MBB Technologies / IPO

Die nächste Beteiligungsgesellschaft

Das Thema Beteiligungsgesellschaften wird derzeit an der Börse groß geschrieben. Prompt strebt mit MBB Industries Anfang Mai der nächste Kandidat aus diesem zugegebenermaßen nicht uninteressanten Sektor auf das deutsche Börsenparkett. Vom 3. bis zum 5. Mai können die Papiere gezeichnet werden, am 9. Mai soll die Erstnotiz im Entry Standard sein.

Börsengang

Es handelt sich um eine kleine Emission von 1,84 Mio. Aktien, die zu 85 % aus einer Kapitalerhöhung stammen. Bei einer geschätzten Bookbuilding-Spanne von 9 bis 11 Euro (Daten standen bei Redaktionsschluss noch nicht fest) ergibt sich ein Emissionsvolumen von ca. 18,4 Mio. Euro. Das Konsortium führt die WestLB.

Geschäft

MBB favorisiert nicht bestimmte Branchen, sondern hat ihre Fühler in alle Richtungen ausgestreckt. Präferiert werden Unternehmen, die in Schieflagen geraten sind oder aus einem Konzernverbund abgespalten werden sollen. Damit wäre MBB ein wenig in den Spuren von Arques Industries unterwegs, aber auch Gesco, die sich auf Nachfolgeregelungen fokussiert, und die Deutsche Beteiligungs AG, sind mit MBB Industries vergleichbar. Anfang des Jahres kam mit Bavaria Industries bereits eine andere Beteiligungsgesellschaft an die deutsche Börse, die seither 32 % im grünen Bereich notiert. Nach Sanierung der Zielunternehmen sollen die Beteiligungen prinzipiell wieder abgestoßen werden, aber auch längere Engagements sind keineswegs ausgeschlossen. Derzeit hält MBB bereits drei Beteiligungen.

Zahlen und Bewertung

Gleich 30 % Rendite auf das eingesetzte Kapital hat sich MBB auf die Fahnen geschrieben, was reichlich ambitioniert ist. Schon 15 bis 20 % gelten in der Branche als gute Marge. Im letzten Jahr erzielte MBB einen Umsatz von 37 Mio. Euro und erwirtschaftete dabei ein EBIT von 3,6 Mio. Euro, was einer EBIT-Marge von unter 10 % entsprach. Der Gewinn je Aktie lag bei 0,36 Euro. Das Nettoergebnis von 1,8 Mio. Euro soll im laufenden Jahr auf bis zu 3 Mio. Euro gesteigert werden, inklusive viel versprechender Zukäufe möglicherweise sogar auf 3,5 bis 4 Mio. Euro. Das entspräche dann (bei 6,6 Mio. Euro Aktien) 0,56 Euro je Anteil und läge somit in der Mitte dieser Spanne. Aufgrund dessen halten wir einen Ausgabepreis von maximal ca. 10 Euro für angemessen. Wünschenswert wäre indes ein üblicher Emissionsabschlag von 10 bis 20 %, so dass auch eine Preisspanne von 8 bis 10 Euro mit einem erhofften Ausgabepreis von maximal 9 Euro erstrebenswert erscheint. In den letzten Wochen sah man jedoch immer wieder die Tendenz, die Preisspanne in die andere Richtung auszureizen, also das maximal mögliche für das Unternehmen herauszuholen. Man darf gespannt sein, welchen Weg die WestLB gehen wird.

Fazit

Der Performaxx-Anlegerbrief rechnet mit einer Bookbuilding-Spanne von 9 bis 11 Euro, woraus sich am oberen Ende eine Marktkapitalisierung von 72,6 Mio. Euro ergäbe. Anleger sollten die Aktien zeichnen, wenn unsere geschätzte Bookbuilding-Spanne realisiert wird, da mit einiger Voraussicht auf Zeichnungs- und Kursgewinne gehofft werden kann. Die Branche ist derzeit „in“.

Für die Inhalte ist die Redaktion des Performaxx-Anlegerbriefs verantwortlich. Der Performaxx-Anlegerbrief zählt mit einer Musterdepotperformance von über 619 % (seit 1.1.2001) zu Deutschlands erfolgreichsten Börsenbriefen.