checkAd

     1808  0 Kommentare Alles Spekulation

    Wie könnten sich die Finanzmärkte in den kommenden Wochen und Monaten entwickeln? Ich möchte im folgenden das aus meiner Sicht wahrscheinlichste Szenario entwickeln. Zugegeben – das ist hoch spekulativ, aber ...

    Seit Anfang April zeigt die Auswertung des Verlaufs der Umsatzverteilung im S&P 500 drei Topping-out-Phasen . Die erste ging vom 7. bis 12., die zweite vom 21. bis 26. April, die aktuell laufende startete in dieser Woche. Gleichzeitig geht die Mitte März gestartete Akkumulation weiter, lediglich zwischen dem 13 und 17. April gab es kurze Distribution.

    Die ansonsten verfolgten Marktindikatoren sind aktuell zwar neutral. Insbesondere der TRIN ist jedoch seit längerem instabil. PCR und VIX verlaufen flach, bei beiden steht eine wichtige Richtungsentscheidung an. Die Wahrscheinlichkeit für eine übergreifende Abwärtsbewegung ist zwar höher, solange die Umsatzverteilung sich aber in Akkumulation befindet, ist die Entscheidung aufgeschoben.

    Die wiederholten Topping-out-Phasen legen den Verdacht nahe, dass ein (von mir zu oft zu früh angesagter) Blowoff im Rohr steckt. Gleichzeitig steigt die Korrelation VIX-SPX an, was häufig ein Anzeichen für eine stärkere Ausbruchsbewegung ist.

    Die zurückliegenden Tage waren geprägt von teilweiser extremer Inflation beim Gold, beim Öl und bei anderen Rohstoffen; beim Dollar war es umgekehrt, er „deflationierte“, tatkräftig angeschoben von Äußerungen der Fed-Spitze. Solche „Exponential-Bewegungen“ kommen durch Selbstverstärkung zustande, sie können in einer solchen Phase nur noch stimmungsseitig erklärt werden. Trotzdem gibt es dafür fundamentale „Anlässe“, gewissermaßen „Startrampen“.

    In aktuellen Fall dürfte das die recht rasante Abwertung des Greenback gewesen sein. Die Finanzmärkte bevorzugen mindestens seit 2003 Phasen der Dollarschwäche, was sich auch fundamental unter verschiedenen Aspekten begründen lässt. So wiegt etwa das US-Außendefizit weniger schwer, wenn der Dollar an Wert verliert, insbesondere dann, wenn gleichzeitig US-Staatsanleihen gekauft werden. Usw.

    Es spricht aus meiner Sicht viel dafür, dass wir aktuell einen Blowoff im Rohstoffsektor erleben. Ich will damit nicht sagen, dass dann hier aus bullischer Sicht alles vorbei ist. Aber zumindest dürfte in Kürze bei der Rohstoffsspekulation für einige Zeit die Luft raus sein. Öl könnte vormachen, was demnächst z.B. auch mit dem Goldpreis passiert.

    Das Kapital muss dann woanders vagabundieren... Nächstes Ziel der Begierde könnten Aktien und vor allem Anleihen sein.

    Der Dollar ist auf dem Weg zum starken Widerstand bei rund 1,28 gegen Euro. Hier verläuft zugleich die Obergrenze des aktuellen Aufwärtskanals. Schwer vorstellbar, dass diese Hürde jetzt genommen wird. Und ob sie überhaupt überwunden wird, steht noch dahin.
    Seite 1 von 2



    Klaus Singer
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Das Buch von Robert Rethfeld und Klaus Singer: Weltsichten - Weitsichten. Ein Ausblick in die Zukunft der Weltwirtschaft.
    Mehr anzeigen


    Anzeige


    Broker-Tipp*

    Über Smartbroker, ein Partnerunternehmen der wallstreet:online AG, können Anleger ab null Euro pro Order Wertpapiere handeln: Aktien, Anleihen, 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine. Beim Smartbroker fallen keine Depotgebühren an. Der Anmeldeprozess für ein Smartbroker-Depot dauert nur fünf Minuten.

    * Wir möchten unsere Leser ehrlich informieren und aufklären sowie zu mehr finanzieller Freiheit beitragen: Wenn Sie über unseren Smartbroker handeln oder auf einen Werbe-Link klicken, wird uns das vergütet.


    Anzeige


    Verfasst von Klaus Singer
    Alles Spekulation Wie könnten sich die Finanzmärkte in den kommenden Wochen und Monaten entwickeln? Ich möchte im folgenden das aus meiner Sicht wahrscheinlichste Szenario entwickeln. Zugegeben – das ist hoch spekulativ, aber ... Seit Anfang April zeigt die …