Schicksalstag für Lilium
Kann eine Übernahme das Flugtaxi-Startup retten?
Lilium steht vor vermutlich unausweichlicher Insolvenz. Der Handel der Aktien wird ab Mittwoch ausgesetzt und KPMG überprüft Fusions- und Übernahmemöglichkeiten.
- Lilium vor Insolvenz, Aktienhandel ab Mittwoch ausgesetzt.
- KPMG prüft Fusions- und Übernahmemöglichkeiten.
- Über 1000 Mitarbeiter könnten von Entlassungen betroffen sein.
- Report: 5 heiße Wetten für den Jahresendspurt!
Lilium, 2015 von Ingenieuren und Doktoranden der Technischen Universität München gegründet, verfolgt die Vision, den regionalen Luftverkehr mit elektrisch betriebenen Flugtaxis zu revolutionieren. Doch die drohende Gesamtinsolvenz stellt die Zukunft des Unternehmens und seine Überlebenschancen im hart umkämpften Flugtaxi-Markt in Frage. Auch für über 1000 Mitarbeiter rückt die Entlassung in greifbare Nähe. Zusätzlich hat die US-Börse Nasdaq Lilium informiert, dass der Handel mit den Wertpapieren des Unternehmens ab Mittwoch (6. November) ausgesetzt wird, ein weiterer Handel ist dann nur noch außerbörslich möglich.
Lilium am Scheideweg: Drohende Insolvenz und die Suche nach Rettungsoptionen
Nachdem die Insolvenz für zwei zentrale Tochtergesellschaften bereits im Oktober beantragt wurde, steht nun auch das Mutterunternehmen selbst vor der Zahlungsunfähigkeit. Am 4. November 2024 bestätigte Lilium, dass alle Versuche einer nachhaltigen Finanzierungsrunde gescheitert sind und die Gesamtinsolvenz unausweichlich scheint. Um eine letzte Rettungsmöglichkeit auszuloten, hat Lilium die Beratungsfirma KPMG beauftragt, M&A-Optionen (Fusionen und Übernahmen) zu prüfen und mögliche Käufer oder strategische Partner zu identifizieren, die das Unternehmen durch eine Übernahme stabilisieren könnten. Durch den Verkauf von Anteilen oder die Integration in ein anderes Unternehmen könnte Lilium möglicherweise seine Flugtaxi-Technologie und seine Expertise weiter nutzen und gleichzeitig eine Lösung für die Finanzierungsprobleme finden.
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Insolvenzantrag der Tochtergesellschaften und massive Kursverluste
Bereits am 24. Oktober 2024 kündigte Lilium an, dass die Lilium GmbH und die Lilium eAircraft GmbH Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt haben. Dieser Schritt sollte ursprünglich die Unternehmensaktivitäten aufrechterhalten, während das Unternehmen eine Sanierung und Entschuldung plante. Gescheiterte Verhandlungen mit staatlichen Stellen über finanzielle Unterstützung sowie der Insolvenzantrag führten jedoch zu einem drastischen Einbruch des Aktienkurses.
Die schlechte finanzielle Lage und die Unsicherheit bezüglich der Sanierungsmöglichkeiten haben einen wesentlichen Einfluss auf die Marktbewertung der Aktie. Am Tag der Ankündigung fiel die Aktie um 57 Prozent und notierte bei etwa 0,23 US-Dollar. Der Abwärtstrend setzte sich in den folgenden Tagen fort und erreichte am 1. November 2024 mit 0,094 US-Dollar einen neuen Tiefpunkt.
Autor: Pascal Grunow, wallstreetONLINE Redaktion
Die Lilium Registered (A) Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Plus von +6,29 % und einem Kurs von 0,076EUR auf Lang & Schwarz (05. November 2024, 14:57 Uhr) gehandelt.
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