Hälfte wachsen, um das Ziel von etwa 10 Milliarden Euro bis Ende des Jahrzehnts zu erreichen. Im Jahr 2022 hatte Wacker immerhin 8,2 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet.

    Nun setzt Hartel noch stärker auf das Geschäft mit Spezialchemikalien und will vermehrt in diesem Segment investieren. Dazu zählen etwa Hightech-Silicon für die Energie- und Mobilitätswende und Polymere für nachhaltiges Bauen. Im Bereich Biotech stellt Wacker Bio-Inhaltsstoffe und moderne Medizintherapien in den Mittelpunkt. Hinzu kommt Polysilicium für die Halbleiterindustrie.

    Mit seinen Investitionen kommt der Konzern nach eigenen Angaben voran. Von den im März 2022 vorgestellten 40 Investitionsprojekten sei bereits ein Viertel abgeschlossen, hieß es. Seit Ende 2021 habe Wacker rund 1,7 Milliarden Euro investiert, etwa in den Kapazitätsausbau in Deutschland und China.

    Unterdessen will der Wacker-Chef die Effizienz des Chemiekonzerns weiter erhöhen. Dazu baut er auf eine verstärkte Digitalisierung und Automatisierung des Geschäfts. Zudem kündigte er ein aktiveres Portfoliomanagement an. Darunter versteht man üblicherweise Entscheidungen, ob bestimmte Geschäftsfelder noch zum Konzern passen oder nicht.

    An seinen Zielen für das laufende Jahr hält der Manager fest. So soll der Umsatz 6 bis 6,5 Milliarden Euro erreichen. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen soll bei 600 bis 800 Millionen Euro liegen, sodass die operative Marge noch deutlich niedriger ausfallen dürfte als im Jahr 2023. Auch der Konzernüberschuss werde die 327 Millionen aus dem Vorjahr klar verfehlen.

    Für das dritte Quartal stellte Wacker am Donnerstag ein operatives Ergebnis (Ebitda) etwa auf dem Niveau des zweiten Jahresviertels in Aussicht. Da hatte es bei 160 Millionen Euro gelegen./stw/lfi/stk

    Wacker Chemie

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