Unternehmerische Vision
Wer 1997 für 10.000 € Amazon-Aktien kaufte, besitzt heute?
Die Amazon-Aktie steigt und steigt. Erfahren Sie, welche Faktoren zu einer außergewöhnlichen Performance beigetragen haben.
- Amazon-Aktie wächst dank Bezos' Vision und Engagement.
- Cloudgeschäft (AWS) übertrifft Onlinehandel bei Gewinn.
- Langfristige Anleger profitieren enorm von Kurssteigerung.
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Starke Kursanstiege über einen langen Zeitraum sind auf außergewöhnliche Persönlichkeiten zurückzuführen, die oft große Anteile an ihrem eigenen Unternehmen halten. Bekannte Beispiele dafür sind Bill Gates mit Microsoft, Bernhard Arnault mit LVMH, Larry Ellison mit Oracle, Sam Walton mit Walmart oder auch Jeff Bezos mit Amazon.
Sie alle zeichnet ein großes Engagement, Intelligenz und ein Gespür für Wettbewerbsvorteile aus. Diese extrem hohe Motivation, erfolgreich und vor der Konkurrenz zu sein, wird wahrscheinlich nur bei stark beteiligten Unternehmern angefacht, die sich wiederum langfristig in den Ergebnissen und der Aktien-Kursentwicklung niederschlägt.
*zzgl. marktüblicher Spreads und Fremdkosten
Amazons Wettbewerbsvorteile
Jeff Bezos ist dafür ein gutes Beispiel.
Mit dem Aufkommen des Internets war ihm klar, dass er mit einem Onlinehandel gegenüber dem stationären Verkauf Kostenvorteile haben würde. Deshalb gründete er 1994 Cadabra, das 1995 in Amazon umbenannt wurde, und konzentrierte sich zunächst auf den Handel mit Büchern über eine Webseite.
Der Erfolg und das hohe Geschäftswachstum gaben Jeff Bezos sofort recht. Innerhalb von vier Jahren erreichte der Amazon-Umsatz bereits mehr als 1,6 Milliarden US-Dollar. Es folgte die internationale Expansion und anschließend eine Ausweitung der Produktpalette. Heute ist Amazon mit seinem Onlinehandel in allen wichtigen Regionen der Welt vertreten.
Während sich viele erfolgreiche Unternehmen auf ein Geschäftsfeld spezialisieren und im Zeitverlauf den Zenit überschreiten, verfolgt Jeff Bezos mit Amazon einen anderen Weg. Für ihn und sein Unternehmen gilt: „Es ist immer Tag 1“. Aus diesem Grund ist der Konzern mittlerweile neben dem Onlinehandel in viele weitere Bereiche vorgedrungen.
Das wichtigste Geschäftsfeld stellt heute nicht mehr der Internetverkauf, sondern das Cloudgeschäft (AWS) dar. Allein im dritten Quartal 2024 stieg der operative Segmentgewinn um 49,8 Prozent auf 10.447 Millionen US-Dollar, während der Onlinehandel 6.964 Millionen US-Dollar erwirtschaftete. Anhand der Ergebnisse für die ersten drei Quartalen 2024 wird der Unterschied noch deutlicher. In diesem Zeitraum erzielte AWS mit 29.202 Millionen US-Dollar gegenüber dem Handelssegment mit 18.188 Millionen US-Dollar einen 60,55 Prozent höheren operativen Gewinn.
So kommt es, dass Amazon auch 30 Jahre nach seiner Gründung immer noch stark wächst und die Profitabilität steigert. Zwischen 2014 und 2023 legten Umsatz und operativer Gewinn von 88.988 auf 574.785 Millionen US-Dollar beziehungsweise von 178 auf 36.852 Millionen US-Dollar zu, während die operative Marge von 0,2 auf 6,41 Prozent anzog.
Aus 10.000 Euro wurden…
Nachdem Amazon 1997 inklusive Splits zu etwa 0,0905 Euro gehandelt wurde, stieg der Kurs bis 1999 zunächst auf über 5,32 Euro. Doch anschließend fiel die Aktie aufgrund hoher Verluste um mehr als 92 Prozent. Außer Jeff Bezos haben damals wahrscheinlich fast alle Anleger verkauft und mit einer Insolvenz gerechnet.
Doch Amazon bekam die Ausgaben in den Griff, sodass die Gewinne und der Aktienkurs im Anschluss kontinuierlich stiegen. Heute kostet eine Amazon-Aktie 183,20 Euro. Jeff Bezos und alle Langfristanleger konnten bisher eine Performance von 202.330 Prozent erzielen.
Aus 10.000 Euro wurden insgesamt 20.243.093 Euro (01.11.2024).
Fazit Amazon
Das Beispiel Amazon verdeutlicht, dass große Börsengewinne ein Gespür für außergewöhnliche Unternehmer, Wettbewerbsvorteile und einen langfristigen Anlagehorizont verlangen.
Warren Buffett würde sagen: „Das Leben ist wie ein Schneeball. Alles, was Sie brauchen, ist nasser Schnee und einen wirklich langen Hügel“.
Autor: Christof Welzel, wallstreetONLINE Redaktion
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