Turnaround
Nicht Evotec: 5 Punkte, die aktuell für Gilead Sciences sprechen
Das Geschäft und die Aktie des kalifornischen Biopharma-Unternehmens Gilead gaben seit 2015 nach. Nun scheint sich eine Trendwende abzuzeichnen.
- Gilead zeigt Trendwende nach Jahren des Rückgangs.
- Umsatzsteigerung im Q3 2024 übertrifft Erwartungen.
- Langfristige Pipeline stabil, keine Patentausläufe bis 2033.
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Gilead Sciences mit Sitz in Foster City (Kalifornien, USA) wurde 1987 gegründet und entwickelt Arzneimittel für bisher unzureichend behandelte Krankheitsbereiche (seltene Krankheiten). In der HIV/AIDS-Therapie bietet es unter anderem die Präparate Biktarvy, Genvoya und Truvada an.
Für COVID-19 vertreibt es das injizierbare Veklury, und zur Behandlung von Hepatitis gehören Epclusa und Harvoni zum Portfolio.
*zzgl. marktüblicher Spreads und Fremdkosten
Auch im Onkologie-Bereich ist Gilead mit den Mitteln Yescarta und Tecartus vertreten.
Weitere Produkte umfassen Arzneien für pulmonale Hypertonie und schwere Pilzinfektionen.
Gilead kooperiert mit verschiedenen Unternehmen wie Arcus Biosciences, Merck, Janssen und Galapagos NV in der Erforschung und Entwicklung neuer Therapien, darunter auch für innovative Antikörper im Krebsbereich.
Derzeit sprechen folgende Argumente für die Aktie.
1. Gute Quartalszahlen
Gilead Sciences berichtete zuletzt über ein erfolgreiches drittes Quartal 2024.
So stieg der Umsatz um 7,0 Prozent auf 7.545 Millionen US-Dollar. Damit übertraf der Konzern die Analystenerwartungen um sieben Prozent. Der Nettogewinn lag zwar mit 1.253 Millionen US-Dollar 42,5 Prozent unter dem Vorjahreswert, aber mit einem bereinigten Gewinn je Aktie von 2,02 US-Dollar übertraf Gilead Sciences auch hier die Erwartungen um 30 Prozent.
Wachstumstreiber waren mit einem Umsatzplus von neun Prozent vor allem Mittel aus dem HIV-Segment. Insbesondere Biktarvy und Descovy verzeichneten Umsatzanstiege von 13 beziehungsweise 15 Prozent.
Der Onkologie-Bereich verzeichnete einen Umsatzanstieg um sechs Prozent. Hier profitiert Gilead Sciences unter anderem von seiner Kite-Pharma-Übernahme für zwölf Milliarden US-Dollar.
Mittel gegen Lebererkrankungen erzielten ein Plus von vier Prozent und Veklury einen Zuwachs von neun Prozent. Lediglich der Bereich „weitere Mittel“ gab um sieben Prozent nach.
2. Verbesserter Ausblick
Für das Gesamtjahr 2024 erwartet Gilead nun einen Umsatz von 27,8 bis 28,1 Milliarden US-Dollar (zuvor: 27,10 bis 27,50 Milliarden US-Dollar).
Den Ausblick für den bereinigten Gewinn je Aktie hob das Unternehmen ebenfalls von 0,00 bis 0,30 US-Dollar auf jetzt 0,05 bis 0,25 US-Dollar je Aktie an.
3. Neues Produkt
Hinzu kommt 2025 die wahrscheinliche Marktreife des neuen, halbjährlich einzunehmenden HIV-Mittels (Lenacapavir), das zu einer weiteren Ergebnisverbesserung beitragen würde. Gilead will bis Jahresende 2024 einen entsprechenden Zulassungsantrag einreichen.
4. Gute langfristige Aussichten
Anders als viele forschende Pharmafirmen besitzt Gilead Sciences voraussichtlich für das kommende Jahrzehnt keine Pipeline-Probleme. So laufen bis 2033 keine bedeutenden Patente aus. Der Konzern hat sein Angebot ausgebaut, um damit weiterwachsen zu können.
„Wir haben in den nächsten zehn Jahren keine größeren Patentausläufe. Viele unserer Konkurrenten müssen möglicherweise große Übernahmen ins Auge fassen. Das ist für uns nicht notwendig. Wir haben frühzeitig in die Diversifizierung des Geschäfts investiert, und jetzt ernten wir die Früchte dieser Bemühungen“, so der Finanzchef Andrew Dickinson.
5. Nicht hoch bewertet
Gilead-Sciences-Wertpapiere sind außerdem aktuell mit einer Dividendenrendite von 3,36 Prozent und einem 2024er-Kurs-Gewinn-Verhältnis von 12,53 weiterhin nicht hoch bewertet sind (07.11.2024).
Fazit Gilead Sciences
Aktuell sprechen wieder mehr Argumente für die Biopharma-Aktie. Vor allem die langfristigen Pipeline-Aussichten und die günstige Bewertung könnten langfristig eine positive Kursentwicklung begünstigen.
Autor: Christof Welzel, wallstreetONLINE Redaktion
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