Trotz geschlagener Erwartungen

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    Verpufft die KI-Begeisterung? Anleger senken den Daumen auch für diese Aktie!

    Das auf Sprachsoftware spezialisierte KI-Unternehmen SoundHound AI kann mit seinen am Dienstagabend vorgelegten Quartalszahlen nicht überzeugen.

    Für Sie zusammengefasst
    Trotz geschlagener Erwartungen - Verpufft die KI-Begeisterung? Anleger senken den Daumen auch für diese Aktie!

    Der KI-Boom hat viele Gesichter. Eines davon ist der aufstrebende Software-Spezialist SoundHound. Das Unternehmen entwickelt einerseits Spracherkennungssoftware und arbeitet andererseits an sprachbasierten Assistenzsystemen, etwa für Fahrzeuge, aber auch die Bearbeitung von Bestell- und Kundenvorgängen. 

    Mit dem Fahrzeughersteller Stellantis hat das Unternehmen in diesem Jahr bereits einen schwergewichtigen Kunden gewonnen. Auch Restaurantbetreiber Wendy's will künftig auf von SoundHound entwickelte Sprachbots beim Bearbeiten von Drive-In-Bestellungen setzen. Weitere Konzerne haben Interesse angemeldet.

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    Starke Umsatz-, aber schwache Ertragsentwicklung

    Dieses Interesse schlägt sich auch in der Geschäftsentwicklung nieder. Die Erlöse kletterten gegenüber dem Vorjahresquartal um beachtliche 88,6 Prozent auf 25,1 Millionen US-Dollar, womit die Erwartungen um 2,1 Millionen US-Dollar geschlagen werden konnten.

    Der daraus erwirtschaftete Fehlbetrag fiel mit 0,04 US-Dollar je Anteilsschein um 3 Cent niedriger aus als Analysten vorab geschätzt hatten. Im Vorjahresquartal waren die Verluste mit -0,09 US-Dollar pro Aktie noch mehr als doppelt so hoch.

    Insgesamt belief sich der bereinigte Nettoverlust auf -15,0 Millionen US-Dollar. Ohne Bereinigungen, wie Aktienvergütungen, betrug der Fehlbetrag -21,8 Millionen US-Dollar, was gegenüber dem Stand vor 12 Monaten einen Anstieg um 8 Prozent bedeutet. Dieser ist das Ergebnis deutlich niedrigerer Margen infolge höherer Kosten.

    Erlöse vor Verdopplung? Management optimistisch!

    Seinen Ausblick auf das laufende sowie das kommende Geschäftsjahr hat das Unternehmen aktualisiert. Für 2024 wird mit einem Umsatzergebnis in Höhe von 82 bis 85 Millionen US-Dollar gerechnet. Dieses soll sich im kommenden Jahr auf 155 bis 175 Millionen US-Dollar steigern, was am oberen Ende der Prognosespanne eine Verdoppelung bedeuten würde.

    Margen- oder Gewinnziele erwähnte das Management um CEO und Gründer Keyvan Mohajer jedoch nicht. Der betonte vor allem die Markt- und Technologieführerschaft im Bereich der KI-basierten Sprachassistenz: "Wir sind überzeugt, dass Voice die 'Killer-App' für die Anwendung von generativer KI ist. Dank unserer erstklassigen Technologie, der Beherrschung komplexer vertikaler Integrationen und unserer firmeneigenen KI-Software ist SoundHound ideal positioniert, um diese enorme und wachsende Chance zu nutzen."

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    Der Funke will am Markt nicht überspringen

    Von der Euphorie des Chefs ließen sich Anleger jedoch weder in der Nachbörse noch in der Vorbörse anstecken. Am Mittwochmittag verzeichnet das Papier ein Minus von knapp 7 Prozent. Das allerdings dürfte seit längerem in der Aktie engagierte Investoren kalt lassen, denn seit dem Jahreswechsel steht hier ein Plus von rund 250 Prozent zu Buche.

    Dieser Kursanstieg drückt die enormen Wachstumserwartungen des Marktes aus. Angesichts der noch in weiter Ferne liegenden Profitabilität – gegenwärtig kommt auf fast jeden eingenommenen Dollar ein Verlust in gleicher Höhe – ist das Unternehmen für 2025 mit einem negativen Kurs-Gewinn-Verhältnis von -35,5 bewertet. Bis SoundHound seinen Anlegern Geld verdient, dürfte es also noch ein weiter, in der Aktie von hoher Volatilität geprägter Weg sein.

    Fazit: Verwässerung hält an, anlegerfeindliches Finanzgebaren

    Allzu bald sollte das Unternehmen jedoch nicht in finanzielle Schieflage geraten. Gegenwärtig verfügt SoundHound über Finanzreserven in Höhe von 136 Millionen US-Dollar. Das genügt bei der aktuellen Run Rate für 5 bis 6 weitere Quartale, ehe Kapitalmaßnahmen nötig werden dürften.

    Aufgrund von Aktienvergütungen ist die Verwässerung der Aktionärsstruktur aber schon jetzt deutlich spürbar. Die Zahl der ausstehenden Anteile kletterte in den vergangenen 12 Monaten um mehr als 100 Millionen. Wer hier investiert, muss sich also trotz des spannenden Geschäftsmodells im Klaren darüber sein, dass einerseits die Zeit und andererseits auch das Management gegen den Shareholder Value spielen.

    Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion

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    Verfasst vonMax Gross

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