Mega-Übernahme
Rio Tinto plant milliardenschweren Kauf von Lithium-Gigant Arcadium
Der Zeitpunkt für eine Übernahme könnte besser nicht sein, da die Lithiumpreise eingebrochen sind. Rio würde dadurch zum Marktführer bei dem Batteriemetall aufsteigen.
- Rio Tinto plant Übernahme von Arcadium Lithium.
- Lithiumpreise gefallen, Übernahmezeitpunkt günstig.
- Strategische Neuausrichtung für Energiewende angestrebt.
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Rio Tinto hat Gespräche über eine potenzielle Übernahme des Lithiumproduzenten Arcadium Lithium bestätigt. Das Bergbauunternehmen, das weltweit als zweitgrößter Rohstoffkonzern gilt, zeigt damit erneut Interesse, seine Präsenz im Bereich der Energieübergangsmetalle auszubauen. Die Gespräche über einen möglichen Deal verdeutlichen die strategische Neuausrichtung von Rio Tinto, da der globale Markt für Batteriemetalle inmitten des Übergangs zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft expandiert.
Obwohl Rio Tinto bisher keine finanziellen Details zu diesem vorläufigen Angebot veröffentlicht hat, wäre eine Übernahme von Arcadium eine der bedeutendsten Akquisitionen des Unternehmens seit mehr als einem Jahrzehnt. Arcadium zählt zu den weltweit führenden Lithiumproduzenten mit Standorten in Argentinien, China, Kanada und Australien. Sein Marktwert beträgt aktuell etwa 3 Milliarden Euro.
Die Übernahme könnte Rio Tinto dabei helfen, seine Position in einem entscheidenden Marktsegment zu stärken, das für die Produktion von Batterien in Elektrofahrzeugen und Energiespeichersystemen essenziell ist.
Die Aktien von Arcadium sprangen nach der Bekanntgabe des Angebots um bis zu 50 Prozent im australischen Handel, während die von Rio Tinto um etwa 1,6 Prozent fielen. Die Reaktionen der Anleger spiegeln die Spannung im Markt wider, während die Details des möglichen Deals noch ausstehen.
Einige Investoren von Arcadium äußerten jedoch Bedenken hinsichtlich des Zeitpunkts, da der Wert des Unternehmens derzeit nur halb so hoch ist wie zu Jahresbeginn, als es aus einer Fusion von Allkem und Livent hervorging.
Marktchancen und Herausforderungen
Die Lithiumpreise sind seit ihrem Höchststand im Jahr 2022 stark gefallen, was auf ein Überangebot und eine sinkende Nachfrage aus der Elektrofahrzeugbranche zurückzuführen ist. Diese Entwicklung hat den Aktienkurs von Arcadium deutlich belastet, was den Konzern zu einem attraktiven Ziel für größere Unternehmen wie Rio Tinto macht.
Einige Investoren fordern einen deutlich höheren Verkaufspreis, der näher an 8 Milliarden US-Dollar liegen sollte, um eine faire Bewertung des Unternehmens zu gewährleisten. Sie betonen, dass der Lithiummarkt weltweit offenbar seinen Tiefpunkt erreicht habe und Arcadium von einem Verkauf zu diesem Zeitpunkt absehen sollte.
*ab 500 Euro Ordervolumen über gettex, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
Ein strategischer Schritt
Für Rio Tinto bietet Arcadium eine strategisch wertvolle Chance, seine Position im Lithiumsektor erheblich auszubauen. Der CEO des Unternehmens, Jakob Stausholm, hatte bereits bei den Halbjahresergebnissen im Juli erklärt, dass die gegenwärtige Preisentwicklung günstig sei, um in Lithium-Assets zu investieren. Er betonte jedoch, dass nicht nur der Preis entscheidend sei, sondern auch andere Kriterien berücksichtigt würden.
Sollte Rio Tinto den Deal abschließen, würde der Konzern zu einem der größten Lithiumproduzenten der Welt aufsteigen. Der Schritt ist Teil einer langfristigen Strategie, sich auf Rohstoffe zu konzentrieren, deren Nachfrage durch die Energiewende zunehmen wird. Rio Tinto hat bisher den Großteil seiner Gewinne durch Eisenerz erzielt, das für die Stahlherstellung verwendet wird. Mit der geplanten Übernahme würde das Unternehmen jedoch seine Abhängigkeit von einem Rohstoff verringern und sich breiter aufstellen.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
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