Europäische Märkte angespannt
So sichern sich Anleger gegen einen Wahlsieg Trumps ab
Europäische Anleger sorgen sich zunehmend über eine mögliche Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus. Laut Barclays haben sie mehrere Strategien, um sich abzusichern.
- Europäische Anleger fürchten Trumps Rückkehr ins Amt.
- Barclays warnt vor Handelszöllen und Marktbelastung.
- Put-Optionen als Absicherung gegen Abwärtsrisiken.
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Die Investmentbank Barclays warnt davor, dass europäische Aktien im Falle eines Wahlsiegs von Trump starkem Gegenwind ausgesetzt sein könnten. Grund sind mögliche Handelszölle und protektionistische Maßnahmen, die die Märkte belasten würden.
"Die Möglichkeit, den Kongress zu umgehen, erhöht das Risiko von Zöllen im Falle eines Wahlsiegs von Trump", betonten die Barclays-Strategen.
Ein Sieg Trumps könnte größere und diskriminierendere Auswirkungen haben als ein Status-quo-Szenario mit einem Wahlsieg von Harris.
Barclays sieht in Put-Optionen auf europäische Indizes wie den Euro Stoxx 50 oder den DAX eine mögliche Absicherung gegen Abwärtsrisiken. Diese Derivate bieten Schutz, da sie im Wert steigen, wenn die Aktienmärkte fallen. "Angesichts der derzeit niedrigen Volatilität an den Aktienmärkten und steiler Put-Spreads bevorzugen wir E-STOXX-50- oder DAX-Put-Spreads, um uns gegen einen Wahlsieg Trumps abzusichern", so die Strategen.
Ein solcher Wahlausgang könnte das BIP der Eurozone um bis zu 0,7 Prozent sinken lassen, sollten die angekündigten globalen Zölle von 10 Prozent und 60 Prozent auf chinesische Waren in Kraft treten. Trotz geringerer Auswirkungen auf Europa als auf China und die USA, könnten die Effekte aufgrund der Offenheit der europäischen Wirtschaft laut der Investmentbanker länger anhalten.
Dennoch wäre Europa nicht der einzige Verlierer. Die Barclays-Ökonomen glauben, dass auch US-Aktien betroffen sein könnten und dass es in einem solchen Szenario keine sicheren Häfen gäbe. Gleichzeitig könnte eine Trump-Präsidentschaft auch Chancen für Europa bieten. So könnten potenzielle politische Entscheidungen, wie ein anderes Vorgehen im Russland-Ukraine-Konflikt, positive Impulse geben.
Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei RoboMarkets, sieht das Rennen ums Weiße Haus am Wahltag so offen wie nie zuvor. "Nachdem die Börse nach dem Attentat auf den republikanischen Kandidaten den Trump-Trade eingepreist hatte, wurde dieser in den letzten Wochen sukzessive ausgepreist", erklärt er.
Sollte Harris die Wahl gewinnen und als erste Frau die Führung in Washington übernehmen, erwartet Molnar positive Effekte an den europäischen Börsen, insbesondere in Frankfurt. "Gerade bei Exporteuren, vor allem den Autobauern, wurde in den vergangenen Wochen viel politisches Risiko in die Kurse eingepreist", betont er.
**zzgl. marktüblicher Spreads und Fremdkosten
Autor: Nicolas Ebert, wallstreetONLINE Redaktion
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