Megatrend
Seltene Erden: 1 ETF 68 Prozent unter Allzeithoch mit Vervielfachungschance
Viele Megatrends entpuppen sich als große Verlierer. Aktien dieses Sektors sollten allerdings nicht dazu gehören.
- Megatrends können große Verlierer sein, nicht alle Aktien.
- Seltene Erden: Bedarf steigt, aber komplexe Gewinnung.
- Erholung der Seltene-Erden-Aktien langfristig wahrscheinlich.
- Report: Sondersituation: Vervielfachungschance bei diesen Goldaktien
Nicht alle Aktien eines Megatrends steigen automatisch sehr stark. Ganz im Gegenteil: Erreichen die Unternehmen nicht die erhoffte Profitabilität, können sich die Wertpapiere sogar über Jahrzehnte schlechter als viele Leitindizes entwickeln. Ein Beispiel dafür ist Nordex. Während der Umsatz in den vergangenen Jahren mit hohen Raten zulegte, folgt der Aktienkurs nicht dieser Entwicklung.
Grund sind die fehlenden Cashflows, die letztendlich den inneren Wert eines Unternehmens bilden. Fallen sie wie bei Nordex sehr oft negativ aus, ist auch die Aktie für Investoren wie Warren Buffett unattraktiv.
Seltene Erden im zyklischen Abschwung
Einen Megatrend, dessen zugehörige Aktien in den letzten zwei Jahren ebenfalls stark gefallen sind, bilden die seltenen Erden. Zu ihnen gehören 17 chemische Elemente, die für viele technologische Entwicklungen wie Energiespeicher, E-Autos, erneuerbare Energien (Windräder), Magneten, Medizintechnik und Unterhaltungselektronik (Smartphones, Laptops) unentbehrlich sind.
Nach Angaben des Marktresearch-Unternehmens MarketsandMarkets könnte der Bedarf allein bis 2029 annualisiert um 12,6 Prozent auf einen Marktwert von 10,9 Milliarden US-Dollar steigen. 2023 wurden weltweit etwa 350.000 Tonnen seltene Erden gewonnen, wobei allein auf China 68,57 Prozent entfielen. Mit großem Abstand folgte auf Platz zwei die USA. Aufgrund der geopolitischen Konflikte ist die Gemeinschaft der westlichen Länder aktuell bestrebt, die Abhängigkeit von der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt zu reduzieren.
Trotz ihres Namens sind seltene Erden gar nicht so rar wie oft angenommen. Das Problem liegt vielmehr in ihrer komplexen und kostspieligen Gewinnung und Aufbereitung. Seltene Erden finden sich in Mineralien, die jedoch oft nur in geringer Konzentration vorkommen und schwer zu trennen sind. Diese aufwendigen Prozesse erfordern moderne Technologien, die mit hohen Umweltbelastungen verbunden sein können.
Was unterscheidet den Sektor von Fehlschlägen wie Nordex?
Seltene Erden werden von Bergbauunternehmen gefördert und verarbeitet, deren Aktien zwar mit der Preisentwicklung der Metalle schwanken, aber oft sehr profitabel sind. Ein Beispiel dafür ist die australische Iluka Resources, die 2023 eine Gewinnmarge von 25,6 Prozent erwirtschaftete. Weitere große Vertreter des Sektors sind China Northern Rare Earth High-Tech, Lynas Rare Earths und MP Materials.
Die Seltene-Erden-Aktien sind somit vielfach zyklisch und stark schwankungsanfällig, sollten sich aber mit den nächsten Preisanstiegen wieder erholen.
VanEck Rare Earth and Strategic Metals UCITS ETF
Neben den zahlreichen Einzelwerten existieren auch verschiedene Indexfonds, die in ein Bündel an Seltene-Erden-Aktien investieren.
Einer von ihnen ist der VanEck Rare Earth and Strategic Metals UCITS ETF, der seit April 2022 mehr als 68 Prozent an Wert verloren hat (25.09.2024). Neben den Vertretern für seltene Erden sind hier auch Förderer strategischer Metalle (Lithium) wie Albemarle enthalten, deren Erholung vor dem Hintergrund einer Verzehnfachung des Lithiumbedarfs bis 2040 ebenfalls wahrscheinlich ist.
Der VanEck Rare Earth and Strategic Metals UCITS ETF wurde im September 2021 in Irland aufgelegt, investiert in 24 Unternehmen des Sektors seltene Erden/strategische Metalle, thesauriert seine Erträge, kostet jährlich 0,59 Prozent des investierten Betrages und verwaltet derzeit 77,49 Millionen US-Dollar (25.09.2024).
Fazit Seltene Erden
Auch wenn viele Aktien des Sektors in den vergangenen Jahren gefallen sind, ist deren Erholung langfristig wahrscheinlich. Davon würde auch der VanEck Rare Earth and Strategic Metals UCITS ETF profitieren.
Autor: Christof Welzel, wallstreetONLINE Redaktion, Ressort Anlageprodukte
Tenbagger-Chance mit der nächsten BioNTech. Dabeisein, wenn der Biotech-Turbo zündet.
Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte