Enttäuschende Quartalszahlen

    8193 Aufrufe 8193 0 Kommentare 0 Kommentare

    Doch kein KI-Gewinner? Dow-Jones-Wert Cisco taucht nach Zahlen ab!

    Anleger haben in den vergangenen Monaten zunehmend auf eine operative Wende beim Netzwerk-Spezialisten Cisco gewettet – vergeblich, wie die Zahlen zeigen.

    Für Sie zusammengefasst
    Enttäuschende Quartalszahlen - Doch kein KI-Gewinner? Dow-Jones-Wert Cisco taucht nach Zahlen ab!

    Im Zusammenhang mit dem scheinbar unaufhaltsamen Aufstieg von Nvidia fällt häufig der Name von Cisco. Wie Nvidia heute stellte das Unternehmen zur Jahrtausendwende etwas her, was jeder haben wollte: Netzwerktechnik. Dementsprechend schnell wuchsen die Geschäfte – und inmitten des Dotcom-Booms auch der Aktienkurs. Bis es zum Platzen der Blase kam.

    Ginge es nach den Anlegern, würden sich viele ein der Jahrtausendwende oder gegenüber KI-Highflyer Nvidia vergleichbares Wachstum wünschen, denn die Geschäftsentwicklung des Dow-Jones-Wertes tritt bereits seit Jahren auf der Stelle. Zwar gelang im vergangenen Jahr zeitweise eine Wachstumsbeschleunigung, die verpuffte aber schon in diesem Jahr aufgrund der anhaltenden Nachfrageschwäche vor allem aus China wieder.

    Anzeige 
    Handeln Sie Ihre Einschätzung zu Dow Jones Industrial Average Excess Return!
    Long
    41.529,47€
    Basispreis
    2,98
    Ask
    × 14,98
    Hebel
    Zum Produkt
    Short
    47.750,81€
    Basispreis
    30,06
    Ask
    × 14,85
    Hebel
    Zum Produkt
    Präsentiert von

    Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.


    Tipp aus der Redaktion: Der KI-Markt wird nach Schätzungen von Experten bis 2032 auf ein Volumen von 1,3 Billionen US-Dollar anwachsen. Davon könnten nach dem Sensationserfolg von Nvidia vor allem Titel aus der zweiten Reihe profitieren. Welche das sind, erfahren Sie in unserem kostenlosen Spezialreport!


    Cisco enttäuscht Hoffnungen auf eine Trendwende

    Trotzdem konnte Cisco in den vergangenen sechs Monaten um mehr als 20 Prozent zulegen. Der KI-Boom verlieh den Investoren der inzwischen als Value- und Dividenden-Play gehandelten Aktie neue Hoffnung auf eine Wiederbelebung der Geschäfte. Dieser Erwartung konnte das Unternehmen mit seinen am Mittwochabend vorgelegten Zahlen jedoch nicht gerecht werden.

    Die Erlöse sanken gegenüber dem Vorjahresquartal um 5,9 Prozent auf 13,8 Milliarden US-Dollar, womit die Erwartungen der Analysten nur knapp um 20 Millionen US-Dollar übertroffen werden konnten. Die Einbußen markieren das inzwischen vierte Quartal rückläufiger Einnahmen in Folge.

    Beim bereinigten Gewinn präsentierte Cisco mit 0,91 US-Dollar je Anteilsschein zwar ebenfalls ein Ergebnis über den Schätzungen, die um 4 Cent niedriger gelegen hatten. Gegenüber dem Vorjahresergebnis in Höhe von 1,11 US-Dollar pro Aktie steht aber auch hier ein deutlicher Rückgang zu Buche.

    Insgesamt verzeichnete der Konzern einen Nettogewinn in Höhe von 2,7 Milliarden US-Dollar und damit fast eine Milliarde US-Dollar weniger als noch im selben Zeitraum des vergangenen Jahres.

    Splunk-Übernahme rettet die Bilanz

    Die Entwicklung der einzelnen Geschäftsfelder fiel erneut durchmischt aus. Während die Erlöse aus Produktverkäufen um 9 Prozent gesunken sind, kletterten die Dienstleistungsumsätze um 6 Prozent. Die jedoch gehen vollständig auf die Übernahme von Splunk, ohne die der Gesamterlös nach Angaben des Unternehmens um 14 Prozent gefallen wäre.

    Nichtsdestotrotz zeigte sich Chuck Robbins, Verwaltungsratsvorsitzender und CEO des Unternehmens, zufrieden mit der Geschäftsentwicklung: "Cisco ist mit einem starken Start ins Geschäftsjahr 2025 gestartet. Unsere Kunden investieren in kritische Infrastrukturen, um sich auf KI vorzubereiten. Mit der Breite unseres Portfolios sind wir einzigartig positioniert, um diese Chance zu nutzen."

    Geringfügige Steigerungen erwartet

    Tatsächlich liefert der Ausblick auf das kommende Quartal einen Lichtblick. Das Unternehmen erwartet einen Umsatz in Höhe von 13,75 bis 13,95 Milliarden US-Dollar, während der bereinigte Gewinn pro Aktie bei 0,89 bis 0,91 US-Dollar liegen soll. Beides wäre eine Steigerung gegenüber dem äußerst schwachen Vorjahresquartal.

    Für das gesamte Geschäftsjahr 2025 stellt das Management Erlöse von 55,3 bis 56,3 Milliarden US-Dollar in Aussicht, während der pro Anteilsschein erzielte Ertrag bei 3,60 bis 3,66 US-Dollar liegen soll – das läge zwar unter dem in 2023 erzielten Ergebnis, aber über dem des abgelaufenen Geschäftsjahres.

    Cisco Systems

    -0,22 %
    +0,99 %
    +5,09 %
    +22,40 %
    +24,36 %
    +5,64 %
    +36,45 %
    +118,42 %
    +598.800,00 %
    ISIN:US17275R1023WKN:878841

    Erst Erleichterung, dann rasch Ernüchterung

    Zeigten sich Anleger in einer ersten Reaktion auf die nachbörslich veröffentlichten Zahlen noch erleichtert und quittierten das über den Erwartungen liegende Ergebnis mit Kursgewinnen, setzte bereits nach kurzer Zeit Ernüchterung ein und die Anteile wechselten wieder das Vorzeichen, nachdem sie im regulären Handel um 0,8 Prozent geklettert waren.

    Aktuell betragen die Verluste nach 5,9 Millionen gehandelten Stücken (Stand: 23:35 Uhr MEZ) -0,9 Prozent. Bleibt es am Donnerstag bei Gewinnmitnahmen nach der in den vergangenen Monaten für die Aktie verhältnismäßig steilen Rallye, bleibt dem Papier der Sprung über 60 US-Dollar verwehrt. Hier liegt ein Mehrjahreswiderstand, dessen Überwinden für einen technischen Ausbruch und eine Anschlussrallye sorgen könnte.

    Fazit: Cisco ist sein Geld nicht wert!

    Für einen solchen Ausbruch gibt es angesichts der noch immer schwachen Geschäftsentwicklung sowie des zwar ordentlichen, dem Kursanstieg der letzten Monate aber nicht gerecht werdenden Ausblicks aber keinen Anlass.

    Mit einem für das Geschäftsjahr 2025 vom Unternehmen selbst veranschlagten Gewinn in Höhe von 3,63 US-Dollar pro Aktie (Mittelpunktschätzung) ergibt sich auf Basis des Schlusskurses von 59,18 US-Dollar ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 16,3.

    Das mag zwar im Verhältnis zum US-Gesamtmarktindex S&P 500, der aktuell mit dem 25-fachen seiner Gewinne bewertet ist, günstig sein, liegt aber um etwa 15 Prozent über dem mehrjährigen Unternehmensdurchschnitt, was auf eine Überbewertung der Aktie hindeutet.

    Bis diese Überbewertung abgebaut und Cisco mindestens bis zu seinem fairen Wert (oder besser darunter) zurückgekehrt ist, ist die Aktie des vermeintlichen KI-Gewinners daher kein Kauf.

    Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion

    Von wegen Gebühren-Schock! Unser Knaller-Deal  Eröffnen Sie vom 28.10.2024 bis zum 10.11.2024 ein gebührenfreies Depot bei SMARTBROKER+ und handeln Sie 90 Tage ohne Ordergebühren*. So günstig war SMARTBROKER+ noch nie! Das neue Tagesgeldkonto gibt’s on top mit einem variablen Zinssatz von aktuell 3 % für Guthaben bis 100.000 Euro. Jetzt ausprobieren. 

    *zzgl. marktüblicher Spreads und Fremdkosten




    wallstreetONLINE Redaktion
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen

    Melden Sie sich HIER für den Newsletter der wallstreetONLINE Redaktion an - alle Top-Themen der Börsenwoche im Überblick! Verpassen Sie kein wichtiges Anleger-Thema!


    Für Beiträge auf diesem journalistischen Channel ist die Chefredaktion der wallstreetONLINE Redaktion verantwortlich.

    Die Fachjournalisten der wallstreetONLINE Redaktion berichten hier mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus den Partnerredaktionen exklusiv, fundiert, ausgewogen sowie unabhängig für den Anleger.


    Die Zentralredaktion recherchiert intensiv, um Anlegern der Kategorie Selbstentscheider relevante Informationen für ihre Anlageentscheidungen liefern zu können.


    Mehr anzeigen

    Verfasst vonMax Gross

    Enttäuschende Quartalszahlen Doch kein KI-Gewinner? Dow-Jones-Wert Cisco taucht nach Zahlen ab! Anleger haben in den vergangenen Monaten zunehmend auf eine operative Wende beim Netzwerk-Spezialisten Cisco gewettet – vergeblich, wie die Zahlen zeigen.