Überraschender DHL-Report
Wachstum im Q3 trotz globaler Unsicherheiten
DHL punktet mit detailliertem Quartalsbericht am Dienstag - Konzernumsatz im dritten Quartal 2024 mit 20,6 Milliarden, Operatives Ergebnis (EBIT) mit 1,37 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau.
- DHL erzielt 20,6 Mrd. Euro Umsatz im Q3 2024.
- EBIT-Prognose auf über 5,8 Mrd. Euro gesenkt.
- Analysten bewerten Aktie optimistisch mit "Overweight".
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Im dritten Quartal 2024 zeigte die DHL Group eine stabile Umsatzentwicklung und steigerte den Konzernumsatz um 6,2 % auf 20,6 Milliarden Euro, jedoch sieht sich der Konzern angesichts einer verhaltenen Dynamik im B2B- und Briefgeschäft mit Herausforderungen konfrontiert.
Herausforderungen bei Geschäftskunden und im Briefsegment belasten EBIT-Erwartungen
Diese weniger positive Entwicklung bei den Geschäftskundenvolumina und im Briefsegment hat den Vorstand veranlasst, die Jahresprognose für das Konzern-EBIT von ursprünglich 6,0 bis 6,6 Milliarden Euro auf über 5,8 Milliarden Euro zu senken. Im Hinblick auf das EBIT der DHL-Divisionen erwartet man nun über 5,5 Milliarden Euro (zuvor über 5,7 Milliarden Euro), während der Unternehmensbereich Post & Paket Deutschland etwa 0,8 Milliarden Euro zum Gesamtergebnis beitragen soll.
Zusätzlich wurden die geplanten Investitionen für das Gesamtjahr 2024 auf 3,0 bis 3,2 Milliarden Euro angepasst, um auf die sich verlangsamenden Marktbedingungen zu reagieren, insbesondere in der Luftfrachtspedition, wo trotz saisonal bedingt steigender Mengen die Margen weiter hinter den Erwartungen bleiben. Diese Anpassung betrifft auch den Free Cashflow, den der Konzern nun mit 2,8 bis 3,0 Milliarden Euro erwartet.
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Starker Free Cashflow und robuste Finanzstrategie
Die DHL Group generierte im dritten Quartal 2024 einen Free Cashflow von 723 Millionen Euro. Obwohl dieser Wert unter dem des Vorjahresquartals (1,074 Milliarden Euro) lag, zeigte er eine deutliche Verbesserung im Vergleich zum Vor-Pandemie-Niveau (Q3 2019: 507 Millionen Euro). CFO Melanie Kreis hob hervor, dass das Unternehmen weiterhin auf Kosteneffizienz und eine selektive Investitionsstrategie setzt, um angesichts der schwachen Konjunktur profitabel zu bleiben: „Unser fortgesetzter Fokus auf Kosten- und Investitionskontrolle sowie die Feinjustierung unseres Netzwerks zeigen Wirkung.“
Vorstandsbewertung und CEO-Meinung
Der Vorstand der DHL Group sieht Währungseffekte weiterhin als Chance mit geringem Einfluss auf das Gesamtergebnis. Die aktuelle Chancen- und Risikosituation hat sich seit den letzten Berichten nicht wesentlich verändert, und es sind keine existenziellen Risiken in Sicht. Insgesamt präsentiert sich die DHL Group finanziell stark und erwartet bis zum Jahresende einen saisonal bedingten Anstieg der B2C-Sendungen, was zur Stabilität im herausfordernden Marktumfeld beitragen soll.
CEO Tobias Meyer betont, dass das Unternehmen gut auf die Herausforderungen des vierten Quartals vorbereitet ist. Er hebt hervor, dass eine kontinuierliche Verbesserung der Kosteneffizienz von entscheidender Bedeutung bleibt: „Es ist wichtig, unsere Prozesse fortlaufend zu optimieren, um unseren Kunden eine gleichbleibend hohe Qualität zu bieten.“
Analysten zeigen sich optimistisch
Die US-Bank JPMorgan hat DHL Group mit der Einstufung "Overweight" und einem Kursziel von 49 Euro bewertet. Analystin Alexia Dogani betont, dass das Unternehmen im Express-Geschäft gut mit den schwachen Volumina umgehe. AlphaValue/Baader Europe empfiehlt die Aktie ebenfalls zum Kauf, mit einem neuen Kursziel von 49,80 Euro, leicht angehoben von zuvor 49,10 Euro.
Goldman Sachs hat DHL nach den vorläufigen Zahlen mit "Buy" und einem Kursziel von 50 Euro eingestuft. Analyst Patrick Creuset hebt hervor, dass die vorab veröffentlichten Daten und die Anpassungen der Jahresziele den Erwartungen der Analysten entsprochen haben.
Autor: Pascal Grunow, wallstreetONLINE Redaktion
Die DHL Group Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -3,44 % und einem Kurs von 35,89EUR auf Tradegate (05. November 2024, 12:10 Uhr) gehandelt.
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