Downgrade auf Halten
Zu teuer? Kaufempfehlung für Apple gestrichen!
Das Research-Haus Jefferies hat seine Kaufempfehlung für die Aktie von Apple gestrichen. Wie viel Potenzial die Analysten jetzt noch sehen.
- Jefferies streicht Kaufempfehlung für Apple-Aktie.
- Analyst warnt vor überzogenen iPhone-Verkaufsprognosen.
- Aktie überbewertet, Anleger sollten Alternativen suchen.
- Report: Nach Nvidia: 5 KI-Revolutionäre aus der zweiten Reihe!
Mit der Herabstufung seiner Aktie ist der US-Technologiekonzern Apple nur selten konfrontiert. Angesichts der Kursgewinne von 300 Prozent in den vergangenen 5 Jahren trauen sich nur wenige Analysten diese Art der Majestätsbeleidigung und eine Wette gegen den langfristigen Trend zu.
Bei insgesamt 46 Wall-Street-Experten vereinigt Apple gegenwärtig 32 mal das Prädikat "Übergewichten" oder "Kaufen" auf sich, während 12 Analysten das Halten und nur zwei den Verkauf der Aktie empfehlen. Bei den "Hold"-Ratings ist zum Wochenauftakt jedoch eine hinzugekommen, denn das Research-Haus Jefferies hat seine Kaufempfehlung am Montag gestrichen.
Tipp aus der Redaktion: Der KI-Markt wird nach Schätzungen von Experten bis 2032 auf ein Volumen von 1,3 Billionen US-Dollar anwachsen. Davon könnten nach dem Sensationserfolg von Nvidia vor allem Titel aus der zweiten Reihe profitieren. Welche das sind, erfahren Sie in unserem kostenlosen Spezialreport!
Analyst warnt vor überzogenen Erwartungen
Als Grund gibt der führende Analyst der Studie, Edison Lee, der laut des Rating-Portals für Wall-Street-Analysten TipRanks als recht zuverlässiger Experte gilt, eine hohe Bewertung sowie überzogene Erwartungen bezüglich der iPhone-Erlöse an.
Zwar bekräftigte Lee seinen langfristig positiven Ausblick, da das Unternehmen mit der Verbindung aus Hardware und KI-fähigem Software-Ökosystem über eine ausgezeichnete Position verfügen würde, "kostengünstige, personalisierte KI-Dienstleistungen" anzubieten.
Er warnt jedoch davor, dass die gegenwärtigen Absatzprognosen für iPhones der neuesten Generation überzogen und verfrüht sind, auch weil die "Smartphone-Hardware eine Überarbeitung braucht, ehe sie für ernsthafte KI-Aufgaben gewappnet ist." Mit einem neuen Superzyklus rechnet Lee erst in den Jahren 2026 und 2027 und nicht bereits jetzt, wie viele andere Analysten.
iPhone 16 doch kein Game Changer?
Er geht nicht davon aus, dass es Apple gelingen wird, seine Verkaufszahlen um die erwarteten 5 bis 10 Prozent zu steigern, sondern sieht für das iPhone 16 nur ein Steigerungspotenzial von 2,5 Prozent. Angesichts dieser überschaubaren Prognose hält er die Anteile gegenwärtig für überbewertet und hat mit 205 US-Dollar ein Kursziel unter dem Schlusskurs vom vergangenen Freitag genannt.
Aktie fällt weiter hinter den Gesamtmarkt zurück
Anleger zeigten sich zum Wochenauftakt durchaus beeindruckt vom Downgrade durch Jefferies, das als eher optimistisches und bullishes Research-Haus gilt, und bescherten der Aktie in der US-Vorbörse Verluste von bis zu 1,5 Prozent. Diese konnten inzwischen jedoch auf ein Minus von einem Prozent eingedämmt werden.
Damit steht in der Apple-Aktie ein Kursplus von etwa 17 Prozent seit dem Jahreswechsel zu Buche, womit das Papier hinter den Gesamtmarktindex S&P 500 zurückgefallen ist, der sich um rund 20 Prozent steigern konnte.
Fazit: Bewertung zu hoch, Anleger sollten auf Alternativen setzen
Mit Blick auf die Bewertung kann man Jefferies-Analyst Edison Lee nur beipflichten, die Aktie ist zu teuer! Für das Geschäftsjahr 2024 legen Anleger aktuell das 34-Fache der erwarteten Gewinne auf den Tisch, für das kommende Jahr ist Apple mit einem KGVe von 30,6 bewertet – der Durchschnitt der vergangenen 5 Jahre liegt bei etwa 28.
Angesichts der sich in den vergangenen drei Jahren seitwärts entwickelnden Geschäftszahlen kann die Aktie auch bei wachstumsorientierten Kennziffern nicht mehr punkten. Beim Kurs-Umsatz-Verhältnis steht das Neunfache der Erlöse zu Buche, während das Kurs-Gewinnwachstums-Verhältnis bei 3,5 liegt. Als günstig gilt in der Fundamentalanalyse ein Wert unter 1.
Bei Apple investierte Anleger sollten sich daher in den kommenden Monaten und Jahren darauf einstellen, dass die Aktie weiter hinter der Gesamtmarktentwicklung zurückbleiben wird und über Gewinnmitnahmen zugunsten vielversprechenderer Werte nachdenken.
Kurzfristig empfiehlt sich ein Discount-Optionsschein auf fallende Kurse – auch zur Depotabsicherung. Der vor etwa einer Woche empfohlene Schein MG9QQQ hat sich bereits um 6 Prozent verteuert und bietet die Chance auf einen Maximalgewinn von derzeit 168 Prozent.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
*ab 500 Euro Ordervolumen, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
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