Technische Analyse
Porsche nach neuem Allzeittief: Hört das denn nie auf?
Die Porsche-Aktie ist nach dem Wahlsieg von Donald Trump auf ein neues Allzeittief gefallen. Für Hoffnung auf Besserung ist es noch früh.
- Porsche-Aktie fällt auf Allzeittief nach Trump-Sieg.
- Markt reagiert negativ auf mögliche Handelsbeschränkungen.
- Technische Indikatoren deuten auf weitere Verluste hin.
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Angesichts des klaren Wahlergebnisses stand der Sieger der Präsidentschaftswahl für US-amerikanische Verhältnisse ungewöhnlich schnell fest: Donald Trump wird der neue alte Leader der mächtigsten Nation der Welt.
Am Markt startete umgehend der Trump-Trade, Anleger rund um den Globus bemühten sich schnellstmöglich, sich auf die veränderten Machtverhältnisse in Washington einzustellen. Angesichts der Furcht vor einer zukünftig protektionistischen Handels- und Wirtschaftspolitik handelten vor allem exportorientierte Märkte wie der deutsche mit Verlusten.
Porsche rutscht auf neue Allzeittiefs
Besonders hart getroffen hat es die Anteile von Autobauern. Denen hatte Trump schon während des Wahlkampfes mit höheren Importzöllen gedroht. Besonders in der Aktie von Sportfahrzeughersteller Porsche waren die Verluste folgenreich, wie der Blick in den Chart zeigt.
Auto-Aktien nach Trump-Sieg am DAX-Ende
Mit einem Tagesverlust von über 5 Prozent landeten die Porsche-Vorzüge zur Wochenmitte auf einem der letzten Plätze innerhalb des deutschen Leitindex DAX. Noch schlechter lief es branchenintern nur für die Anteile von Mercedes-Benz und BMW, das mit seinen am Mittwochmorgen vorgelegten Quartalszahlen nicht überzeugen konnte.
Dass die Verluste der Porsche-Aktie zeitweise sogar noch höher ausfielen, macht aus technischer Perspektive keinen Unterschied. Mit dem am Mittwoch erzielten, neuen Allzeittief und dem Bruch der Unterstützung bei rund 65,00 Euro ist ein neues Verkaufssignal aktiviert worden, das auch in den kommenden Wochen für anhaltende Abgaben sorgen dürfte.
Keine Anzeichen einer raschen Trendwende
Anleger, die auf einen Turnaround der Anteile spekulieren, sollten sich keine allzu großen Hoffnungen auf eine rasche Wende zum Besseren machen. Zwar zeigen sich sowohl im Relative-Stärke-Index (RSI) als auch im Trendstärkeindikator MACD bullishe Divergenzen. Die dürften zum aktuellen Zeitpunkt aber kaum genügen, sich gegen die wachsende Schwäche der Aktie zu behaupten.
Besonders der MACD gibt Anlass zur Sorge, da er sowohl unterhalb der Null-, als auch der Signallinie liegend auf eine Zunahme von Abwärtsdynamik hindeutet. Auch der RSI ist mit einem Tageswert von rund 36 Zählern äußerst schwach, ohne dass die Aktie damit bereits überverkauft und ein Rebound zwingend wäre.
Technische Indikation deutet auf weitere Abwärtstrendverschärfung hin
Eine weitere Verschlechterung der technischen Indikation ist auch im Wochenchart zu befürchten, da der MACD hier ebenfalls unter seine Signallinie fallen könnte. Das würde die erst vor kurzem erzielten, geringfügigen Verbesserungen wieder zunichtemachen und auch hier auf die Möglichkeit einer Abwärtstrendbeschleunigung hindeuten.
Erste Entspannung im stark angeschlagenen Chartbild würde sich erst im Fall einer Rückeroberung der bei 65,00 Euro aufgegebenen Unterstützung sowie einem Sprung über die bei rund 68,00 Euro verlaufenden 50-Tage-Linie ergeben.
Fazit: Anleger sollten eine Menge Geduld mitbringen
Ein nachhaltiger Ausbruch darüber hinaus könnte von Anlegern als erstes prozyklisches Kaufsignal zum Start in eine Long-Position genutzt werden. Mit einer übergeordneten Trendwende ist hingegen erst oberhalb der 200-Tage-Linie zu rechnen, die derzeit bei etwa 76,00 Euro verläuft.
Angesichts der fortgesetzten technischen Schwäche, dem schwachen Branchenumfeld sowie den politischen Risiken, die mit der Wiederwahl von Donald Trump entstanden sind, sollten Anleger die Aktie von Porsche zunächst meiden und vor einem Einstieg eine nachhaltige Bodenbildung abwarten.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
*zzgl. marktüblicher Spreads und Fremdkosten
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