Aufatmen an den Märkten: Fed senkt den Leitzins um 25 Basispunkte

Die US-Notenbank Federal Reserve hat am Donnerstag ihren Leitzins zum zweiten Mal in diesem Jahr um 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Damit liegt der Zinssatz nun in der Spanne von 4,50 bis 4,75 Prozent.

Diese Entscheidung war von den Märkten erwartet worden und bringt eine gewisse Erleichterung, nachdem die Fed im September überraschend aggressiv den Zinssatz um 0,50 Prozentpunkte gesenkt hatte. Aktuell rechnen zwei Drittel aller Marktteilnehmer mit einem weiteren 25-Basispunkte-Schritt bei der nächsten Fed-Sitzung am 28. Dezember.

Die großen US-Indizes behaupten nach dem Fed-Entscheid ihre Gewinne. Die Renditen der 10-jährigen US-Staatsanleihen ging zurück, ebenso wie der US-Dollar.

Das Tempo, mit dem die US-Notenbank bei ihrer Zinswende voranschreitet, bestimmt derzeit maßgeblich die Erwartungen der Aktienmärkte. Fed-Chef Jerome Powell erklärte, man sei sich des Risikos bewusst, zu schnell oder zu langsam die Zinsen zu senken. WWenn die Wirtschaft stark bleibt und die Inflation sich nicht nachhaltig in Richtung 2 Prozent bewegt, können wir die Politik langsamer zurückfahren. Sollte sich der Arbeitsmarkt unerwartet abschwächen oder die Inflation schneller als erwartet sinken, können wir schneller handeln."

Richtungswechsel unter Trump?

Der Wahlsieg von Donald Trump könnte den geldpolitischen Kurs der Fed stark beeinflussen. Ökonomen warnen,  Trumps geplante Maßnahmen, darunter Importzölle und Steuersenkungen, können zwar das Wachstum kurzfristig antreiben, aber auch die Inflation anheizen. Ein angespannter Arbeitsmarkt und steigende Importkosten könnten die Inflationsrate, die zuletzt kontinuierlich gesunken war, wieder nach oben treiben.

"Wir kennen weder den Zeitpunkt noch den Inhalt" der künftigen wirtschaftspolitischen Veränderungen, erklärte Powell bei der Pressekonferenz nach dem Zinsentscheid. 

Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion