Digital Identification Solutions / IPO

Interessanter Security Systems-Anbieter

Bis zum 11. Mai noch können interessierte Anleger die Aktien des Sicherheitstechnologie-Spezialisten Digital Identification Solutions in einer Preisspanne von 16,80 bis 19,80 Euro zeichnen. Die Erstnotiz im Entry Standard des Open Markets soll einen Tag später erfolgen. Als alleiniger Konsortialführer agiert die DZ Bank. Digital Identification Solutions ist eines von gleich mehreren Unternehmen aus dem Sektor Sicherheitstechnik, das in den kommenden Tagen bzw. Wochen an die deutsche Börse strebt. Da erstem Vernehmen nach beim Emissionspricing ein sichtbarer Preisabschlag vorgenommen wurde, erscheint die Aktie durchaus attraktiv. Wir raten daher unter dem Strich zur Zeichnung.

Das Business

Digital Identification Solutions wurde erst vor drei Jahren von Gerd Schäfer gegründet, einem ehemaligen Manager des weltbekannten Photodienstleisters Eastman Kodak. Das Geschäft des schwäbischen Unternehmens dreht sich um Ausweise, Identifikationskarten, elektronische Zutrittskontrollsysteme und dergleichen. Auftraggeber sind überwiegend in öffentlichen Bereichen zu finden, so etwa bei der Polizei, bei Fluggesellschaften etc. In den Ausweisen können z.B. biometrisch-holographische Personenmerkmale berücksichtigt werden. So führt Digital Identification Solutions u.a. Referenzprojekte bei der malaysischen Polizei oder auch der spanischen Luftwaffe an. Speziell der asiatische Markt birgt noch einiges an Wachstumspotenzial.

Markt und Emissionserlös

Der Markt für Sicherheitslösungen ist ein handfester Wachstumsmarkt, und dies nicht erst seit den Anschlägen von 2001. Studien sehen jährliche Steigerungsraten von 10 bis 15 %. Mit dem Emissionserlös von bis zu 12,5 Mio. Euro – die restlichen der knapp 1 Mio. Aktien stammen aus Altaktionärsbesitz, doch blieb deren Abgabequote relativ moderat – kann Digital Identification Solutions ihre Eigenfinanzierungskraft deutlich stärken und damit auch bei Ausschreibungen größerer Projekte mitbieten.

Im Bereich RFID (Radio Frequency Identification) und Biometrie wollen die Schwaben expandieren. Die Wachstumsziele von jeweils 40 bis 50 % in den nächsten beiden Jahren erscheinen zwar hoch gegriffen, angesichts schon eingeleiteter bzw. absehbarer weiterer wichtiger Referenzprojekte jedoch auch nicht unrealistisch. Vieles wird in den nächsten Jahren von wenigen Großprojekten mit Schlüsselcharakter abhängen, im wahrsten Sinne des Wortes. Das zweite Standbein im Endverbrauchergeschäft verschafft Digital Identification Solutions eine breitere Aufstellung, als dies bei einer Konzentration allein auf staatliche Vergabestellen möglich wäre. Die Umsätze sind zwar nach wie vor schwer prognostizierbar, so doch aber zumindest so gut wie möglich diversifiziert.

Fazit

Mit der Bookbuilding-Spanne von 16,80 bis 19,80 Euro blieb Digital Identification Solutions unter der vom Konsortialführer angeführten „fairen“ Bewertung, deren Berechtigung im Einzelfall sicherlich hinterfragt werden sollte. Bei einem maximalen Ausgabepreis von knapp 20 Euro ergibt sich immer noch ein nicht zu knappes 2007er KGV von 20. Vergleichsunternehmen, wie man sie vor allem in Nordamerika suchen und finden muss, sind jedoch auch nicht günstiger bewertet. Die vorbörslichen Kurstaxen, auch wenn sie leicht über der Bookbuilding-Spanne liegen, lassen keine verlässlichen Aussagen über mögliche Zeichnungsgewinne zu. Wir halten Digital Identification Solutions für interessant und raten Investoren zu einer Zeichnung.

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