Veränderungen im Dow Jones
Intel vom Platz gestellt – künftig darf Nvidia auflaufen!
Der Finanzdienstleister S&P Global hat Veränderungen im US-Leitindex Dow Jones bekannt gegeben. Ihre Plätze verlieren werden Intel und Dow.
- Intel und Dow verlassen den Dow Jones Index.
- Nvidia und Sherwin-Williams treten neu ein.
- Markt reagiert mit Kursgewinnen und -verlusten.
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Überraschend kam die am späten Freitagabend von Finanzdienstleister und Indexanbieter S&P Global bekannt gegebene Veränderung im US-Leitindex Dow Jones nicht. Viele Händler und Marktbeobachter spekulieren schon seit langem, ob der angeschlagene Halbleiterkonzern Intel seinen Platz im prestigeträchtigen Börsenbarometer verlieren könnte.
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Intels Bedeutungsverlust erreicht neue Stufe
Nichtsdestotrotz sorgte die Aufnahme des hochgehandelten Nachfolgers Nvidia in der US-Nachbörse für Aufsehen. In seiner knappen Pressemitteilung begründete S&P den Rollentausch mit der Sicherstellung einer "angemesseneren Berücksichtigung der Halbleiterindustrie".
Vielsagender könnte man den anhaltenden Bedeutungsverlust von Intel, das vor 25 Jahren in den Dow-Jones-Index aufgenommen wurde, in so wenigen Worten kaum auf den Punkt bringen. Die Veränderung in der Indexzusammensetzung soll schon zum kommenden Freitag in Kraft treten.
Eine Reaktion der Marktteilnehmenden folgte prompt. Während die Nvidia-Aktie nach 16,9 Millionen gehandelten Stücken mit einem Plus von 2,9 Prozent aus dem erweiterten Handel ging, verbilligten sich die Anteile von Intel nach 6,3 Millionen gehandelten Aktien um 1,8 Prozent.
Im regulären Handel hatte Intel nach den am Donnerstagabend vorgelegten Quartalszahlen noch um 7,8 Prozent zugelegt. Gegenüber dem Jahreswechsel notiert das Papier aber noch immer mit einem Minus von etwa 55 Prozent, während sich Nvidia im selben Zeitraum um über 175 Prozent verteuern konnte.
Diese Entwicklung spiegelt die tektonischen Veränderungen in der Halbleiterindustrie wider. Während der Markt lange von Chips für PCs und mobile Endgeräte einerseits und Industriehalbleitern andererseits beherrscht wurde, gewinnen Server- und Datenzentren-Produkte, sowie KI-Beschleuniger immer stärker an Bedeutung. Der Austausch unterstreicht diesen Bedeutungswandel.
Gleichzeitig mit Intel muss Chemie-Unternehmen und BASF-Konkurrent Dow den Index verlassen. Neu aufgenommen wird Sherwin-Williams. Der Konzern ist einer der weltweit größten Hersteller von Farben und Beschichtungschemikalien und konnte im Unterschied zu Dow in den vergangenen Jahren sowohl seine Geschäfte als auch seinen Aktienkurs steigern.
Die anhaltende Nachfragekrise im Geschäft mit Basischemikalien bereitet nicht nur den Ludwigshafenern, sondern auch Dow Schwierigkeiten. Bei S&P hat man sich daher dazu entschlossen, ein dynamischer wachsendes Unternehmen zu berücksichtigen.
Auch hier erfolgten umgehend entsprechende Kursreaktionen. Während die Dow-Aktie um 0,7 Prozent fiel und damit ihr Minus von 10,7 Prozent seit dem Jahreswechsel vergrößerte, konnten sich die Anteile von Sherwin-Williams um knapp 3,4 Prozent auf 370,00 US-Dollar verteuern.
Fazit: ETF-Anbieter müssen nun umschichten
Der Index-Anbieter S&P Gloval hat am Freitagabend Veränderungen im vielbeachteten US-Leitindex Dow Jones bekannt gegeben. Halbleiterurgestein Intel wird nach seinem anhaltenden Bedeutungsverlust in der Branche durch Nvidia ersetzt. Währenddessen muss der von einer Wachstumskrise betroffene Basischemiehersteller Dow seinen Platz für Sherwin-Williams räumen.
Die in der US-Nachbörse zu beobachtenden Kursbewegungen – Gewinne bei den Neumitgliedern und Verluste bei den Abgängern – dürften am Montag und mutmaßlich auch darüber hinaus anhalten, da ETF-Anbieter wie BlackRock die zum kommenden Freitag fällig werdenden Veränderungen in ihren Anlageprodukten berücksichtigen und sich mit den entsprechenden Anteilen eindecken müssen.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
*zzgl. marktüblicher Spreads und Fremdkosten
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