+362 Prozent in 12 Monaten
Dieser Fast-Food-Highflyer lässt McDonald's so richtig alt aussehen!
Die Aktie von CAVA, dem neuen Stern am Fast-Food-Himmel, kennt kein Halten, nachdem das Unternehmen am Dienstagabend Zahlen über den Erwartungen präsentiert hat
- CAVA-Aktie: Plus von 362% in 12 Monaten, starkes Wachstum.
- Quartalszahlen über Erwartungen, Umsatz steigt auf 243,8 Mio.
- Jahresprognose angehoben, Anleger optimistisch trotz Risiken.
- Report: 5 heiße Wetten für den Jahresendspurt!
Ein Plus von 362 Prozent in den vergangenen 12 Monaten, davon 237 Prozent bereits in diesem Jahr, ist die beeindruckende Bilanz der CAVA-Aktie, einem Fast-Food-Unternehmen, das den Platzhirschen McDonald's und Burger King (Yum Brands) ordentlich einheizt – und die in den vergangenen Jahren nicht minder beeindruckende Performance des Emporkömmlings Chipotle Mexican Grill inzwischen in den Schatten stellt.
Diese Kursgewinne dürften am Mittwoch noch einmal deutlich anwachsen, denn bereits in der US-Vorbörse verzeichnen die Anteile ein Plus von knapp 17 Prozent. Grund hierfür sind die am Dienstagabend vorgelegten Quartalszahlen.
Explosives Wachstum: CAVA stemmt sich gegen den Branchentrend
Während viele Anbieter wie McDonald's mit einem Rückgang ihrer flächenbereinigten Erlöse zu kämpfen haben und ihren Wachstumskurs nur mit kostenintensiven Neueröffnungen behaupten können, ist der Umsatz pro Fläche bei CAVA mit einem Plus von 18,1 Prozent erneut deutlich gestiegen. Analysten hatten lediglich auf einen Anstieg von 12,4 Prozent getippt.
Das schlug sich auch im Gesamtergebnis nieder, das gegenüber dem Vorjahresquartal um 38,9 Prozent auf einen Umsatz in Höhe von 243,8 Millionen US-Dollar geklettert ist – 10,7 Millionen US-Dollar mehr als am Markt erwartet wurde.
Dementsprechend fiel auch der Ertrag höher aus. Hatten Händler auf einen Gewinn pro Aktie (nach standardisierter Rechnungslegung GAAP) von 0,11 US-Dollar getippt, konnte CAVA einen um 4 Cent höheren Gewinn präsentieren. Das bedeutet einen Nettoertrag in Höhe von 17,9 Millionen US-Dollar und damit nahezu eine Verdreifachung gegenüber dem Vorjahresergebnis von 6,8 Millionen US-Dollar.
Jahresprognose erneut angehoben
Der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, Brett Schulman, zeigte sich mit dem Erreichten hochzufrieden: "Unsere Ergebnisse im dritten Quartal zeigen die Stärke unserer mediterranen, kategoriedefinierenden Marke und die breite Anziehungskraft unseres einzigartigen Wertversprechens, wodurch sich rasch die nächste große kulinarische Trendkategorie entwickelt."
Der Fokus auf frisch zubereitete Mahlzeiten mit einem für US-amerikanische Verhältnisse geringen Fleischanteil zahlt sich vor allem gegenüber einer zahlungskräftigen, urbanen Kundschaft aus. Angesichts der hohen Nachfrage und der guten Geschäftsentwicklung hat das Unternehmen daher seine Jahresprognose erneut angehoben.
Für den flächenbereinigten Umsatz rechnet das Unternehmen nun mit einem Anstieg von 12 bis 13 Prozent (nach bisher 8,5 bis 9,5 Prozent). Auch die Zahl der erwarteten Neueröffnungen wurde leicht angehoben, während hierfür gleichbleibende Kosten erwartet werden. Der bereinigte operative Ertrag soll sich auf bis zu 126 Millionen US-Dollar belaufen (Schätzung aus dem August: 109 bis 114 Millionen US-Dollar).
Aktie explodiert dank Leerverkäufern erneut
Das deutlich über den Erwartungen liegende Ergebnis sowie die abermals angehobene Prognose elektrisierte Anleger. Die schlugen noch in der US-Nachbörse zu und bescherten der Aktie in einer ersten Reaktion ein Plus von 13,1 Prozent. Dieser Höhenflug setzt sich am Mittwochvormittag fort, in der Vorbörse verzeichnen die Anteile inzwischen ein Plus von 16,9 Prozent.
Dabei dürften die in den vergangenen Monaten ohnehin bereits blutenden Leerverkäufer erneut unter Druck stehen. Diese sind nach zuletzt gemeldeten Zahlen mit einem Short Interest von 11,2 Prozent in der Aktie vertreten. Deren Wette darauf, dass die Aktie irgendwann zu einer fundamental vertretbaren Bewertung zurückgehrt, ist bislang nicht aufgegangen.
Fazit: Kurswahnsinn Deluxe
Eine solche Korrektur wird CAVA jedoch früher oder später ereilen, denn inzwischen ist das Unternehmen mit dem 363-fachen der für dieses und dem 289-fachen der für das kommende Geschäftsjahr erwarteten Gewinne bewertet – das entspricht einer mickrigen Gewinnrendite von 0,03 Prozent und demonstriert, wie viel Wachstum hier bereits eingepreist ist.
Als Anleger sollte man es zunächst jedoch tunlichst vermeiden, gegen die Aktie zu wetten, denn gegenwärtig werden viele Wertpapiere einfach nur deshalb gekauft, weil sie steigen. Hierfür sind die Anteile von AppLovin, Carvana und Palantir weitere Beispiele. Das kann eine Weile lang gut gehen, wer es jedoch verpasst, rechtzeitig abzuspringen, wird mit hohen Verlusten bestraft. Zugreifen sollte man daher auch hier nicht mehr.
*zzgl. marktüblicher Spreads und Fremdkosten
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
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