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    Länder wollten mehr Afghanen auf Abschiebeflug schicken

    Für Sie zusammengefasst
    • Erste Abschiebung nach Kabul seit Taliban-Machtübernahme.
    • Nur 28 von 250 vorgeschlagenen Afghanen abgeschoben.
    • Innenminister fordern mehr Abschiebeflüge für Straftäter.

    BERLIN (dpa-AFX) - Mit dem ersten deutschen Abschiebeflug nach Kabul seit der Taliban-Machtübernahme wollten die Bundesländer Ende August eigentlich deutlich mehr Afghanen außer Landes bringen. Das ergaben Recherchen der "Welt am Sonntag". Das Bundesinnenministerium habe aus den Vorschlägen der Länder die 28 afghanische Straftäter ausgewählt, die schließlich nach Kabul geflogen wurden.

    Hessen hatte nach den Recherchen 96 Straftäter vorgeschlagen, Niedersachsen 41, Bayern 40, Nordrhein-Westfalen 24, Sachsen 20. Hamburg sprach demnach von einer "mittleren einstelligen Zahl", Bremen von drei Vorschlägen. Mehrere Bundesländer hätten zu ihren Zahlen keine Angaben gemacht, hieß es.

    Die Innenminister von Bayern und Sachsen, Joachim Herrmann (CSU) und Armin Schuster (CDU) forderten in der "Welt am Sonntag" mehr Abschiebeflüge. Herrmann verlangte zu zeigen, "dass Straftäter und Gefährder in unserem Land nichts zu suchen haben und wir alle Hebel des Rechtsstaates zum Schutz unserer Bürgerinnen und Bürger in Bewegung setzen". Schuster sprach sich für ein wiederkehrendes und stabiles Verfahren aus.

    Ende August waren 28 männliche Straftäter aus Afghanistan in ihr Herkunftsland abgeschoben worden. Seit August 2021 sind in Afghanistan wieder die islamistischen Taliban an der Macht. Sie stehen international in Kritik, vor allem wegen ihrer massiven Beschneidung von Frauenrechten, aber auch wegen ihres harten Vorgehens gegen Menschenrechtler, Demonstranten und Journalisten./bf/DP/zb





    dpa-AFX
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