20 Prozent Abwärtspotenzial
Nicht Boeing: Dieses Dow-Jones-Schwergewicht steht heute unter Druck!
Der Aktie von Caterpillar drohen zum Wochenauftakt Verluste, denn die US-Investmentbank Morgan Stanley hat das Papier auf "Untergewichten" herabgestuft.
- Caterpillar-Aktie droht Rückgang nach Downgrade.
- Morgan Stanley stuft auf "Untergewichten" herab.
- Hohe Bewertung könnte Gewinnmitnahmen fördern.
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Dass es für überdurchschnittlich hohe Kursgewinne nicht immer Tech-Werte sein müssen, beweist eindrucksvoll die in den vergangenen Jahren von Dow-Jones-Schwergewicht Caterpillar erzielte Performance.
Mit einem Plus von 251 Prozent (inklusive Dividenden) muss sich der Baumaschinenhersteller selbst gegenüber Kursgaranten wie Apple (+298 Prozent) nicht verstecken. Mit Blick auf die vergangenen drei Jahre hat Caterpillar (+122 Prozent) den Technologieriesen (+62 Prozent) sogar deutlich schlagen können.
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Trotz Zinserhöhungen: Nachfrage lange überraschend stark
Das ist angesichts der in den vergangenen zwei Jahren stark gestiegenen Zinsen eine durchaus überraschende Entwicklung, denn lange verharrten Anleger in der Erwartung, dass sich gestiegene Kredit- und Investitionskosten in einer schwächeren Bau- und Rohstoffkonjunktur niederschlagen würden.
Diese Befürchtungen haben sich insbesondere vor dem Hintergrund der robusten US-Wirtschaft jedoch nicht bewahrheitet. Vor allem staatliche Infrastrukturinvestitionen sorgten für eine anhaltend hohe Nachfrage – der Bedarf hier ist riesig, wie auch die zunehmend an ihre Grenzen geratende Infrastruktur in Deutschland beweist.
Morgan Stanley stuft ab
Noch am Freitag konnten sich die Anteile von Caterpillar erstmals über 400 US-Dollar verteuern. Am Montag drohen jedoch Gewinnmitnahmen und Kursverluste. Grund hierfür ist ein Downgrade der US-Investmentbank Morgan Stanley.
Die war schon zuvor kein Freund der Aktie. Analyst Angel Castillo hatte sie bislang mit "Gleichgewichten" bewertet. Nun hat der Experte sein Rating aufgegeben und rät Anlegern, das Papier unterzugewichten. Sein Kursziel hat er dabei von 349 auf 332 US-Dollar reduziert, was deutlich unter dem Analystenkonsens von etwa 361 US-Dollar liegt, und ein Abwärtspotenzial von fast 20 Prozent bedeutet.
"Während wir das ganze Jahr vorsichtig in Bezug auf die US-Bauausgaben über Wohnimmobilien hinaus und gegenüber den Geschäftsergebnissen von Caterpillar vorsichtig waren, sehen wir jetzt eine wachsende Zahl an Hinweisen für sinkende Inventarbestände von Baumaschinen", begründet Castillo seine Entscheidung. Er sehe für den in zwei Wochen zu erwartenden Quartalsbericht jetzt noch größere Abwärtsrisiken.
Aktie fällt unter 400 US-Dollar zurück
In der US-Vorbörse waren einige Anleger bereit, sich diesem Votum anzuschließen. Die Aktie verbilligte sich um etwa 2 Prozent und fiel damit unter die Marke von 400 US-Dollar zurück. Gegenüber dem Jahreswechsel steht nichtsdestotrotz eine mit +36 Prozent sehr ansprechende Performance zu Buche.
Die allerdings geht vor allem auf das Konto der Ausdehnung von Bewertungsvielfachen. Denn in den vergangenen zwei Quartalen stagnierten die Ergebnisse des Unternehmens oder waren gegenüber dem Vorjahr sogar leicht rückläufig.
Bewertung inzwischen ausgeschöpft
Das hat dazu geführt, dass die Aktie inzwischen mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 18,2 bewertet ist. Der Durchschnitt der vergangenen fünf Jahr liegt zwar um etwa 3 Prozent höher, was noch etwas Aufwärtspotenzial nahegelegt. Insgesamt ist die Bewertung der Anteile aber voll ausgeschöpft.
Eine deutliche Überbewertung ergibt sich vor allem beim Blick auf das Kurs-Umsatz-Verhältnis sowie das Preis-zu-Buch-Verhältnis. Hier liegen die aktuellen Werte zwischen 40 und 45 Prozent über dem historischen Mittel.
Fazit: Gewinnmitnahmen erlaubt!
Hinter der Aktie von Caterpillar liegt ein in den vergangenen Jahren fantastischer Run, der für viele Marktteilnehmende angesichts des Zinserhöhungszyklus der Fed überraschend kam. Mit Blick auf die kommenden Jahre dürfte das Unternehmen aber einen Peak erreicht haben, das gilt auch für die Bewertung der Anteile.
Insofern ist das "Untergewichten"-Rating von Morgan Stanley nachvollziehbar und könnte weitere Anleger dazu veranlassen, hier Kasse zu machen und einige Gewinne einzustreichen. Wer an seinem Investment vorerst festhalten möchte, sollte das bis nach den Quartalszahlen tun und hier vor allem den Auftragseingang im Auge behalten. Sinken die Bestände im Orderbuch, ist nicht mit einer Fortsetzung des in den vergangenen Jahren starken Wachstumspfades zu rechnen.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
*ab 500 Euro Ordervolumen, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
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