Bündnis Gesundheit will Gipfel mit dem Kanzler
- Gesundheitsgipfel gefordert für neue Gesundheitspolitik
- Doppelte demografische Krise: Pflegebedarf & Fachkräftemangel
- Zentrale Themen: Finanzierung, Fachkräftemangel, Reformen
BERLIN (dpa-AFX) - Ein breites Bündnis von Ärzten, Apothekern, Therapeuten und Pflegekräften ruft Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zu einem nationalen Gesundheitsgipfel im Kanzleramt auf. In einem gemeinsamen Papier fordern die Initiatoren eine grundlegende Neuausrichtung der Gesundheitspolitik, um sowohl die Patientenversorgung als auch die Gesundheit der Beschäftigten zu sichern.
Das Bündnis Gesundheit, das nach eigenen Angaben mehr als vier Millionen Beschäftigte aus allen Berufsgruppen des Gesundheitswesens vertritt, sieht Deutschland vor einer "doppelten demografischen Krise", weil wachsender Pflegebedarf und zunehmender Fachkräftemangel zusammenkommen.
"Schon im Routinebetrieb geht die Schere zwischen Anspruch und Realität der Gesundheitsversorgung immer weiter auseinander", warnte die Präsidentin des Deutschen Pflegerats, Christine Vogler. Ärztepräsident Klaus Reinhardt betonte, "dass das Vertrauen der Menschen in unsere demokratische Grundordnung auch durch das Vertrauen in ein verlässliches Gesundheitswesen wesentlich beeinflusst wird".
Als zentrale Handlungsfelder identifiziert das Bündnis die Bekämpfung des Fachkräftemangels, eine nachhaltige Finanzierung des Gesundheitswesens sowie eine Reform der Versorgungsstrukturen. Konkret gefordert werden zahlreiche Einzelmaßnahmen wie die finanzielle Absicherung von Kranken- und Pflegeversicherung, eine Abschaffung der Behandlungsbudgets, bessere Arbeitsbedingungen sowie ein umfassender Bürokratieabbau./ax/DP/jha