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    Bund will bis auf Weiteres keine Commerzbank-Aktien mehr verkaufen

    Für Sie zusammengefasst
    • Bundesregierung unterstützt Commerzbank gegen Unicredit
    • Keine weiteren Verkaufspläne für Commerzbank-Anteile
    • Befürchtungen über Stellenabbau bei Übernahme durch Unicredit
    Bund will bis auf Weiteres keine Commerzbank-Aktien mehr verkaufen

    BERLIN (dpa-AFX) - Die Bundesregierung hat der teilverstaatlichten Commerzbank in ihrem Kampf gegen eine mögliche Übernahme durch die italienische Großbank Unicredit den Rücken gestärkt. Der Staat werde sich bis auf Weiteres von keinen weiteren Commerzbank-Anteilen trennen, teilte die Regierung am Freitag in Berlin nach einer Sitzung des für wesentliche Entscheidungen des Finanzmarktstabilisierungsfonds (FMS) zuständigen interministeriellen Lenkungsausschusses mit. "Die Commerzbank ist ein stabiles und ertragsstarkes Institut. Ihre Strategie ist auf Eigenständigkeit ausgerichtet. Dies begleitet der Bund bis auf Weiteres mit der Aufrechterhaltung seiner Beteiligung."

    Der Bund hatte am 11. September seinen Anteil um 4,5 Prozentpunkte auf 16 Prozent reduziert. Bei der Auktion der Papiere wurde der Bund von der Unicredit überrumpelt, die alle anderen Interessenten überboten hatte und sich das gesamte Paket gesichert hat. Zudem hatten die Italiener sich davor weitere 4,5 Prozent am Markt gesichert. Die italienische Bank ist seitdem der zweitgrößte Anteilseigner der Commerzbank. Unicredit-Chef Andrea Orcel betonte nach dem Einstieg, dass er an dem Kauf der zweitgrößten deutschen Privatbank interessiert sei - allerdings sollte diese nicht gegen den Willen der Commerzbank-Verantwortlichen über die Bühne gehen.

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    Gewerkschaften und Betriebsrat fürchten einen radikalen Stellenabbau, falls die Italiener zum Zug kommen. Deshalb hatten sie die Regierung am Freitagvormittag aufgefordert, sich für die Eigenständigkeit der Commerzbank einzusetzen. So forderte Verdi-Chef Frank Werneke: "Der Bund darf keine weiteren Anteile an der Commerzbank abgeben, sondern muss sich klar für den Erhalt der Commerzbank als eigenständiges Institut positionieren, auch und gerade im Interesse der deutschen Wirtschaft."

    Sollte ein Deal mit der italienischen Bank zustande kommen, könnten zwei Drittel der Arbeitsplätze wegfallen, sagte der Vorsitzende des Commerzbank-Gesamtbetriebsrats, Uwe Tschäge, der Nachrichtenagentur Bloomberg. Die Bundesregierung könne eine solche Übernahme verhindern. Der stellvertretende Commerzbank-Aufsichtsratschef forderte, der Bund dürfe keine übereilten Entscheidungen beim Verkauf weiterer Commerzbank-Aktien treffen. Ende Juni zählte die Commerzbank nach eigenen Angaben weltweit rund 38.700 Vollzeitstellen, davon mehr als 25.000 in Deutschland.

    Die Unicredit ist seit der Übernahme der Hypovereinsbank im Jahr 2005 in Deutschland vertreten. Bei der Münchner Bank haben die Italiener in den vergangenen fast 20 Jahren massiv Stellen abgebaut./zb/gl




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