Ölpreise steigen deutlich - Opec+ verlängert Förderkürzung
- Ölpreise steigen durch Opec+-Förderkürzung und Konflikt
- Brent-Preis erreicht 74,95 USD, WTI bei 71,40 USD
- Geopolitische Spannungen im Nahen Osten verstärken Sorgen
NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Montag nach einer Verlängerung der Förderkürzung durch den Ölverbund Opec+ und wegen der Furcht vor einer geopolitischen Eskalation im Nahen Osten deutlich gestiegen. Bis zum Nachmittag habe sie Kursgewinne aus dem frühen Handel weiter ausgebaut. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Januar kostete am Nachmittag 74,95 US-Dollar. Das waren 1,85 Dollar mehr als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI zur Lieferung im Dezember stieg um 1,91 Dollar auf 71,40 Dollar.
Die Opec+, ein Verbund aus Opec-Staaten und anderen wichtigen Förderländern darunter Russland, hatte am Wochenende eine Verlängerung der bestehenden Förderkürzung um einen Monat beschlossen. Damit wird eine für Dezember geplante Steigerung der Produktion zum zweiten Mal verschoben, nachdem die Ölpreise unter anderem wegen einer schwachen Konjunktur im wichtigen Verbrauchsland China unter Druck geraten waren.
Bereits in der vergangenen Woche waren die Ölpreise allerdings wieder gestiegen, unter anderem weil der Markt einen weiteren Angriff des Iran auf Israel befürchtet. Die Lage in der ölreichen Region des Nahen Ostens könnte nach dem israelischen Vergeltungsschlag gegen den Iran weiter eskalieren. Einem Medienbericht zufolge plant die Regierung in Teheran einen erneuten Angriff auf Israel. Der Gegenschlag werde "heftig und komplex" ausfallen, zitierte die US-Zeitung "The Wall Street Journal" (WSJ) einen ägyptischen Beamten, der über die Planungen informiert wurde.
Zuletzt hatte die US-Regierung den Iran ebenfalls laut Medienberichten vor einem weiteren Angriff auf Israel gewarnt. Sollte Teheran wie angekündigt erneut Israel angreifen, könne Washington die Regierung in Jerusalem kaum noch zur Zurückhaltung bewegen, berichtete die US-Nachrichtenseite "Axios"./jkr/jsl/jha/