Berenberg stuft Aktie herab
Downgrade! Naturkatastrophen verhageln der Münchener Rück die Prognose
Schwere Stürme in den USA und Überschwemmungen in Europa gehen auch am Rückversicherer Münchener Rück nicht spurlos vorbei. Die Berenberg Bank stuft die Aktie auf Halten ab.
- Münchener Rück leidet unter Naturkatastrophen-Schäden.
- Gewinnwarnung: Quartalsgewinn nur 900 Mio. Euro.
- Analysten stufen Aktie von Kaufen auf Halten ab.
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Die Münchener Rück muss nach einem dritten Quartal voller Naturkatastrophen einen Dämpfer hinnehmen: Eine Gewinnwarnung des Rückversicherungsgiganten für die vergangenen 3 Monate belastet die Prognosen. Das Unternehmen meldete einen vorläufigen Quartalsgewinn von 900 Millionen Euro – deutlich unter dem Konsens der Analysten von 1,4 Milliarden Euro. Der Hauptgrund laut Management: eine außergewöhnlich hohe Anzahl und Schwere von Naturereignissen in Nordamerika, Europa und der Karibik, darunter die Hurrikans Helene und Beryl sowie Sturm Boris.
Angesichts einer Aktienkurssteigerung von 81 Prozent in den letzten zwei Jahren sieht Michael Huttner, Analyst bei Berenberg, nur noch begrenztes Aufwärtspotenzial. Dies und die diversifizierte Geschäftsstruktur, die weniger stark von der aktuellen Dynamik im Rückversicherungsmarkt profitiert, haben Huttner dazu veranlasst, seine Empfehlung von Kaufen auf Halten herabzustufen.
Die Aktie reagiert am Freitag mit Verlusten von knapp 1,5 Prozent auf die Herabstufung. Seit Jahresanfang stehen immer noch Gewinne von gut 23 Prozent zu Buche.
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Trotz hoher Schäden im dritten Quartal und der voraussichtlichen Kostenbelastung durch den Hurrikan Milton im vierten Quartal ist die Münchener Rück weiterhin zuversichtlich, ihr Jahresziel von 5 Milliarden Euro Nettogewinn zu übertreffen. Zuvor hatte das Unternehmen dies als "sehr wahrscheinlich" bezeichnet. Laut Huttner unterstreicht dies die Stärke des diversifizierten Geschäftsmodells der Münchener Rück, die mittlerweile fast wie ein Mischkonzern aufgestellt sei – jedoch mit einem der weltweit führenden Rückversicherungsportfolios.
Die Münchener könnten die hohen Verluste durch Naturkatastrophen teilweise durch die hohe Profitabilität ihrer Nicht-Sach- und Unfall-Rückversicherungsbereiche ausgleichen. Huttner schätzt, dass die Lebensversicherungssparte (Life Re) und der Erstversicherer ERGO jeweils rund 1 Milliarde beziehungsweise 1,5 Milliarden Euro zum Jahresergebnis beitragen könnten – das sind zusammen bereits 50 Prozent des Gewinnziels von 5 Milliarden Euro.
Dank ihrer Diversifikation kann die Münchener Rück auch in einem von Naturkatastrophen geprägten Jahr eine solide Dividende gewährleisten. Die Bereiche außerhalb der Sachversicherung werden voraussichtlich 3,5 Milliarden Euro zum Konzernergebnis beisteuern und sichern damit die für 2024 erwartete Dividendenzahlung von 2,1 Milliarden Euro ab, selbst wenn das Sach- und Unfallgeschäft keine Gewinne abwirft.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion
Die Münchener Rück Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -1,47 % und einem Kurs von 468,1EUR auf Tradegate (25. Oktober 2024, 10:30 Uhr) gehandelt.
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