Zulieferer Continental steht massiv unter Druck: Abwärtstrend noch aufzuhalten?

Die Schlagzeilen der Mainstreamblätter erreichte zuletzt die Krise der deutschen Autobauer. So vielfältig wie bekannt sind deren Probleme. Einerseits dürften in absehbarer Zeit die Regulierungen der Bundesregierung und der EU auf ein Verbot von Verbrennungsmotoren hinauslaufen. Andererseits hat in jüngster Zeit der Aufstieg der chinesischen Autoindustrie die Situation massiv verschärft.

Was die Autoexporte angeht, hat sich China im Jahr 2023 aus dem Stand an Deutschland und Japan vorbeigeschoben und ist nun weltweit die Nummer eins. Im nun größten Automarkt gewinnen die heimischen Hersteller Marktanteile im Rekordtempo – auf Kosten der Deutschen. Die schwache Konjunktur, die hierzulande auf die Verkaufszahlen drückt, erscheint im Vergleich als lösbares bzw. vorübergehendes Problem.

Während die großen Autobauer aufgrund ihrer starken Marken nach wie vor Gewinne einfahren, wird die Luft für die Zulieferer immer dünner, wovon zahlreiche Pleiten der Branche Zeugnis ablegen. Durch den Abwärtstrend im Zulieferersektor dürfte es bald auch den Branchengrößen an den Kragen gehen.

Der mit fast 40 Milliarden Euro Umsatz größte Zulieferer, Continental, ist solch ein Kandidat. Bereits jetzt ist die EBIT-Marge der Automotive-Sparte auf mickrige 3 Prozent abgeschmolzen. Über Wasser gehalten wird das Unternehmen derzeit nur noch vom Reifengeschäft.

Prinzipiell ist das Zulieferergeschäft schon in einem prosperierenden Umfeld extrem kapital- und wettbewerbsintensiv sowie margenschwach. Angesichts der sich an vielen Fronten zuspitzenden Situation des Automarkts erscheint es sehr unwahrscheinlich, dass sich Continental in einem derartigen Umfeld gut entwickeln wird. Die Gewinnprognosen von Analysten erscheinen deshalb viel zu optimistisch. Eine deutliche Sprache spricht auch der Chart, der einen klaren Abwärtstrend aufzeigt.

Autor: Thomas Steinhauser

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