Trotz deutschem Nein
EU-Abstimmung: Zölle bis zu 45 Prozent auf E-Autos aus China – oder doch nicht?
Die Europäische Union hat am Freitag für die Einführung von Zöllen in Höhe von bis zu 45 Prozent auf Elektrofahrzeuge aus China gestimmt, was die Handelsspannungen mit Peking verschärfen dürfte.
- EU führt Zölle bis 45% auf chinesische E-Autos ein.
- Deutschland und vier Staaten stimmten gegen die Zölle.
- Verhandlungen zwischen EU und China über Alternativen laufen.
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Die Europäische Kommission kann nun mit der Einführung der Zölle beginnen, die fünf Jahre lang gelten sollen, berichtet Bloomberg und beruft sich auf Insider.
Zehn Mitgliedstaaten stimmten demnach für die Maßnahme, während Deutschland und vier weitere dagegen stimmten. Zwölf enthielten sich.
Die Entscheidung der EU wurde getroffen, nachdem eine Untersuchung ergeben hatte, dass China seine Industrie auf unfaire Weise subventioniert. Peking bestreitet diese Behauptung und hat mit eigenen Zöllen auf europäische Milchprodukte, Brandy, Schweinefleisch und den Automobilsektor gedroht.
Reuters berichtet jedoch, dass die Länder der Europäischen Union sich nicht eindeutig für oder gegen die Zölle ausgesprochen haben, sodass die Europäische Kommission nun entscheiden müsse, was zu tun sei. So könnte sie die Zölle verabschieden oder einen neuen Vorschlag unterbreiten, wenn sie sich eine breitere Unterstützung unter den EU-Mitgliedern sichern möchte.
Die neuen Zollsätze würden für Hersteller von Elektrofahrzeugen, die aus China exportieren, bis zu 35 Prozent betragen. Die neuen Zölle würden zusätzlich zu dem bestehenden Satz von 10 Prozent erhoben werden.
Die EU und China werden die Verhandlungen fortsetzen, um eine Alternative zu den Zöllen zu finden. Beide Seiten prüfen, ob anstelle der Zölle eine Einigung über einen Mechanismus zur Kontrolle der Preise und Mengen der Exporte erzielt werden kann.
Deutsche Autowerte legen am Freitag zu. Conti im DAX steigt um bis zu 2,2 Prozent, Valeo in Paris um 2,7 Prozent. VW, Stellantis und Renault verzeichnen Erholungen von bis zu 1,73 Prozent. Bei BMW und Mercedes beträgt der Zuwachs ebenfalls bis zu 1,2 Prozent.
Chinesische Hersteller von E-Autos werden entscheiden müssen, ob sie die Zölle auffangen oder die Preise erhöhen. Dennoch wird die Zollerhöhung Europas nur "geringe Auswirkungen" auf chinesische Hersteller haben, da die Region nur einen Bruchteil ihres Gesamtumsatzes ausmacht, kommentiert der Analyst von Daiwa Securities, Kevin Lau.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion
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