Egbert Prior
BASF plant Börsengang der Agrar-Tochter
Ein großer DAX-Konzern muß sich immer wieder neu erfinden. Die BASF in Ludwigshafen ist der größte Chemiekonzern der Welt.
- Kurs fiel auf 44,50 Euro, über 50% Verlust seit Hoch.
- Neue Strategie: Fokus auf Kerngeschäfte und Spinoffs.
- Dividende bleibt bei 2,25 Euro, Aktienrückkauf geplant.
Seit Ende April schwingt der neue Vorstandschef Markus Kamieth das Zepter am Rhein. In dieser Woche stellte die Unternehmensleitung eine neue Strategie für den DAX-Konzern vor. Kein Stein bleibt auf dem anderen. So soll beispielsweise die Agrar-Sparte an die Börse gebracht werden. Abspaltungen etc. haben sich in den letzten Jahren als sehr profitabel erwiesen. Denken Sie nur an Siemens Heal-thineers oder Infineon. Ein Schwerpunkt der neuen Strategie soll der Fokus auf die Stärkung der Kerngeschäfte liegen und profitabel sein.
So soll der operative Gewinn 2028 zwischen 10 und 12 Milliarden Euro landen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr waren es nur 7,7 Milliarden. Bislang zählte BASF zu den Dividendenkönigen. Die Ausschüttung soll in den kommenden Jahren bei mindestens 2,25 Euro je Aktie liegen. Für 2023 hatte BASF noch 3,40 Euro je Anteilsschein gezahlt.Trotz der Kappung der Ausschüttung beträgt die Dividendenrendite weiterhin mindestens 5%. So erhielten die Aktionäre eine fürstliche Rendite von 7,6%. Darüber hinaus planen die Pfälzer ein neues Aktienrückkaufprogramm, das spätestens 2027 starten soll und ein Volumen von voraussichtlich rund 4 Milliarden umfaßt.
CEO Kamieth möchte das traditionelle Verbundmodell weiter aufbrechen und das Wachstum auf vier Kerngeschäfte konzentrieren. Weitere Börsengänge, Spin-offs etc. sind vorstellbar. Der momentane Gewinnschwund hat seine Ursachen unter anderem in hohen Energiekosten und hohen Investitionen in China. Das Geschäft ist volatil, die Rendite auf das eingesetzte Kapital soll sich 2028 bei rund 10% bewegen, 2023 waren es 4,5%.