Verbraucherpreise schocken
US-Inflation liegt über den Prognosen
Die Inflation in den USA hat sich im September unerwartet beschleunigt. Das dürfte die Märkte nach unten drücken.
- Inflation in den USA steigt unerwartet auf 2,4 %.
- Lebensmittel- und Wohnkosten treiben Preise stark an.
- Zinssenkungen der Fed könnten bald fortgesetzt werden.
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Laut einem Bericht des Arbeitsministeriums stieg der Verbraucherpreisindex im Monatsvergleich um 0,2 Prozent, was eine jährliche Inflationsrate von 2,4 Prozent bedeutet. Beide Werte lagen 0,1 Prozentpunkte über den Erwartungen der Analysten.
Der jüngste Anstieg der Inflationsrate ist größtenteils auf höhere Lebensmittel- und Wohnkosten zurückzuführen. "Mehr als drei Viertel des Anstiegs gehen auf einen Anstieg der Lebensmittelpreise um 0,4 Prozent und der Wohnkosten um 0,2 Prozent zurück", teilte das Bureau of Labor Statistics mit. Gleichzeitig sanken die Energiepreise um 1,9 Prozent, was den Inflationsdruck jedoch nur teilweise abmildern konnte.
Die Kerninflation, die Nahrungsmittel und Energie ausklammert, stieg im Monatsvergleich um 0,3 Prozent, was einer Jahresrate von 3,3 Prozent entspricht. Auch hier lagen die Zahlen leicht über den Prognosen.
Diese Entwicklungen erhöhen den Druck auf die politischen Entscheidungsträger, die über den nächsten Zinsschritt der US-Notenbank nachdenken müssen. Die Federal Reserve hat kürzlich begonnen, die Leitzinsen zu senken. Nach einer Reduktion um einen halben Prozentpunkt im September wird mit weiteren Zinssenkungen gerechnet. Doch das genaue Tempo und Ausmaß der zukünftigen Schritte bleiben noch unklar.
Ali Jaffery von CIBC Capital Markets sieht in den aktuellen Daten eine Bestätigung für die abwartende Haltung der Fed. "Der Arbeitsmarkt kühlt sich ab, aber bricht noch nicht ein, und die Inflation liegt tendenziell etwas über dem Zielwert", so Jaffery.
Olu Sonola, Leiter der US-Wirtschaftsforschung bei Fitch Ratings, warnt jedoch, dass die Inflationsprobleme noch nicht vollständig gelöst sind. "Die gute Nachricht ist, dass der Trend disinflationär bleibt, aber die Dienstleistungsinflation bleibt ein Problem", erklärt er.
Die Inflation stirbt, ist aber noch nicht tot.
Angesichts der gemischten Signale aus dem Arbeitsmarkt und der Inflation rät Sonola zur Vorsicht:
Nach den starken Beschäftigungsdaten im September könnte die Fed das Tempo der Zinssenkungen verlangsamen. Eine Senkung um einen Viertelpunkt im November ist wahrscheinlich, aber weitere Schritte im Dezember sollten nicht als sicher gelten.
Autor: Nicolas Ebert, wallstreetONLINE Redaktion
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