Technische Analyse
Rheinmetall-Aktie: Vom Himmel geholt?
Die Aktie von Rheinmetall hat ihren jüngsten Erholungsversuch abgebrochen. Der Druck auf die Käufer zu kontern wächst, andernfalls dürfte es ungemütlich werden.
- Rheinmetall-Aktie bricht Erholungsversuch ab, -3,7%.
- Unterstützung bei 500 Euro gefährdet, Abwärtstrend droht.
- 20% Abwärtspotenzial bis 400 Euro, Anleger sollten handeln.
- Report: 5 heiße Wetten für den Jahresendspurt!
Über Erfolglosigkeit können Anleger der Rheinmetall-Aktie angesichts einer Performance von bereits +68 Prozent in diesem Jahr nicht klagen. Nichtsdestotrotz dürfte die Geduld vieler Marktteilnehmenden angesichts der nun schon seit April anhaltenden Konsolidierung auf eine zunehmend harte Probe gestellt werden – auch weil die Trendlosigkeit viele Anleger in der Aktie halten dürfte, obwohl das Kapital an anderer Stelle gewinnbringender investiert werden könnte.
Waffenstillstandsgerüchte sorgen für Verkaufsdruck
Nach einem zuletzt vielversprechenden Erholungsversuch ist die Aktie in den vergangenen Tagen erneut unter Druck geraten. Grund hierfür sind neben der Absatzkrise der deutschen Automobilindustrie am Donnerstag kursierende Gerüchte über einen Waffenstillstand in der Ukraine. Mit einem Tagesverlust von -3,7 Prozent landete Rheinmetall am DAX-Ende.
Dadurch sind die Anteile wieder unter die bei 500 Euro verlaufende Unterstützungslinie gefallen. Bereits das Aufgeben des nächsten Supportbereichs könnte aus der Perspektive der Käufer gravierende Konsequenzen haben, wie ein Blick in den Chart zeigt.
Es gibt guten Grund zur Sorge
Technisch gibt es neben dem Unterschreiten der 500-Euro-Marke noch weiteren Anlass zur Sorge. Erstens bedeutet das jüngste Verlaufshoch ein Lower High, womit gegenüber dem Hoch im August ein Abwärtstrend angezeigt ist. Dieser wird zweitens durch den Trendstärkeindikator MACD bestätigt, der einen Vorzeichenwechsel verpasste und wieder unter seine Signallinie zu fallen droht, was eine Verschärfung des kurzfristigen Abwärtstrends bedeuten würde.
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Ein weiteres Mahnsignal sind die fortgesetzten Abwärtstrends der technischen Indikatoren. Sowohl der Relative-Stärke-Index als auch der MACD befinden sich bereits seit Februar in fallenden Bewegungen und das zeitweise auch gegen den Trend der Aktie, womit bearishe Divergenzen vorliegen, die für eine nachhaltige Trendwende sprechen.
20 Prozent Abwärtspotenzial? Entscheidung rückt näher!
Eine solche ist bislang zwar ausgeblieben, wenngleich die Bären Anfang August mit dem Verlassen des Abwärtstrendkanals eine Entscheidung zu erzwingen versuchten. Im Kursverlauf deutet alles darauf hin, dass die Verkäufer der Aktie schon bald einen erneuten Versuch starten könnten, das Blatt zu ihren Gunsten zu wenden.
Durch die Hängepartie der vergangenen Monate konnte die vielbeachtete 200-Tage-Linie nachrücken und notiert jetzt gleichauf mit der Oberkante des Abwärtstrendkanals, die inzwischen eine Unterstützung darstellt. Wird allerdings der Bereich um 475 Euro nachhaltig aufgegeben, sind Verluste bis 440 Euro und anschließend bis zur übergeordneten Aufwärtstrendlinie bei 400 Euro zu erwarten. Das bedeutet ein Abwärtspotenzial von 20 Prozent.
Fazit: Der Ball liegt aktuell bei den Bären
Eine Neutralisierung der gegenwärtig angespannten Lage ergäbe sich erst für Kurse oberhalb der jüngsten Hochs – das schließt aufgrund der unmittelbaren Distanz auch das Allzeithoch bei 571,80 Euro ein. Das Übertreffen dieser Marke würde ein prozyklisches Kaufsignal bedeuten.
Angesichts der ausgeprägten technischen Schwäche sollten Anleger aber eher mit einem nachteiligen Kursverlauf rechnen. Das bedeutet im Zweifel, weitere Gewinne mitzunehmen oder Positionen zur Gänze glattzustellen.
Absichern – und die Chance auf +105 Prozent erhalten!
Eine weitere Option (im wahrsten Sinne des Wortes) ist der Kauf einer Put-Absicherung. In der gegenwärtige Lage empfiehlt sich der Discount-Optionsschein MG60Z7, der über eine Laufzeit bis März nächsten Jahres verfügt und mit einer Basis von 500 Euro ausgestattet ist.
Der Discount-Put bietet eine maximale Auszahlung von 5 Euro, wenn Rheinmetall bis zum Verfallstermin auf oder unter das Cap bei 450 Euro fallen sollte. Am Donnerstagabend handelte MG60Z7 zu 2,45 Euro, was eine Renditechance von knapp 105 Prozent bietet, sollte die Aktie 7 Prozent oder mehr an Wert verlieren. So können auch größere Depotpositionen wirkungsvoll gegen Verluste abgesichert werden. Doch Vorsicht: Schließt Rheinmetall zum Fälligkeitstermin oberhalb von 500 Euro, verfällt der Discount-Optionsschein wertlos.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
*ab 500 Euro Ordervolumen, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
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