ROUNDUP/Aktien New York Schluss
Rekorde an US-Börsen - Tesla bremst Nasdaq aus
- US-Börsen erreichen Rekordhöhen dank Berichtssaison.
- Dow Jones und S&P 500 steigen, Nasdaq bleibt schwach.
- Erzeugerpreise stabil, Zinssenkung von Fed erwartet.
NEW YORK (dpa-AFX) - Dank eines vielversprechenden Auftakts in die Berichtssaison haben die US-Börsen am Freitag ihren Rekordlauf wieder aufgenommen. Sowohl der Wall-Street-Index Dow Jones Industrial als auch der marktbreite S&P 500 erreichten Bestmarken. Der überwiegend mit Technologiewerten bestückte Nasdaq 100 kam dagegen kaum vom Fleck. Ihn belastete vor allem die den hohen Erwartungen nicht gerecht gewordene Robotaxi-Vorstellung des Elektroautobauers Tesla .
Der Dow, dem angesichts teils kräftiger Gewinne im Wochenverlauf nicht mehr viel zu einem Rekordhoch gefehlt hatte, ging knapp unter Tageshoch mit plus 0,97 Prozent auf 42.863,86 Punkte aus dem Handel. Sein Wochenplus beläuft sich damit auf 1,2 Prozent.
Der S&P 500 baute sein Hoch vom Mittwoch aus und gewann 0,61 Prozent auf 5.815,03 Punkte. Für den Nasdaq 100 ging es um 0,15 Prozent auf 20.271,97 Punkte nach oben, womit sich im Wochenverlauf ebenfalls ein Plus von 1,2 Prozent angesammelt hat.
Die Erzeugerpreise boten Licht und Schatten, denn sie waren im September im Vergleich zum August zwar stabil geblieben. Erwartet worden war ein leichter Anstieg. Im Jahresvergleich dagegen legten sie etwas stärker als erwartet zu.
"Neben den unerwartet starken Arbeitsmarktdaten deuten die Daten darauf hin, dass nicht wenige Fed-Vertreter es bereuen könnten, ihren Lockerungszyklus mit einer größeren Zinssenkung um 0,5 Prozentpunkte begonnen zu haben", kommentierte Paul Ashworth, Chefvolkswirt Nordamerika bei Capital Econocmics. Er rechnet im November nun mit einer Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte. Das von der Universität Michigan für Oktober ermittelte Konsumklima blieb hinter den Erwartungen zurück.
Tesla sackten am Nasdaq-Ende um knapp 9 Prozent ab. Unternehmenschef Elon Musk zufolge soll die Produktion des Robotaxis mit dem Namen "Cyercab" voraussichtlich 2026 beginnen. Zugleich räumte er aber ein, dass er dazu neige, zu optimistisch bei Zeitplänen zu sein. Das "Cybercab" soll auch erwerbbar sein und weniger als 30.000 Dollar kosten. Zunächst solle Software zum autonomen Fahren, bei der Menschen nicht eingreifen müssten, im kommenden Jahr in Texas und Kalifornien in den aktuellen Fahrzeugen Model 3 und Model Y auf die Straße kommen.
Das Event ist laut Deutsche-Bank-Analyst Analyst Edison Yu - anders als andere Investorenveranstaltungen - eher eine "große Party" gewesen. Zwar sei er überzeugt davon, dass der Elektroautobauer in Sachen Autonomie und humanoide Robotik erfolgreich sein werde, dennoch sei er enttäuscht gewesen von dem Mangel an Details und der kurzen Dauer der "Cybercab"-Demofahrt. Dass die Aktie daher unter Druck geraten ist, überraschte ihn nicht. Derweil profitierten die Fahrdienstleister Uber und Lyft vom Unmut der Tesla-Anleger: Ihre Anteilscheine zogen um jeweils rund 10 Prozent an.
Positive Nachrichten kamen aus dem Finanzsektor: Besser als erwartet ausgefallene Quartalszahlen bescherten der größten US-Bank JPMorgan im Dow ein Kursplus von mehr als 4 Prozent. Vor allem das Investmentbanking sorgte für eine positive Gewinnüberraschung. Ein unerwartet starker Anstieg der Erträge machte die deutlich erhöhten Rückstellungen für mögliche Kreditausfälle mehr als wett. Davon profitierten auch Goldman Sachs und Morgan Stanley mit jeweils etwas mehr als 2 Prozent. Citigroup stiegen 3,6 Prozent und Bank of America sogar um 5 Prozent.
Auch die Zwischenberichte der Branchenkollegen Wells Fargo und Bank of New York Mellon stießen auf ein positives Echo. Für Wells Fargo ging es daraufhin um 5,6 Prozent nach oben. Bank of New York Mellon drehten hingegen nach einem Rekordhoch im frühen Handel ins Minus und gaben um 0,4 Prozent nach.
Die Papiere von Blackrock legten dank ebenfalls erfreulicher Geschäftszahlen um 3,6 Prozent zu. Die jüngste Kursrally wurde so mit einem Rekordhoch gekrönt. Das letzte liegt nun drei Jahre zurück. Der weltgrößte Vermögensverwalter erzielte im vergangenen Jahr einen rekordhohen Mittelzufluss von 221 Milliarden Dollar - das verwaltete Vermögen kletterte damit auf 11,5 Billionen Dollar.
Der Euro wurde zum Börsenschluss an der Wall Street mit 1,0935 US-Dollar gehandelt. Am Donnerstag war der Euro noch zeitweise bis auf 1,09 Dollar und damit den tiefsten Stand seit August gefallen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs am Freitagnachmittag in Frankfurt auf 1,0938 (Donnerstag: 1,0932) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9142 (0,9147) Euro.
Am US-Rentenmarkt legte der Terminkontrakt für zehnjährige US-Staatsanleihen (T-Note-Future) legte um 0,11 Prozent auf 112,20 Punkte zu. Die Rendite sank auf 4,09 Prozent./ck/he
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
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