Aktie im Sinkflug
Fraport: Griechische Flughäfen boomen, Frankfurter Drehkreuz lahmt
Während die Geschäfte am Heimatflughafen schleppend laufen, profitiert der Flughafenbetreiber von starken Wachstum an seinen internationalen Standorten. Die Aktie gehört am Dienstag zu den Verlierern im MDAX.
- Fraport verzeichnet Umsatzsteigerung auf 3,4 Mrd. Euro.
- Heimatflughafen Frankfurt bleibt hinter Erwartungen zurück.
- Wachstum in Griechenland und Türkei stabilisiert Ergebnisse.
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Der Flughafenbetreiber Fraport kann für die ersten neun Monate des Jahres eine deutliche Umsatzsteigerung auf 3,4 Milliarden Euro verzeichnen. Allein im dritten Quartal – in das die starke Sommersaison fällt – kletterte der Umsatz um 11 Prozent und damit leicht über dem Analystenkonsens.
Doch der Großteil der Einnahmen kommt nicht aus Deutschland. Besonders der schleppende Aufschwung im Passagierverkehr am Heimatstandort Frankfurt trübt die Erwartungen des Unternehmens. Statt eines erhofften starken Anstiegs rechnet Fraport nur mit Passagierzahlen von 61 Millionen - ein Wert der am unteren Ende der Prognosespanne liegt, wie das im MDAX gelistete Unternehmen am Dienstag mitteilte.
Noch im August hatte Fraport-Chef Stefan Schulte auf die untere Hälfte der prognostizierten Bandbreite gehofft, doch die jüngsten Zahlen werfen einen Schatten auf dieses Ziel. Auch beim operativen Gewinn (Ebitda) zeigt sich eine ähnliche Entwicklung: Fraport erwartet jetzt das mittlere Niveau des anvisierten Bereichs von 1,26 bis 1,36 Milliarden Euro.
Im wichtigen Sommerquartal verzeichnete der Frankfurter Flughafen zwar 1,8 Prozent mehr Passagiere als im Vorjahr, doch das Niveau liegt noch immer 13 Prozent unter den Werten von 2019 – dem letzten Jahr vor der Pandemie. Trotz des kräftigen Plus beim Umsatz legte der operative Gewinn nur um ein Prozent auf knapp 484 Millionen Euro zu, während der Überschuss für Fraport-Aktionäre mit 230 Millionen Euro rund 2,5 Prozent unter dem Vorjahreswert liegt.
Die Fraport-Aktie gibt am Dienstag deutlich nach und notiert fast 3 Prozent im Minus.
Weiteres Wachstum in Griechenland
Besser liefen die Geschäfte in den Urlaubsländern Griechenland und Türkei. "Von dieser Performance profitieren wir wirtschaftlich mit einer soliden Ergebnisverbesserung in den zurückliegenden neun Monaten", erklärte Fraport-Chef Stefan Schulte. Das Unternehmen betreibt in Griechenland 14 Regionalflughäfen, darunter auf den Urlaubsinseln Kreta, Korfu und Kos.
Fraport will weiter in den Wachstumsmarkt Griechenland investieren. Vor wenigen Wochen hat das Unternehmen ein Angebot ür die Konzession des Flughafens der griechischen Hafenstadt Kalamata abgegeben.
Auch für DZ-Bank-Analyst Dirk Schlamp bleibt das internationale Geschäft der Lichtblick bei Fraport. Insgesamt hält er an seiner Kaufempfehlung für die Akite mit dem Kursziel 60 Euro fest. "Die Prognoseanpassungen für die Frankfurt-Segmente unterstreichen die nachlassende Dynamik am wichtigsten Flughafen Frankfurt, die sich allerdings bereits abgezeichnet hat und insbesondere auf den größten Kunden Lufthansa zurückzuführen ist. Positiv ist gleichzeitig die Erhöhung der EBITDA-Erwartung für das internationale Geschäft zu werten."
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion
Die Fraport Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -2,37 % und einem Kurs von 48,96EUR auf Tradegate (05. November 2024, 10:23 Uhr) gehandelt.
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