wO-Heimspiel
LPKF Laser: Kurzes Durchschnaufen vor der nächsten Wachstumswelle
Auch an der Börse liegen die besten Chancen oft näher als gedacht und abseits des Mainstreams! Im wO-Heimspiel stellt die Redaktion ab sofort regelmäßig spannende Anlagechancen aus der Welt der deutschen Nebenwerte vor.
- LPKF bietet innovative Lasertechnologie für Elektronik.
- Umsatzrückgang im Q3 auf 27,3 Millionen Euro.
- Prognose gesenkt, aber Q4-Verbesserung erwartet.
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LPKF Laser & Electronics, mit Hauptsitz in Garbsen bei Hannover, gilt als Pionier in der Lasertechnologie für die Elektronikindustrie. Seit der Gründung 1976 entwickelt das Lasergeräte, die maßgeblich zur Serienproduktion in der Elektronik beigetragen haben. Mit rund 700 Mitarbeitenden an Standorten in Europa, Asien und Nordamerika erzielt LPKF einen Exportanteil von beeindruckenden 88 Prozent.
Bekannt wurde LPKF zunächst durch Fräsbohrplotter zur Leiterplattenherstellung. Seit den 1980er Jahren treibt der Konzern den Einsatz von Lasersystemen voran, etwa mit StencilLasern für SMT-Stencils und 3D-MID-Technologie für die Serienproduktion. Auch im Kunststoffschweißen und in der Solarzellenproduktion hat LPKF innovative Laseranwendungen etabliert.
Die Aktie von LPKF erlebte vor allem im Corona-Jahr 2020 einen sagenhaften Aufschwung, der Kurs konnte sich zeitweise verdreifachen. Von den Höchstständen über 30 Euro ist nicht viel geblieben, seit gut 18 Monaten notieren die Papiere im Bereich zwischen 6 und 9 Euro. Warburg Research erwartet ein Kursziel, das mit 10,50 gut 20 Prozent über dem aktuellen Niveau liegt.
Im dritten Quartal verzeichnete LPKF einen Umsatz von 27,3 Millionen Euro, was am unteren Ende der Zielspanne von 26 bis 31 Millionen Euro liegt und deutlich unter dem Vorjahresniveau von 33,0 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen von einem großen Solarauftrag profitiert, der in der zweiten Jahreshälfte geliefert wurde. Für das aktuelle Jahr blieb ein vergleichbarer Großauftrag aus, was zu den rückläufigen Zahlen beiträgt.
Besonders schwach entwickelte sich das Segment "Welding": Die Umsätze sanken hier um 47 Prozent im Vergleich zum Vorquartal auf 3,2 Millionen Euro. Warburg-Analyst Robert-Jan van der Horst führt diesen Rückgang auf die anhaltend schwache Nachfrage aus der Automobilindustrie zurück, die rund 80 Prozent der Segmentumsätze ausmacht.
Diese schwachen Absatzzahlen führten insgesamt zu einem EBIT-Verlust von 1,2 Millionen Euro, gegenüber einem Gewinn von 2,7 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Bereinigt um einmalige Restrukturierungskosten in Höhe von 0,6 Millionen Euro liegt das bereinigte EBIT bei -0,6 Millionen Euro und entspricht damit der Unternehmensprognose von -3 bis +2 Millionen Euro.
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LPKF hat als Reaktion auf die schwache Geschäftsentwicklung die Umsatzprognose für das Gesamtjahr auf 125 bis 130 Millionen Euro gesenkt (vorher 130 bis 135 Millionen Euro) und erwartet eine bereinigte EBIT-Marge von 3,5 bis 6,5 Prozent (vorher 4 bis 7 Prozent). Der Konzern rechnet jedoch im vierten Quartal mit einer deutlichen Verbesserung und einem geplanten Umsatz von 43 bis 48 Millionen Euro, wobei das bereinigte EBIT mindestens 10 Millionen Euro erreichen soll. Vor allem die Lieferung von LIDE-Bestellungen, insbesondere für Pilotprojekte und Forschungsanwendungen in der Glasverpackung, soll diese positive Entwicklung unterstützen und bietet Potenzial für Folgeaufträge im kommenden Jahr.
Für 2025 sieht Warburg positive Wachstumsaussichten, unterstützt durch eine bereits gesicherte Solar-Großbestellung im Wert von 15 Millionen Euro, die im ersten Halbjahr des kommenden Jahres ausgeliefert werden soll. Auch das LIDE-Segment wird weiterhin als Treiber für das Wachstum gesehen.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion
Die LPKF Laser & Electronics Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -0,46 % und einem Kurs von 8,69EUR auf Tradegate (25. Oktober 2024, 22:26 Uhr) gehandelt.
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