Portfolioumschichtung
Multimilliardär Druckenmiller tauscht Nvidia gegen Dividenden- und Wachstumswerte
Aus diesem Grund hat der erfolgreiche Investor Stan Druckenmiller alle Nvidia-Anteile ver- und stattdessen diese interessanten Aktien gekauft.
- Druckenmiller verkauft alle Nvidia-Anteile, bedauert es.
- Investiert in GE Vernova und Dividendenaktien.
- Setzt auf KI-Infrastruktur und Wachstumswerte.
- Report: Nach Nvidia: 5 KI-Revolutionäre aus der zweiten Reihe!
Stanley Druckenmiller gehört zu den erfolgreichsten Tradern und Investoren der letzten Jahrzehnte. Mit seiner Investmentfirma Duquesne Capital Management, die er 1981 gründete, erzielte er bis zu dessen Schließung für die Öffentlichkeit 2010 ohne Verlustjahr eine Durchschnittsrendite von 30 Prozent pro Jahr.
Zwischen 1988 und 2000 war er außerdem für den bekannten Hedgefonds-Manager George Soros aktiv.
Seit 2010 managt er ausschließlich sein eigenes Vermögen, das seit 2015 von 3,1 auf 6,9 Milliarden US-Dollar gestiegen ist.
Stanley Druckenmiller verfolgt einen Makroansatz. Dabei beobachtet er die für eine Vermögensklasse wichtigen Parameter, um deren zukünftige Entwicklung prognostizieren zu können. Um die Rendite zu verstetigen, handelt er zudem stets fünf bis sechs verschiedene, möglichst nicht miteinander korrelierende Assetklassen gleichzeitig.
Ein Teil seines Vermögens fließt dabei auch in Aktien, deren Transaktionen er der US-Börsenaufsicht SEC übermitteln muss.
Druckenmiller verkauft alle Nvidia-Aktien
Zwar hatte der Investor seine Nvidia-Position bereits verringert, doch nun berichtet er in einem aktuellen Interview über dessen Komplettverkauf. Als Grund nennt er die sehr hohe Bewertung, bedauert aber gleichzeitig seine Entscheidung und nennt sie einen Fehler.
Splitbereinigt verkaufte Stanley Druckenmiller zwischen 80 und 95 US-Dollar seine letzten Nvidia-Aktien, die heute bei 135,40 US-Dollar notieren (04.11.2024).
Langfristig bleibt er jedoch weiterhin von seinen Investments im Bereich der künstlichen Intelligenz überzeugt. Vor allem der Infrastrukturbereich zur Stromversorgung ist seiner Ansicht nach weiterhin aussichtsreich.
Sehr erfolgreiche Investoren wie Stan Druckenmiller und Warren Buffett weisen aufgrund ihrer Demut häufig auf eigene „Fehler“ hin, die sich im Rückblick meist doch als richtige Entscheidung erwiesen. Hinzu kommt, dass am Ende das Gesamtergebnis aller Verkäufe bei Überbewertungen entscheidend ist und nicht der Einzelfall.
Diese Aktien hat der Erfolgsinvestor stattdessen gekauft
Eine neue Aktie im Druckenmiller-Portfolio ist beispielsweise GE Vernova. Das nun eigenständig an der Börse gehandelte Energieequipment-Unternehmen war zuvor Teil des General-Electric-Konzerns. Es bietet zahlreiche Produkte und Dienstleistungen zur Stromerzeugung, -übertragung, -steuerung, -umwandlung und -speicherung an und könnte von einer anziehenden Nachfrage zur Deckung des hohen KI-Strombedarfs profitieren.
Unter den Neukäufen im zweiten Quartal 2024 lassen sich aber auch niedrig bewertete Dividendenaktien wie Mid-America Apartment Communities (3,94 Prozent Rendite), Philip Morris International (4,13 Prozent Rendite) und Camden Property Trust (3,62 Prozent Rendite) finden.
Hinzu kommen Wachstumswerte wie MercadoLibre, Adobe, Flutter Entertainment und SpringWorks Therapeutics. Dabei sind die beiden letztgenannten Werte interessant, da sie in absehbarer Zeit die Profitabilität erreichen könnten.
Stanley Druckenmiller erhöhte zudem seine hochgewichteten Positionen Coherent (bis 2022 II-VI Incorporated), Natera und Seagate Technology.
Coherent entwickelt, produziert und vermarktet spezialisierte Materialien, optoelektronische Komponenten und Geräte sowie optische und Lasersysteme für die Industrie-, Kommunikations-, Elektronik- und Messtechnikmärkte.
Natera entwickelt und vermarktet hingegen molekulare Diagnostiktests wie Pränatal-, Onkologie- und Transplantationstests.
Zum Seagate-Portfolio gehören Enterprise-HDDs und SSDs, externe Speichermarken wie Seagate Ultra Touch und LaCie, sowie Speicherlösungen für Desktops, Notebooks, Video-Streaming und Gaming. Die Aktie bietet darüber hinaus eine Dividendenrendite von 2,91 Prozent (04.11.2024).
*zzgl. marktüblicher Spreads und Fremdkosten
Fazit Stanley Druckenmiller
Ob der vollständige Verkauf aller Nvidia-Aktien tatsächlich ein Fehler war, werden wir erst in einigen Jahren beurteilen können. Stan Druckenmiller sieht derzeit in Dividendenaktien, KI-Infrastruktur und verschiedenen Wachstumswerten ein größeres Potenzial.
Autor: Christof Welzel, wallstreetONLINE Redaktion
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