Seltene Fehlentscheidung

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    Buffett verzichtet auf Milliarden – voreilig gehandelt?

    Wird Warren Buffett, der Meister der Geduld, zu ungeduldig? Seine letzten Aktienverkäufe machen stutzig, weil ihm dadurch gewaltige Gewinne entgangen sind.

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    Seltene Fehlentscheidung - Buffett verzichtet auf Milliarden – voreilig gehandelt?

    Warren Buffett, der legendäre Investor und CEO von Berkshire Hathaway, ist für seine langfristige Anlagestrategie bekannt. Sein berühmtes Zitat, dass seine bevorzugte Haltezeit "für immer" sei, könnte in diesem Jahr jedoch auf die Probe gestellt werden.

    Denn Buffetts Entscheidung, einen erheblichen Teil der Apple-Anteile seines Unternehmens in der ersten Jahreshälfte 2024 zu verkaufen, scheint rückblickend nicht seine beste Entscheidung gewesen zu sein.

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    Apple-Aktien haben seitdem eine beeindruckende Rally hingelegt und erreichten diese Woche neue Höchststände. Am Dienstag schloss die Aktie bei 233,85 US-Dollar, nachdem sie zuvor im Tagesverlauf ein neues Rekordhoch erreicht hatte.

    Berkshire Hathaway hat durch den Verkauf etwa 25 Milliarden US-Dollar an potenziellem Gewinn verpasst, schätzt die Zeitschrift Barron‘s. Die Entscheidung, fast die Hälfte seiner Apple-Anteile zu einem durchschnittlichen Preis von 185 US-Dollar pro Aktie zu veräußern, sieht im Nachhinein etwas übereilt aus.

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    Dabei hat Berkshire mit den Apple-Anteilen durchaus einen beachtlichen Gewinn erzielt, da der Einstiegspreis der Aktien im Durchschnitt bei rund 35 US-Dollar pro Stück lag. Doch durch die Verkäufe wird Berkshire nicht nur Gewinne realisieren, sondern auch beträchtliche Steuern zahlen müssen. Allein auf die Verkäufe im zweiten Quartal könnten Steuern in Höhe von bis zu 15 Milliarden US-Dollar angefallen sein.

    Interessanterweise nannte Buffett bei der jährlichen Hauptversammlung von Berkshire im Mai keine fundamentalen Gründe für den Verkauf der Apple-Beteiligung. Der legendäre Investor hat jedoch einen klaren Wertansatz, und zum Zeitpunkt des Verkaufs wurde Apple mit dem 30-fachen des Gewinns bewertet – etwa doppelt so hoch wie zu der Zeit, als Buffett die Anteile ursprünglich erwarb.

    Obwohl einige Marktbeobachter vermuten, dass Buffett den Anteil an Apple verkleinerte, um eine Übergewichtung im Portfolio zu vermeiden, bleibt die Frage, ob diese Entscheidung angesichts der jüngsten Kursentwicklung richtig war. Auch bei Bank of America, deren Beteiligung Buffett um 10,5 Milliarden US-Dollar drastisch reduzierte, stieg der Kurs in der Folge weiter.

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    Der verbleibende Anteil an Apple ist mit einem aktuellen Marktwert von rund 93 Milliarden US-Dollar immer noch die größte Position im Berkshire-Portfolio und doppelt so groß wie die zweitgrößte Beteiligung, American Express. Zudem hat sich Buffett zuvor jahrelang nicht an der gewaltigen Übergewichtung von Apple in seinem Portfolio gestört.

    Während Buffetts langfristige Erfolgsbilanz kaum zu bestreiten ist – Berkshire steht derzeit kurz davor, eine Marktkapitalisierung von einer Billion US-Dollar zu erreichen – wirft der jüngste Verkauf von Apple-Aktien doch die Frage auf, ob Buffett, der Meister der Geduld, diesmal zu ungeduldig war.

    Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion


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    Verfasst vonRedakteurIngo Kolf

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